Welt bereisen Das Reiseblog des Ökumenischen Heiligenlexikons

Reiseberichte - Seite 14

Der Rhône entlang

   J. Schäfer         

Sonntag, 29. Juni

Ein Nachtrag ist nötig zum Fest in Chanac: gegen Abend spielte die örtliche Blaskapelle - drei Stunden lang bliesen sie kräftig an gegen die laute Popmusik aus den Lautsprechern der Boxauto-Bahn. Nie habe ich eine solch schlechte Blaskapelle gehört, fast kein Ton wurde getroffen, aber das Engagement war aller Ehren wert. Nur einmal stimmte die Tonfolge: als der Gewitterregen aufzog, bliesen sie dagegen an mit der Marseillaise, da sangen die Leute lautstark mit; der Regen wurde dennoch heftig.

Abschied von Spanien

   J. Schäfer         

Donnerstag, 12. Juni

In Vitoria-Gasteiz tue ich mich schwer mit der Orientierung, obwohl die Altstadt nicht sehr groß ist. Jedenfalls lande ich zuerst - ungeplant - an der neuen Kathedrale.

Auf dem Jakobsweg

   J. Schäfer         

Donnerstag, 5. Juni

Zum Abschied vom Campingplatz in Huesca noch ein Blick auf die dortige Elektrotechnik - aber es funktioniert und ich habe mich hier wohlgefühlt.

Spanien ohne König

   J. Schäfer         

Donnerstag, 29. Mai

Meine Kiste läuft, das Wetter wird etwas besser - es wird Zeit, die Stadt anzuschauen. In der Kathedrale von Barbastro gibt es diese hier hoch verehrte Christusfigur aus dem 13. Jahrhundert. Eines ist mir jetzt schon klar: die Kirchen in Spanien quellen über vor Ausstattung und Reichtum im Vergleich zu denen in Frankreich; keine Revolution mit Bildersturm und dazu die katholische Kirche als Staatsreligion bis zum Ende der Franco-Diktatur - das macht einen Unterschied!

Fast schon spanisch

   J. Schäfer         

Donnerstag, 8. Mai

In Frankreich ist Feiertag, das nutze ich zum Besuch in Montpellier; große Städte an Sonn- und Feiertagen zu besuchen, hat sich bewährt: Verkehrs- und Parkplatzsituation sind sehr viel entspannter.
Die im 14. Jahrhundert gebaute Kathedrale - veranlasst von Papst Urban V. - präsentiert sich gewaltig; leider ist sie an staatlichen Feiertagen geschlossen.

Vom Winde verweht ...

   J. Schäfer         

Freitag, 2. Mai

Heute ist Freitag, Fastentag - also der richtige Tag, den Papstpalast in Avignon zu besuchen. Dunkel stellt er sich dar gegen die Sonne - und mit unzähligen Menschen. Was sofort auffällt: die meisten sprechen Italienisch. Auch später in der Stadt: überall Italiener, auch die Werbung vieler Geschäfte und Restaurants ist an erster Stelle Italienisch. Als ob die in Rom noch nicht genug Päpste hätten - erst am letzten Wochenende waren ja sozusagen vier bei der Heiligsprechung von Johannes XXIII. und Johannes Paul II. gleichzeitig zugange ...

Himmelblau ist nicht nur die Küste

   J. Schäfer         

Freitag, 25. April

Ich will nach Cannes; nicht wegen der Filmfestspiele, die jetzt eh noch nicht sind, sondern wegen der vorgelagerten Lérins-Inseln, einem Ausgangspunkt des mönchischen Lebens in der abendländischen Kirche und einer Stätte des Geistes. Dazu fahre ich über die schmale und kurvenreiche Küstenstraße. Diese und die Schönheit der Landschaft erinnern an die Amalfi-Küste und braucht den Vergleich nicht zu scheuen - die Wohlhabenden wissen, warum sie sich die Côte d'Azur ausgesucht haben. Das Wetter ist wechselhaft, letzte Nacht gab es ein kurzes Gewitter, dennoch sind schon Leute am Strand und (in der Bildmitte erkennbar) eine Frau schwimmt sogar.

