An der - inzwischen abgegangenen - Kirche beim Schloss
in Offenbach war Anton Prätorius als
Pfarrer tätig.
Das als schön angekündigte Wetter veranlasste mich, die Ende Januar abgebrochene Reise fortzusetzen und
Ziele im Odenwald und im Taunus anzusteuern. Wieder habe ich dann aber wegen angekündigtem Schneefall vorzeitig abgebrochen.
260 Fotos waren Ergebnis der Reise, davon nahm ich 35 ins Ökumenische Heiligenlexikon
auf.
Nein: keine Festung, sondern die
Kirche des
Palottinerklosters in Limburg, in dem
Richard Henkes in den Orden eintrat, erbaut
1925 bis 1927.
Anlass meiner Reise nach Köln war die
Geburt meines zweiten Enkels eine Woche zuvor - Santiago ist ein sehr ruhiges, aber interessiert in die Welt schauendes
Kind - und immer wieder ist es erstaunlich, wie klein die Kinder nach einer Woche noch sind.
Auf der Hinreise war Gelegenheit für einen Abstecher nach
Bad Camberg, wo
Maria Kasper ihr zweites Kloster
eröffnen konnte. Die Rückreise bot Gelegenheit zum Besuch in Limburg, im Lahntal und am Mittelrhein, leider war dann
starker Schneefall angekündigt, so dass ich vorzeitig abgebrochen habe.
Würzburg - hier die Residenz - und Unterfranken
waren Ziele einer Fahrt über ein verlängertes Wochenende. Mäßiger verkehr, auch in derStadt am Samstag nur überschaubare
Menschenmengen - Corona hat auch Vorteile. 676 Fotos, davon 110 fürs Heiligenlexikon waren Ergebnis der fünf Tage und von
1157 km Autofahrt.
Nachtrag: Dienstag, 24. November
Ich habe Post bekommen: die Rechung des Auswärtigen Amtes für den Rettungsflug
aus Tunesien. Der fand am 3. April statt. 235 Tage - 33½ Wochen - brauchten die also, um meine Adresse in einen
Computer einzugeben. Dafür kam der Brief per Einschreiben - 3 € statt 80 Cent. Eine Seite DIN A 4 Bescheid, zwei
Seiten Begründung und gleich der Hinweis auf ein ggf. drohendes Zwangsvollstreckungsverfahren.
Jede Firma, die so arbeitet, wäre längst bankrott.
Augsburg und die Umgegend in Bayerisch-Schwaben
waren meine Ziele an einem within schönen, verlängerten Wochenende - nur am Sonntag hat es zeitweise geregnet, wie das
Bild vom Hohen Dom in Augsburg zeigt. Fast
450 Fotos - davon 76 fürs Heiligenlexikon - waren der Ertrag.
Auf dem Campingplatz Fusina in Venedig muss ich
zunächst fünf Tage lang die umfangreichen Erträge der letzten Tage verarbeiten, dann aber geht es in die Stadt: stündlich
fährt ein Schiff direkt am Campingplatz ab und bringt die Menschen ins Zentrum.
Auf dem Weg vom rundherum empfehlenswerten
Campingplatz in Florenz zu meinem nächsten
Hauptziel Venedig besuche ich das Kloster
Vallombrosa, einsam und hoch in den Bergen
im Wald gelegen, den Urspungsort des Vallombrosanerordens.
Dienstag, 15. September, bis Dienstag, 29. September
Nun geht es endlich nach Florenz - ich hatte ja schon in Tunesien beabsichtigt und vorbereitet, bei der Rückkehr von
dort Mitte Juli die Stadt zu besuchen - was dann die italienischen Reisebestimmungen verboten haben. Auf der Anreise
besuche ich noch einige Orte am Bodensee und in Österreich, dann komme ich an meinen Standort in der Renaissance-Stadt,
den perfekt augestatteten Camping Firenze in town.
Der große Platz ist proppevoll, ich erwische glücklicherweise einen recht schattigen Stellplatz - die Sonne brennt bei 32°.
Und am übernächsten Tag geht's mit dem Omnibus in die Stadt - sie ist wie erwartet betriebsam und mit Menschen gefüllt, aber
es sind überwiegend Einheimische, die den Samstag zum Bummeln und Einkaufen nutzen - wie erwartet also nicht die riesigen
Massen von Touristen und Warteschlangen.
Noch eine kurzer Ausflug war möglich Anfang September, fünf Tage für Ziele in Oberbayern, darunter das
Kloster Ettal, in dem
Rupert Mayer lebte, das ehemalige
Kloster Tegernsee,
Bad Reichenhall - natürlich mit einem Blick auf
den Königssee.
Ergebnis der gut 1500 km waren 400 Fotos, davon 74 Bilder fürs Heiligenlexikon.
Auch in Deutschland kann es idyllisch und besinnlich-ruhig sein: hier die
Kapelle im Wald nahe Attenfeld bei Neuburg an der
Donau, wo der Überlieferung zufolge schon
Willibald von Eichstätt
und seine Gefährten im Rahmen einer Pilgerreise Rast machten.
