Welt bereisen Das Reiseblog des Ökumenischen Heiligenlexikons

Reiseberichte

Weimar und Jena

   J. Schäfer         

Montag, 29. Oktober bis Samstag, 14. Oktober

Nach nassen und kalten Tagen auf dem schönen Campingplatz Oettern komme ich nach Weimar, zuerst an dieses ab 1535 erbaute Stadtschloss, an dem Georg Neumark und Johann Sebastian Bach wirkten und wo Johann Friedrich von Sachsen residierte, und zu der vorgelagerten Bastille, der ursprünglichen Burg, in der Hilger von Hornstein geboren wurde.

Dann komme ich zu den Resten von Bachs ehemaligem Wohnhaus und zum prächtigen Wohnhaus, in dem Lukas Cranach der Ältere seine letzten Jahre verbrachte. Gegenüber steht dieses Rathaus.

Nahe dem Lutherhof, in dem Johannes Daniel Falk ein Waisenhaus eröffnete, sehe ich dieses Gebäude: auch in AfD-Land gibt es also eine rege alternative Szene.

Im Stadtteil Oberweimar steht die heute evangelische Kirche St. Peter und Paul des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters mit diesem Tympanon, in dem Lukardis von Oberweimar lebte.

Nun geht ins Zentrum von Jena - am Brückentag, an dem alle einkaufen gehen, nicht die beste Idee. Aber ich komme schließlich doch zum Collegium Jenense, aus dem dann die Universität wurde, an deren Gründung durch Johann Friedrich von Sachsen damals Erhard Schnepf und Nikolaus von Amsdorf beteiligt waren. Dort studierten Friedrich Joseph Haass, Friedrich Gottlieb Klopstock, Gottfried Wilhelm Leibniz, Gottlieb August Spangenberg, Johann Gerhard, Johann Matthäus Meyfart und Matthias Claudius, Johann Gerhard und Nikolaus Selnecker lehrten. Gegenüber steht dieser stadtbildprägende Jentower, 1970 bis 1972 erbaut und fast 160 Meter hoch.

In der - leider geschlossenen Stadtkirche St. Michael ist der Grabstein von Erhard Schnepf. Michael ist Patron der Stadt.

Nach der Kirche in Kahla, wo Johann Walter geboren wurde, sehe ich dieses große Schloss Heidecksburg in Rudolstadt, in dem Ämilie Juliane Gräfin zu Schwarzburg-Rudolstadt geboren wurde.

In Saalfeld gab es eine Königspfalz, in der Erenfrid (Ezzo) und auch seine Tochter Richeza (Rixa) starben. Anno II. von Köln ließ daraus dann ein Benediktinerkloster errichten. Nach der Reformation wurde das Kloster geschlossen und dieses Schloss erbaut - heute ist es Sitz des Landratsamtes.

Aus der Schwarzburg mit diesem Kaisersaalgebäude stammte die Familie von Ämilie Juliane Gräfin zu Schwarzburg-Rudolstadt, Gunther von Thüringen wurde wohl hier geboren.

Letztes Ziel für heute: das Kloster Paulinzella bei Ilmenau, das Paulina von Paulinzelle gründete, mit diesem 1475 errichteten Amtshaus und dem Kirchturm der ehemaligen Basilika.
Kalt und stürmisch wird die Nacht an der Raststätte Thüringer Wald - sie liegt gut 500 Meter hoch.

Am Dienstag, dem Gedenktag der Reformation, ist in den neuen Bundesländern arbeitsfreier Feiertag. Ich komme zuerst an die Stelle des ehemaligen Arbeitslagers nach Zella-Mehlis, in dem Marcel Callo geangen war, und dann nach Eisfeld, wo ich den gut besuchten (!) Gottesdienst erlebe; hier war Justus Jonas Superintendent Fürstlich: dieses Pfarrhaus.

Sehen lassen kann sich auch das Pfarrhaus an der Kirche im abgelegenen Heldburg, wo Johann Gerhard Superintendent war.
Dies war mein letztes Ziel, nun geht es zurück nach Stuttgart; im heimischen Ländle empfängt mich am Abend des heutigen Arbeitstages und Vorabend des hiesigen Feiertages Allerheiligen der Wahnsinn des Verkehrs im dichtbesiedelten Großraum mit ellenlangen Staus.

