Welt bereisen Das Reiseblog des Ökumenischen Heiligenlexikons

Reiseberichte - Seite 8

In Meteora und auf Paulus' Spuren

   J. Schäfer         

Mittwoch, 19. Juni, bis Freitag, 21. Juni

Nach zwei weiteren Tagen auf dem Campingplatz Hellas - die Recherchen für Thessaloniki sind aufwändig - geht es endlich weiter, zuerst durch eine weite Ebene - der Liebe Gott hatte die Lust am Falten verloren - in die Berge nach Anatoli zu dem Kloster, das Damian der Jüngere gegründet hat und in dem David von Euböa zum Diakon geweiht wurde. Auf den 17 km von der Hauptstraße bis zum Kloster auf fast 1100 m Höhe begegnet mir auf der gut ausgebauten Straße kein einziges Auto - auf der Rückfahrt auch keines.

Im Südosten des Festlandes

   J. Schäfer         

Mittwoch, 5. Juni bis Sonntag, 9. Juni

Weitere vier Tage verbringe ich arbeitend auf dem Campingplatz bei Eretria, vor allem, um zentral- und mittelgriechische Heilige zu recherchieren. Von Jahresende 2018 bis heute habe ich nun 206 Biografien von - meist orthodoxen - Heiligen neu verfasst. Es ist sehr heiß - darunter leidet der Arbeitseifer, viel Schweiß fließt schon beim Nichtstun. An den Wocheneden ist der Platz gut gefüllt mit Griechen; als ich am Samstag im Vorbeigehen wie üblich welche grüße, die beim Mittagessen sitzen , bekomme ich fünf Minuten später auf dem Rückweg einen großen Teller Spaghetti Bolognese in die Hand gedrückt; ich sei doch der, der da allein ist. Das erinnert an das Video Unglaubliche Gastfreundschaft - eigentlich ein Werbefilm für Kreta, dennoch nicht wirklich übertrieben, sondern treffend.
In den Nachrichten wird berichtet über Proteste in Hasankeyf, die Höhlenstadt im Tal des Tigris in der Türkei. Deren Besiedelung ist schon für das 9. Jahrhundert v. Chr. nachgewiesen, eine große Brücke aus dem 12. Jahrhundert teilweise erhalten. Dass Adam und Eva hier lebten, ist nicht überliefert - aber irgendwo in der Nähe war es
Das alles ist nun vorbei, man hat einen Staudamm gebaut, der ist fertig wird nun geflutet, sein Wasser bedeckt dann alles. Ich hab es glücklicherweise 2013 noch gesehen.

Athen

   J. Schäfer         

Mittwoch, 29. Mai

Der Weg in die Stadt geht wie in einer Großstadt üblich mit Omnibus und dann U-Bahn, beide sind ganz ok. Ich lande zuerst an der Athener Trilogie aus Nationalbibliothek, Universität und hier der ab 1856 errichteten Akademie. Die drei von deutschen und österreichischen Architekten zur Zeit der Regentschaft von König Otto - weitgehend aus Spenden finanzierten - Gebäude sollten die antiken Vorbilder nachahmen, nachdem Athen 1834 die Hauptstadt geworden war und aus dem Dorf von 4000 Einwohnern eine Stadt werden sollte.

Ägina - protzig, aber schön

   J. Schäfer         

Donnerstag, 23. Mai bis Samstag, 25. Mai

Zwei weitere Tage arbeite ich auf dem Campingplatz Verdelis - in der Abendsonne fällt der Blick auf die Halbinsel Methana (Mitte), von deren Hafen ich auf die Insel Ägina (links) fahren werde.
Dieser Campingplatz ist sehr einfach ausgestattet - dafür Heimat vieler Ameisen und Schnaken, die mich gerne haben -, aber auch sehr familiär durch einen äußerst redseligen 79-jährigen (!!) ehemaligen Metzger aus Heinsberg und seine Frau, der seit 14 Jahren hier das Frühjahr verbringt.

Inselhopping

   J. Schäfer         

Dienstag, 14. Mai bis Donnerstag, 16. Mai

Nach zwei Tagen Arbeit, noch auf dem Campingplatz in Kato Alissos, geht es am Donnerstag nach Kyllini, von dort dampft die Fähre zur Insel Zakynthos. Gleich beim Ankommen in der gleichnamigen Inselhauptstadt fällt die dirkekt am Hafen stehende Dionysioskirche - geweiht dem hier geborenen Dionysios von Zakynthos - ins Auge, an der es auch ein großes Kloster gibt.

Schon das Kloster schindet Eindruck.

Landleben Ade!

   J. Schäfer         

Donnerstag, 9. Mai

Spät eingeschlafen, dennoch früh raus: um 8 Uhr öffnet das Ausgrabungsgelände von Olympia, ich will dann gleich dort sein. Aber schon um diese Zeit kommen Busse im Minutentakt, die Touristensaison hat begonnen, und wie immer gehören die Asiaten zu den eifrigsten.
Auch hier waren wir schon vor rund 30 Jahren, aber es lohnt auch ein zweites Mal.

Burgenland

   J. Schäfer         

Montag, 6. Mai

Koroni ist wirklich ein hübsches Küstenstädtchen, beherrscht durch die große ehemalige Festung, die in byzantinischer Zeit errichtet, dann beim 4. Kreuzzug erobert und nach der 1206 erfolgten Machtübernahme durch die Venezianer ausgebaut wurde; es folgten 1500 die Türken, 1532 die Genuesen, dann wieder die Osmanen, im 17. Jahrhundert die Spanier, Ende des 18. die Russen, Anfang des 19. die Franzosen.
Dennoch: die Menschen haben ihre Liebenswürdigkeit und der Ort seinen Charme bewahrt! Merkwürdig, dass ich auf dem Campingplatz erlebe, dass die meisten Leute nur eine Nacht bleiben.

