Welt bereisen Das Reiseblog des Ökumenischen Heiligenlexikons

Reiseberichte - Seite 11

Rom - die west­li­che Alt­stadt und Tras­te­ve­re

   J. Schä­fer         

Diens­tag, 2. Mai bis Don­ners­tag, 4. Mai

Nach zwei Tagen Pla­nen geht es am Don­ners­tag in die Stadt. Vom Cam­ping­platz fährt ein Bus in die Nähe des Va­ti­kan - 30 Mi­nu­ten für 3 km im Ver­kehrs­ge­wüh­le. Der erste Ein­druck ist die rie­si­ge Schlan­ge War­ten­der vor den Va­ti­ka­ni­schen Mu­se­en, der zwei­te die außen von ita­lie­ni­schem Mi­li­tär und innen von der Schwei­zer Garde gut be­wach­te Zu­fahrt zum Va­ti­kan.

Ka­la­bri­en - Eu­ro­pas Ar­men­haus

   J. Schä­fer         

Mon­tag, 24. April

Es war ein­fach zu kalt in den ver­gan­ge­nen Tagen! Wer's nicht glaubt: hier ist der Be­weis, - 60°, das gibts nicht ein­mal in Finn­land; dort habe ich 2006 im Nor­den die Tafel ge­se­hen, die stolz auf 51,5º ver­weist; Kin­der­kram ge­gen­über Süd­ita­li­en. Und an der Se­rio­si­tät von Ban­ken wird ja wohl kei­ner zwei­feln …

Va­let­ta - Mal­tas Haupt­stadt

   J. Schä­fer         

Mitt­woch, 12. April

Nun hieß es: 6 Uhr auf­ste­hen, um recht­zei­tig nach Poz­al­lo zu kom­men - für 48 km, davon die Hälf­te Au­to­bahn, muss man hier durch­aus mit einer Stun­de Fahr­zeit rech­nen - und das Schiff zu bu­chen, für das man sich um 8 Uhr be­reit­stel­len muss.
Ich hatte zu­nächst damit ge­rech­net, dass die Zu­stän­de in Malta bes­ser seien als hier - eng­li­scher Ko­lo­nia­lis­mus hin­ter­lässt ja Spu­ren! - dann aber ge­le­sen, dass vor dem EU-Be­tritt (der 2004 er­folg­te) nur 1% der Stra­ßen auf der Insel als dem EU-Stan­dard ent­spre­chend ein­ge­stuft wur­den. Also sogar schlim­mer als Si­zi­li­en? Das Schiff war eine erste Über­ra­schung: alles sau­ber, or­dent­lich, ge­pflegt - eine an­de­re Welt!
An­ge­kom­men, woll­te ich zum Park­platz vor Va­let­ta fah­ren - 1,5 km, mein Navi weist mich. Nur ist das nicht so ein­fach: wie soll man rechts ab­bie­gen, wenn man links fährt und einem rechts Autos ent­ge­gen­kom­men (!). Also ge­ra­de­aus, den an­de­ren hin­ter­her - an einem Kreis­ver­kehr ist es ein­fa­cher - aber da muss man die von rechts (von rechts!) im Kreis­ver­kehr Kom­men­den be­ach­ten. Und dann Spur­wech­sel: die über­ho­len hier alle rechts - und das ist sogar legal! Schlie­ß­lich sehe ich einen frei­en Park­platz - erst mal rein, tief durch­at­men und er­ho­len! Und dann stel­le ich fest: er ist nur 1,3 km vom Zen­trum ent­fernt, also kann ich von hier pro­blem­los zu Fuß gehen. Das erste Fo­to­mo­tiv nach dem Links­fahr-Schock: die Te­le­fon­zel­le im eng­li­schen Stil …

Rund um den Ätna

   J. Schä­fer         

Mitt­woch, 29. März, bis Frei­tag, 31. März

Am Mor­gen bin ich in Ta­or­mi­na; hier woll­te ich der­einst Pfar­rer wer­den - es gab da­mals eine evan­ge­li­sche Pfarr­stel­le für Si­zi­li­en! -, was aber nicht ge­klappt hat - wie sich dann als­bald her­aus­stell­te, war das gro­ßes Glück. Ta­or­mi­na gilt als ex­klu­si­ver Ur­laubs­ort - tat­säch­lich ist es ein Ort für Berg­stei­ger. Außer im Zen­trum heißt Ta­or­mi­na: Berg­stei­gen. Ei­gent­lich habe ich einen recht idea­len Park­platz nahe am Zen­trum ge­fun­den; mein Navi lotst mich dann zu Fuß aus un­er­find­li­chen Grün­den statt ins Zen­trum zu­erst hoch zum San­tua­rio Ma­don­na della Rocca - das woll­te ich ei­gent­lich mit dem Auto ma­chen. Von oben lohnt der Blick hinab aufs Meer und zum wie meist nun wie­der wol­ken­um­schlun­ge­nen Ätna alle Mühe.

