Welt bereisen Das Reiseblog des Ökumenischen Heiligenlexikons

Reiseberichte - Seite 8

Rund um die Messara-Ebene

   J. Schäfer         

Dienstag, 2. April bis Mittwoch, 3. April

Nachdem ich am Dienstag eine Auszeit einlegen musste mit Halsweh und Ohrenschmerzen - das habe ich sonst nie - und etwas Fieber, offenbar dem Sturm und der Kälte als Tribut gezollt, nahm ich mir für Mittwoch eine leichte Aufgabe vor: auf der Hauptstraße nach Gortyna fahren, der frührenen Hauptstadt Kretas. Dort stehen Reste der Titus-Basilika, benannt nach Titus, dem ersten Bischof, 824 von den Sarazenen zerstört. Sie ist das besterhaltene Bauwerk der ab 1884 von italienischen Archäologen ausgegrabenen Stadt, aber nicht die von Titus gegründete Kirche - und wegen Bauarbeiten auch nicht zugänglich.

Irrwege

   J. Schäfer         

Dienstag, 26. März bis Donnerstag, 28. März

Zum Abschied gab es nach zwei Tagen Arbeit - auch den Einbau meiner Kiste, der sich auf den Bergstraßen wieder verschoben hatte, musste ich richten - am Strand des Campingplatzes Elisabeth noch ein herrliches Abendrot mit Blick auf Réthymno.

Langsamkeit lernen!

   J. Schäfer         

Mittwoch, 19. März bis Sonntag, 24. März

Nach vier Tagen Arbeit auf dem ruhigen Campingplatz Elisabeth geht es heute in die Umgebung. Das erste Ziel ist ganz in der Nähe, gut 5 km, das wird schnell gehen. Die Anfahrt führt am Ende über eine Offroad-Piste mit tiefen Furchen, einer Bachdurchfahrt und ordentlichen Steigungen, aber meine Kiste schlägt sich prächtig - bis zu der Stelle, wo an einer Wasserleitung eine 20 cm hohe Stufe im Weg ist, das schafft keiner. Also zu Fuß weiter, nur noch gut 1 km. Nach 800 m ist der Weg mt einem Weidezaun versperrt und der ist so gut befestigt, dass man ihn ohne Werkzeug nicht öffnen kann. Also zurück - und die Kiste schafft auch den Rückweg, ich hatte schon Schlimmeres befürchtet!
Nun muss ich es also aus der anderen Richtung probieren, vom Dorf Chromonastri aus, das ich mir nun erst einaml anschaue - und mich in den engen Gassen verlaufe, dann an der Hauptstraße aber auf das Militärmuseum stoße, das die griechische Armee (!) hier eingerichtet hat. Na ja.

Ständig auf und ab

   J. Schäfer         

Dienstag, 12. März bis Samstag, 16. März

Nachdem Regen, Kühle und Katastrophen sich lange genug ausgetobt hatten, kam ab Mittwoch die Wende.

Weltuntergang und Frühlingserwachen

   J. Schäfer         

Montag 25. Februar, bis Montag, 11. März

Es kann so idyllisch sein hier auf dem Campingplatz bei Paleochora. Und ebenso schrecklich: vorvergangenen Montag kam das Chaos: am Nachmittag heftigster Regen, Strom- und Telefon- (also auch: Internet-)ausfall - auch mobil, weil die Stationen ja Strom brauchen; in der Nacht Gewitter, das ich körperlich spürte, so elektrisch war die Luft. Schlaflos das Prasseln des Regens und das Wackeln der Kiste im Regen erduldet. Bin ich deshalb 2500 km von zuhause entfernt? Dienstag gegen Abend war dann die Sintflut zuende; die Straße nach Chaniá wegen Erdrutschen gesperrt, aber immerhin Strom und Telefon repariert.
radio-kreta.de meldete dann: Mehr als 100 Millionen Euro Schaden in Westkreta. 7 große Brücken sind zerstört. Das Militär hat bereits Notbrücken geschickt. Lidl in Platania ist zweimal in einer Woche überschwemmt worden. Das gesamte Strassennetz ist zu 50% zerstört oder stark beschädigt. In den Bergen oberhalb Paleochora 496 L/m². Über 100 Strommasten sind durch die Stürme umgeknickt. Insgesamt sind 5 Tote zu beklagen, die in den reißenden Flüssen ihr Leben ließen. Durch unkoordinierte Besiedelung / Bebauung sind in den letzten 50 Jahren von 240 Flußläufen nur noch 38 übriggeblieben. Nun hat sich das Wasser seinen Weg gebahnt. Und die Griechenland Zeitung: Griechische Medien sprechen von einer biblischen Katastrophe; eine ähnliche habe es seit 50 Jahren auf Kreta nicht mehr gegeben.
Der Klimawandel und die hiesigen Umweltsünden forden ihren Tribut, das Unwetter auf Kreta ist offensichtlich die Kehrseite des gleichzeitig schönen Wetters zuhause: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit seinen rund 2000 Messstationen im ganzen Land bezeichnet den ausgehenden Winter als erheblich zu mild. Mit 2,6 Grad Celsius über dem Mittel der Jahre 1961 bis 1990 gehörte er in Deutschland zu den wärmsten je registrierten.