Bilanz dieser 51-tägigen Reise: 6026 km gefahren, 2766 Fotos gemacht, davon kamen 418 ins Ökumenische Heiligenlexikon Und: ich habe mich sehr wohl gefühlt in den neuen Bundesländern: freundliche, aber selbstbewusste Menschen, sehr ordentlich alles und mit reichlich historischen Zeugnissen, wirklich eine Reise wert!

Tracks
Thüringer Wald (Schluss fehlt)
Stuttgart (Anfang und Schluss fehlen)

geschrieben vom 1. und 2. November 2023

Im Süden von Thüringen

   J. Schäfer         

Sonntag, 22. Oktober bis Sonntag, 29. Oktober

Auch wenn der letzte Abend wirklich schön anzusehen war: am Sonntag verabschiede ich mich vom Campingplatz Pahna und, weil es auf dem Weg liegt, fahre ich nochmals zur Michaelskirche in Zeitz, denn ich hatte die Gedenksäule für Oskar Brüsewitz übersehen. Dann komme ich nach Weißenfels zum Schloss mit der integrierten Schlosskirche, an der Erdmann Neumeister als Hofprediger wirkte, und ich finde auch die ehemalige Schuhfabrik Banner des Friedens in Weißenfels, in der Brüsewitz arbeitete.

Leipzig und Halle

   J. Schäfer         

Samstag, 15. Oktober bis Samstag, 21. Oktober

Am Samstag ist die erste Station das Schloss Lochau im heutigen Annaburg bei Torgau, in dem Friedrich der Weise starb. Dann folgt das Schloss Hartenfels in Torgau mit diesem prächtigen Eingangstor, in dem Friedrich der Weise und Johann Friedrich von Sachsen geboren wurden. Georg Burkhardt (Spalatin) hat dort letzteren erzogen: Johann Friedrich wurde ein Anhänger der Reformation und ließ in seinem Schloss die erste protestantische Kirche erbauen, die Martin Luther 1544 weihte. Johann Walter war hier Hofkapellmeister.

Wittenberg

   J. Schäfer         

Montag, 9. Oktober bis Freitag, 13. Oktober

Schon am Montag breche ich auf aus dem von jeglicher Kommunikation abgeschnittenen Campingplatz Olympiasee und fahre ins nahe Wittenberg, zuerst zum ehemaligen Augustinerkloster, in dem Johann von Staupitz der Vorgesetzte des Mönches Martin Luther war, den Melchior Hofmann dort besuchte und in dem Philipp Melanchthon seine letzte Vorlesung hielt. Viel später war hier das Predigerseminar, das Oskar Brüsewitz besuchte.

Von der Ostsee nach Magdeburg

   J. Schäfer         

Montag, 2. Oktober bis Sonntag, 8. Oktober

Auf dem angenehmen Stellplatz in Peenemünde blieb ich dann noch einen Tag länger als zunächst beabsichtigt. Am Dienstag ging es dann zuerst nach Greifswald, wo an der Universität - damals im vormaligen Kloster der Dominikaner, heute die Poliklinik - Johannes Bugenhagen studierte, und dann auf die Insel Rügen, die mich norddeutsch mit solchen Reetdach-Häusern empfängt. Am heutigen Feiertag sind trotz des nun deutlich herbstlichen Wetters und stürmischen Windes viele Ausflügler unterwegs, aber die lange Anfahrt geht über sehr gut ausgebaute Straßen. Viele Straßen sind hier sehr gut ausgebaut, meist auch von radwegen begleitet, der Aufbau Ost hat sich gelohnt! Und sie sind hier im ebenen Land oft kilometerlang schnurgerade. Was mich aber stört: sehr oft sind sie als Alleen von dicken Bäumen direkt am Straßenrand gesäumt; ein Reifenplatzer, Unfall mit kleiner Ablenkung oder Fahrfehler ist das ziemlich sichere Todesurteil. In Meck-Pomm und Sachsen-Anhalt gibt es deshalb manchmal Leitplanken, Brandenburg verzichtet darauf.

Berlin bis Usedom

   J. Schäfer         

Montag, 25. September bis Sonntag, 1. Oktober

Am Montag geht es nun nach Berlin. Mit der Kiste fahre ich zum Pendlerparkplatz Erkner und von dort mit der S-Bahn direkt zum Alexanderplatz, wo mich der Fernsehturm begrüßt. Unweit ist die Ruine der Kirche des ehemaligen Grauen Klosters in Berlin, 1945 durch allierte Bomben zerstört, heute Ort für Ausstellungen. Dieses war bis zur Reformation ein Franziskanerkloster, dann ein Gymnasium, an dem Michael Schirmer Konrektor war.