In­seln und Ätna

   J. Schä­fer         

Sonn­tag, 26. März und Mon­tag, 27. März

Am Sonn­tag hieß es früh auf­ste­hen, um das Schiff nach Lip­a­ri auf der gleich­na­mi­gen Eo­li­schen Insel zu er­rei­chen - dazu kam noch die ge­klau­te Stun­de wegen der blö­den Zeit­um­stel­lung. Bei der Aus­fahrt aus dem Hafen von Mi­laz­zo geht der Blick auf den Dom und die Zi­ta­del­le da­hin­ter.

Berg­land am Meer

   J. Schä­fer         

Sonn­tag, 19. März bis Sams­tag, 25. März

Wir haben hier keine blei­ben­de Stadt, er­in­nert der He­brä­er­brief (13, 14). Aber in Ita­li­en baut man auch für die Toten Städ­te wie hier auf dem Fried­hof von Enna am ehe­ma­li­gen Ka­pu­zi­ner­klos­ter; Ägi­di­us von Enna wurde hier ge­bo­ren. Auf der Zu­fahrts­stra­ße ist noch grö­ße­res Ver­kehrs­cha­os als üb­lich: am Sonn­tag­vor­mit­tag be­sucht man die Ver­stor­be­nen.

Berge und Schnee

   J. Schä­fer         

Don­ners­tag, 16. März bis Sams­tag, 18. März

Ein Nach­trag zu Mon­rea­le: der Erz­bi­schof Mi­che­le Pen­ni­si hat jetzt Ma­fia-Mit­glie­dern das Amt des Tauf- oder Firm­pa­ten un­ter­sagt. Pen­ni­si er­hielt be­reits 2008 Po­li­zei­schutz, nach­dem er sich als Bi­schof von Piaz­za Ar­me­ri­na ge­wei­gert hatte, einen Trau­er­got­tes­dienst für einen Ma­fia-Boss in der dor­ti­gen Ka­the­dra­le zu fei­ern.

Haus­ar­bei­ten an der Kiste und Rest­ar­bei­ten in Pa­ler­mo stan­den heute auf dem Pro­gramm: zu­erst die Kir­che des No­vi­zi­ats der Je­sui­ten, San Sta­nis­lao al No­vi­zia­to mit dem Grab von Simon Buc­ce­ri. Hier gibt es diese Re­li­quie der Er­schei­nung Ma­ri­as vor dem Juden Alp­hon­se Ra­tis­bon­ne im Jahr 1842, der dar­auf­hin zur ka­tho­li­schen Kir­che kon­ver­tier­te. Un­fass­lich!
In der Kir­che wird ge­ra­de die Trau­er­fei­er für ein ge­stor­be­nes Kind ge­hal­ten; am Sonn­tag sah ich auf dem Fried­hof an Santa Maria di Gesù ein Fa­mi­li­en­grab, in dem drei klei­ne Kin­der be­stat­tet waren; wie dank­bar darf ich sein, vier ge­sun­de Kin­der zu haben!
An der Stel­le des Mar­ty­ri­ums von Oliva von Pa­ler­mo wurde eine Kir­che er­rich­tet - die heu­ti­gen Kir­che San Fran­ces­co di Paola.
Wenn man sein Auto kennt, ist das Fah­ren in Pa­ler­mo kein Pro­blem - aber es dau­ert, alles ist vol­ler Stau auch au­ßer­halb der Rush-hour, zu Fuß ginge es schnel­ler.

Pa­ler­mo, die Schö­ne

   J. Schä­fer         

Sams­tag, 11. März, bis Mitt­woch, 15. März

Beim Stadt­rund­gang in Pa­ler­mo be­grü­ßt mich das Tea­tro Mas­si­mo, das Opern­haus, 1875 bis 1897 ge­baut, eines der grö­ß­ten und be­deu­tends­ten in Eu­ro­pa.

Lö­wen­höh­le und Nor­man­nen­ka­the­dra­le

   J. Schä­fer         

Diens­tag, 7. März, bis Frei­tag, 10. März

Auch am Diens­tag ist noch immer Sturm; er hat ges­tern abend be­gon­nen, bläst heute den gan­zen Tag hef­tig und wird is zur Ab­fahrt mor­gen an­hal­ten. Er bringt trotz ge­le­gent­li­chem Son­nen­schein Kälte mit sich und man wünscht, es möge je­mand den Aus­schalt­knopf be­tä­ti­gen; aber da ist kei­ner.