Stürmische Zeiten

   J. Schäfer         

Mittwoch 13. Februar, bis Sonntag, 24. Februar

Eine Herausforderung war das Wetter am vorvergangenen Mittwoch und Donnerstag: dunkle Wolken, teils heftiger Regen - er hat mit immerhin die Salzschicht von meiner Kiste gewaschen, die ich mir auf den deutschen und schweizerischen Autobahnen eingefangen hatte, eine Waschgelegeneheit habe ich seither nicht gefunden - und dazu ein Orkan mit laut Wetterbericht 125 km/h Windgeschwindigkeit - da wackelt die Kiste, die Bäume biegen sich und das Meer rauscht. Paleochora ist nicht nur die wärmste Gegend Kretas - wobei es dann am Abend auch nur noch 8° hatte und meine Standheizung viel Arbeit bekam -, sondern die Südwestecke der Insel ist auch die sturmreichste. Dass Paulus hier in der Gegend bei seiner Fahrt nach Rom hier ganz in der Nähe wegen eines Sturms strandete, wird leichjt nachvollziehbar.
Der Campingplatzbesitzer - genauer: der englische Lebensgefährte der griechischen Besitzerin - erzählt, soviel Regen wie in letzter Zeit habe es hier noch nie gegeben - schon seit Oktober immer wieder, das sei ganz außergewöhnlich, seitdem waren 600 l/m², fast das Doppelte der normalen Jahresmenge. Und allein am Donnerstag gab es laut Wetterbericht zusätzlich 80 l/m², ⅔ der normalen Monatsmenge für Februar.
Das deutschsprachige Radio Kreta meldete am Freitag auf seiner Webseite: Eisige Winde, sintflutartiger Regen, Hagel und Schnee. Viele Straßen sind überflutet. Wind aus Nord mit 10 Beaufort. Kein Schiff wird kommen. Erdrutsche überall. Temperaturen an den Küsten um 6°. In den Bergen Minus und viel Schnee. Die meisten Schulen bleiben heute und morgen geschlossen. 30% aller Straßen in der Gemeinde Platanias sind zerstört.
Der Sturm hielt - etwas schwächer - noch an bis vorvergangenen Samstag; ab Sonntag kam dann wieder die Sonne und die Temperaturen stiegen etwas, starke kühlende Windböen gab es aber weiterhin. Ich bin froh an meiner Standheizung!

Endlich: es geht wieder los!

   J. Schäfer         

Nach einem Jahr ohne Reise – nur kurze Ausflüge in die Gegend um Köln, ins württembergische Oberland und nach Franken – geht es im Februar endlich wieder los, diesmal nach Griechenland. Der große Umbau im Haus meiner Oma nahm seit Oktober 2017 Gedanken und Arbeitskraft in Beschlag. Aber Ende Januar 2019 werden wir fertig sein und das Haus von Grund auf erneuert haben, Griechenland ruft und ab Mitte Februar gibt es hier wieder Einträge. Ich fahre zuerst nach Kreta und von dort aus geht es dann langsam immer weiter nach Norden, durch Griechenland und auf den Balkan.

Groß, größer, am größten

   J. Schäfer         

Mittwoch, 7. Juni

Am Mittwoch will ich endlich in den Norden der Stadt, denn dort habe ich im Internet den römischen Händler meiner Dachträger-Firma gefunden - vielleicht hat ja der das Ersatzteil, nachdem es im Viertel für Autoteile-Handel in Trastevere nicht geklappt hat und dann werde ich mit dem Auto liegen Gebliebenes aufarbeiten. Unterwegs geht es wieder einmal vorbei an der Engelsburg und im dichten Morgen-Verkehr mühsam voran. Am Standort des Händlers angekommen stellt sich heraus, dass es die Firma nicht mehr gibt. So bleibt mir nur die provisorische Reparatur und eine letzte Hoffnung auf die Firma selbst, die nahe Mailand ist.
Schnell finde ich dann aber die Katakomben des Hippolyt, in denen Hippolyt von Rom bestattet war.
Da man im Auto mehr steht als fährt, kann man auch fotografieren: hier das Kloster an S. Agnese fuori le mura - deulich wird, warum es ein complesso monumentale ist. Und um die Ecke ist mein Parkplatz direkt vor dem Ziel, der Große Katakombe, in der Emerentiana sowie Papias und Maurus bestattet waren.

Zu Besuch bei Paulus

   J. Schäfer         

Sonntag, 21. Mai bis Freitag, 26. Mai

Den Sonntag nutze ich wieder, mit dem Auto in Außenbezirke zu fahren, zuerst noch einmal zu den Katakomben des Pontianus - jetzt fündig werdend, eine unscheinbare Stahltür im Gelände des Generalats der Missionare von Jesus und Maria -, wo Abdo und Sennis sowie Quirinus von Tegernsee bestattet waren und wohl auch ein Pollius.
Vor der Porta Ostiense - heute Porta San Paolo genannt, weil die Straße zur Kirche S. Paolo fuori le Mura führt - stand früher eine Euplus von Catania geweihte Kirche.