Auf Kythira und im Süden des Peloponnes

   J. Schäfer         

Mittwoch, 1. Mai

Nach frühem Aufstehen - um 8 Uhr musste ich in der Agentur sein für das Fährticket nach Kythira - folgte die gut einstündige Überfahrt auf die Insel mit einer fast leeren Fähre. Mit Einchecken sind das fast zwei Stunden Langeweile; mein Büchervorrat geht zur Neige - ich lese gerade ein mäßig spannende Romanbiografie des kubanischen Autors Leonardo Padura über das Schicksal von Leo Trotzki mit dem Titel Der Mann, der Hunde liebte - das war Trotzkis Auftragskiller.
Mein erstes Ziel auf Kythira war das Kloster bei Pitsinades, das aus der Einsiedelei von Theodor von Kythira wuchs. Auch hier zeigt sich wieder: Klöster machen hier den Eindruck von Bauernhöfen - oder Wehrburgen.

Sonne und Feiertage

   J. Schäfer         

Dienstag, 23. April

Heute geht die Fahrt in den Osten der Halbinsel Argolis, deren Südseite kaum erschlossen ist; wieder quäle ich mich schleichend über schmale Bergstraßen zum kleinen Bauerndorf Thermisia, das bessere Zeiten hinter sich hat und aus dem wohl Peter von Temissis stammte.

Kein Schiff wird kommen

   J. Schäfer         

Mittwoch, 17. April, bis Donnerstag, 18. April

Meine letzten Ziele auf Kreta liegen im Osten der Insel. Das erste ist die Ruine der großen Basilika in Chersonissos, der bei Gerasimos IV. von Kreta und Gefährten erwähnte Joachim war Bischof der Stadt. Im Reiseführer - Eberhard Fohrer: Kreta, 21. Aufl. Michel Müller Verlag, Erlangen 2018, der absolut beste nicht nur für Kreta, sondern aller Reiseführer, die ich kenne - wird noch erzählt, dass die Ruinen frei zugänglich sind, aber die Touristen ständig Bruchstücke, v. a. der Mosaiken, stehlen. Jetzt ist das Gelände ganz abgesperrt, ich muss mich mit der kleinen Kirche Agia Paraskevi direkt unterhalb begnügen.

Vom guten Hafen in die Hauptstadt

   J. Schäfer         

Freitag, 12. April, bis Samstag, 13. April

Eigentlich steht heute eine einfach Aufgabe an: unweit der Hauptstraße liegt Agios Mironas, wo Myron von Kreta geboren wurde, zeitweise lebte und starb und ihm die Kirche geweiht ist. Aber die Zufahrtstraße ist wegen Erdrutsch gesperrt, also Ausweichroute suchen, auf der engen Straße mich durchquälen - was einfach schien, wird langwierig.

Rund um die Messara-Ebene

   J. Schäfer         

Dienstag, 2. April bis Mittwoch, 3. April

Nachdem ich am Dienstag eine Auszeit einlegen musste mit Halsweh und Ohrenschmerzen - das habe ich sonst nie - und etwas Fieber, offenbar dem Sturm und der Kälte als Tribut gezollt, nahm ich mir für Mittwoch eine leichte Aufgabe vor: auf der Hauptstraße nach Gortyna fahren, der frührenen Hauptstadt Kretas. Dort stehen Reste der Titus-Basilika, benannt nach Titus, dem ersten Bischof, 824 von den Sarazenen zerstört. Sie ist das besterhaltene Bauwerk der ab 1884 von italienischen Archäologen ausgegrabenen Stadt, aber nicht die von Titus gegründete Kirche - und wegen Bauarbeiten auch nicht zugänglich.

Irrwege

   J. Schäfer         

Dienstag, 26. März bis Donnerstag, 28. März

Zum Abschied gab es nach zwei Tagen Arbeit - auch den Einbau meiner Kiste, der sich auf den Bergstraßen wieder verschoben hatte, musste ich richten - am Strand des Campingplatzes Elisabeth noch ein herrliches Abendrot mit Blick auf Réthymno.

Langsamkeit lernen!

   J. Schäfer         

Mittwoch, 19. März bis Sonntag, 24. März

Nach vier Tagen Arbeit auf dem ruhigen Campingplatz Elisabeth geht es heute in die Umgebung. Das erste Ziel ist ganz in der Nähe, gut 5 km, das wird schnell gehen. Die Anfahrt führt am Ende über eine Offroad-Piste mit tiefen Furchen, einer Bachdurchfahrt und ordentlichen Steigungen, aber meine Kiste schlägt sich prächtig - bis zu der Stelle, wo an einer Wasserleitung eine 20 cm hohe Stufe im Weg ist, das schafft keiner. Also zu Fuß weiter, nur noch gut 1 km. Nach 800 m ist der Weg mt einem Weidezaun versperrt und der ist so gut befestigt, dass man ihn ohne Werkzeug nicht öffnen kann. Also zurück - und die Kiste schafft auch den Rückweg, ich hatte schon Schlimmeres befürchtet!
Nun muss ich es also aus der anderen Richtung probieren, vom Dorf Chromonastri aus, das ich mir nun erst einaml anschaue - und mich in den engen Gassen verlaufe, dann an der Hauptstraße aber auf das Militärmuseum stoße, das die griechische Armee (!) hier eingerichtet hat. Na ja.