Auf nach Berlin!

   J. Schäfer         

Montag, 18. September bis Sonntag, 24. September

Nach den drei Tagen Arbeit auf dem schönen Campingplatz in Königstein geht es nun weiter, zuerst nach Leutersdorf in der Oberlausitz, wo der Märtyrer Alois Scholze Pfarrer war und dann zur Kirche nach Großhennersdorf, wo Heinrich Melchior Mühlenberg als Pfarrer diente. Im selben Ort ist die Ruine des Wasserschlosses, in dem Nikolaus Graf von Zinzendorf als Kind lebte. Davor: diese Skulpturen eines örtlichen Künstlers.

Sachsen

   J. Schäfer         

Montag, 11. September bis Sonntag, 17. September

Nach Ende der Sommerferien kann ich wieder losfahren, Ostdeutschland ist mein Ziel.
Unterwegs besuche ich das Grab von Albrecht Dürer in dem unter Denkmalschutz stehenden Johannisfriedhof in Nürnberg und dann diesen Soldatenfriedhof - heute: Ehrenfriedhof - in Erlangen, wo Josef Mayr-Nusser bestattet war.

Nach Norden

   J. Schäfer         

Donnerstag, 6. Juli bis Mittwoch, 12. Juli

Am Donnerstag komme ich dann in die FORD-Werkstatt von Rimini zur Reparatur der Seitenscheibe - und frage nocheinmal nach dem Radlager, weiterfahren sei ja gefährlich. Das bejaht der Meister, er werde eine Probefahrt unternehmen - geht doch. Ja, da sei ein Geräusch, er will es auf der Hebebühne überprüfen; Diagnose dann: nicht Radlager, sondern Antriebswelle - damit kann man fahren, bis sie endgültig defekt ist.
So komme ich am Abend noch nach San Marino - erst mit der Kiste hoch hinauf, dann zu Fuß noch höher; und obwohl das Wetter mies ist, der Berg liegt im Nebel, ist dort der Massentourismus zugange, die Altstadt auch ganz darauf ausgerichtet - Badetouristen mit Tagesausflug, mehr als die Hälfte offenbar Osteuropäer. 2 Millionen Touristen besuchen jährlich das Land, ⅔ der Wirtschaft des Landes erbringt der Dienstleistungssektor, Industrie gibt es nicht, aber weitgehende Steuerfreiheit - Diesel kostet rund 10 Cent weniger als in Italien, was ich natürlich nutzte. Das Bruttoinlandsprodukt lag 2019 bei 61.575 $ pro Einwohner (Deutschland: 50.425 $, EU insgesamt 41.175 $), damit liegt das Land im weltweiten Ranking an 11. Stelle.

Im Norden der Marken

   J. Schäfer         

Samstag, 24. Juni bis Sonntag, 2. Juli

Nun bin ich doch länger auf dem Campingplatz Bellamare in Porto Recanati geblieben als zunächst gedacht; den Dienstag habe ich doch noch zum Planen gebrauchte und dann war von Mittwoch bis Freitag il caldo africano, die afrikanische Hitze, mit Werten bis 38° angekündigt - kein Wetter um in italienischen Städten Berg zu steigen.
Deshalb ging es erst am Samstag weiter, zunächst zu dieser Stiftskirche Santo Stefano in Castelfidardo bei Ancona; in ihr werden Reliquien von Corona und Victor bewahrt. Die Stadt bereitet sich an diesem Vormittag offenbar auf ein Fest vor.

Marken

   J. Schäfer         

Montag, 12. Juni bis Freitag, 23. Juni

Im Reiseführer - Georg Henke und Julia Sander: umbrien und marken, 5. Aufl. Reise Know-How Verlag, Bielefeld 2010 - lese ich, dass es nahe meines Campingplatzes in Montefortino dieses aufgrund einer Marienerscheinungen entstandene Sanktuarium gibt, das nun mein erstes Ziel ist.

Umbrien

   J. Schäfer         

Dienstag, 6. Juni bis Sonntag, 11. Juni

Ich bin dann einen Tag länger als zunächst beabsichtigt auf dem Campingplatz Piediluco geblieben: das Foto zeigt, wie nass es am Montag war, da machten Besichtigungen keinen Sinn.