Ostern in Frankreich

   J. Schäfer         

Karfreitag, 18. April / Karsamstag, 19. April

Es ist Karfreitag, es ist kühl geworden - und es ist noch immer still - und friedlich. Ich mache mich auf den Weg zum eigentlichen Kloster - und es gelingen mir dort schöne Bilder, obwohl die Sonne sich versteckt hält.

On the road again ...

   J. Schäfer         

Dienstag, 8. April - Freitag, 11. April

Ich bin endlich wieder unterwegs - es hatte gedauert!
Nach der Rückkehr aus der Türkei war wenige Tage später meine Mutter gestorben, im gesegneten Alter von fast 89 Jahren ist sie friedlich eingeschlafen. Anschließend gab es einiges zu tun in ihrem Haus in Esslingen; was anfangs nach wenigen Renovierungsarbeiten aussah, entwickelte sich doch zur recht umfangreichen Baustelle mit monatelangem Handwerk - wenn man schon mal angefangen hat ...
So wurde es nichts mit dem Überwintern in Nordwestafrika, der Winter (der auch bei und ja keiner war) ist vorbei. Neues Ziel deshalb: Südfrankreich und Spanien (und möglicherweise ein bisschen Portugal). In Spanien war ich (außer bei der Durchfahrt nach Marokko 1991 und Portugal 1992 noch nie. Die Resie soll hauptsächlich dem Besuch von Orten der Heiligen und Recherchen fürs Ökumenische Heiligenlexikon dienen - Ziele dazu gibt es in Frankreich und Spanien mehr als genug.
Ein erster Besuch unterwegs galt dem kleinen Kloster in Beinwil, das Esso von Beinwil gründete.

Güle Güle!

   J. Schäfer         

Freitag, 19. Juli

Gestern Abend haben meine Campingplatz-Nachbarn etwas gefeiert - und dabei wurde gelacht. Da fiel mir auf, dass ich die ganzen 10 Wochen keinen Erwachsenen lachend oder auch nur sichtlich fröhlich erlebt haben; die Türkei scheint ein Land, in dem es nichts zu Lachen gibt. In meinem Reiseführer steht, die Redeform der Ironie sei den Türken fremd, man solle sie vermeiden. Ja: es ist ein humorloses Land - das Leben zu hart, der Koran zu rigide, die Regierung zu repressiv? Schade! Das gilt nicht für die Kinder: die sind meist sichtlich fröhlich, oft ausgelassen, genießen die Freiheit, die sie (noch) haben; gelesen habe ich, sie gingen auch sehr gerne in die Schule.
Der Abschied vom Campingplatz - hier der Blick von meinem Stellplatz auf das Haus des Besitzers - fällt nicht sonderlich schwer; es war alles Notwendige vorhanden, aber eben selbstgemacht, und das Wasser war kein fließendes, sondern in Tanks gelagert und schmeckte schal mit leichtem Fäkaliengeruch. Ab dem zweiten Mal habe ich die Zähne mit gekauftem Wasser geputzt und nach dem Duschen habe ich mir den Geschmack mit viel Fanta aus dem Mund gespült. Aber das Meer hier war schön!

Zurück nach Europa

   J. Schäfer         

Montag, 15. Juli

Von Dorylaeum beim heutigen Eskişehir ist nur ein eingezäunter Hügel mit spärlichsten Ausgrabungen übrig.

Berge und Meer

   J. Schäfer         

Freitag, 12. Juli

Mein Weg geht wieder ein Stück weit nach Osten, nach Akhisar, das frühere Thyatira, auch eine der sieben Gemeinden der Sendschreiben der Offenbarung; neben Lob empfängt die Gemeinde auch Tadel, weil dort eine selbsternannten Prophetin Teile der Gemeinde zur Unsittlichkeit und dem Verzehr von Götzenopferfleisch verführt. Aber auch Lydia von Philippi, der erste Christenmensch Europas, wurde hier geboren.
Erhalten sind mitten im Zentrum der modernen Stadt die Mauern einer Basilika, die im 5. / 6. Jahrhundert an der Stelle der früheren Agora erbaut wurde.