15 Tage konnte ich in bayerischen Gebieten von Mittelfranken, der Oberpfalz und Niederbayerns unterwegs sein; größere
Entfernungen waren nicht möglich, da ich auch urlaubende Kollegen im Pfarrdienst vertrete. Bei meist herrlichem Wetter - mit
bis zu 38° zu heiß - und drei Tagen heftigem Regen konnte ich 96 Orte besuchen und fast 1500 Fotos machen - von denen 222
ins Heiligenlexikon wanderten.
Donnerstag und Freitag verbringen wir - Gabi und Ralf, Mathias und seine Frau Nathalie - faul und
weiterhin feucht-fröhlich, auch noch einmal am Pool im
Hotel Khayam Garden. Für ernsthaftes Arbeiten
knallt zuviel Sonne, auch wenn es auf dem
Campingplatz in Nabeul viel Schatten gibt.
Am Samstag heißt es dann Abschied nehmen mit einem ganz herzlichen Dankeschön an Matthias, der uns so ungemein freundlich
betreut und unermüdlich hilfreich zur Seite gestanden hat, und an Raffiq und seine Frau Fanny, die Besitzer des Campingplatzes, die zugewandten und zuverlässigen Gastgeber auf ihrem rundum empfehlenswerten Campingplatz und in ihrem ebensolchen Restaurant.
Den Donnerstag verbringe ich auf dem
Campingplatz, am Freitag geht es mit Mohammed,
dem leitenden Mitarbeiter in der Textilfirma von Matthias, zum Zoll, um das Triptique - die Genehmigung für das Auto in
Tunesien - zu verlängern. Mohammed redet mit dem Behördenchef: eine Verlängerung ist nicht möglich, ich brauche eine
tunesische Sonderzulassung. Dazu: anstehen am Schalter - nebenan beim Finanzamt eine Gebührenmarke kaufen - mit dem
Zoll-Formular zum Finanzamt - dort will man Kopien meiner Papiere - also zum Kopierladen - zurück: sie brauchen eine
Übersetzung meines Fahrzeugscheines von einem amtlichen Übersetzungsbüro - also dorthin gefahren, kostet 10 €. Dann ist
es nach 12 Uhr, um 13 Uhr machen freitags (Moscheetag) die Ämter zu, mehr ist also heute nicht zu erreichen.
Vier Wochen vergingen zuhause mit Arbeit an den November-Heiligen für das
Ökumenische Heiligenlexikon und immer wieder neuen Informationen über die
Reisemöglichkeiten nach Tunesien. Am Mittwoch, dem 24. Juni, die Mitteilung: die Grenzöffnung steht, für die
Einreise gibt es drei Listen: grün ist ohne jegliche Beschränkung, gelb mit Corona-Test und sieben Tagen Quarantäne
in einem Hotel, rot heißt verweigerte Einreise. Auf welcher Liste steht Deutschland? Es gibt die Listen nirgendwo,
auch die Suche auf der Webseite des Gesundheitsministeriums bleibt erfolglos. Auch am Montag, am Dienstag und am
Mittwoch. Also schaue ich auf die Seite der WHO mit den Fallzahlen der Länder weltweit - demnach müsste
Deutschalnd gelb sein. Also lasse ich am Donnerstag am Flughafen Stuttgart den Covid-19-Test machen - nur so
bekomme ich den Bescheid noch am Montag, damit ich ihn mitnehmen kann.
Am Montag hole ich morgens den Test - keine Covid-19 - und die Arztrechnung für den kanpp
zwei Minuten dauernden Abstrich: Eingehende Beratung mind. 10 min. (sic!), erhöhter Schutzaufwand Corona
- Untersuchung, symptobezogen, erhöhter Schutzaufwand Corona - Abstrichentnahme, erhöhter Schutzaufwand
Corona - kostet 55,06 €, die Laborrechnung wird folgen, ca. 100 €. Nach der Heimkehr um die Mittagszeit die
Nachricht: die Listen sind nun veröffentlicht, Deutschland ist grün, also keinerlei Bedingungen!
Abends geht es dann nach Köln zum Flughafen, Ankunft 24 Uhr; an Schlafen ist nicht zu denken: fast stündlich
gehen Flieger in die Türkei - in NRW haben am Wochenende die Ferien begonnen -, auch die ersten Tunesien-Fluggäste
warten wie ich, entsprechend ist der Lärmpegel aufgeregter Heimkehrer und übernächtigter Kinder. Um 4 Uhr bildet
sich die Schlange am Check-In, um 7 Uhr soll der Abflug sein - er verzögert sich 20 Minuten, weil der Purser
offenbar verschalfen hat.
5 Uhr aufstehen, 6 Uhr Straßenbahn, 7 Uhr der - fast leere - ICE nach Frankfurt-Flughafen. Dort ist der
Schalter von tunis-air nicht besetzt. Aber noch sind es ja drei Stunden bis zum Abflug. Auf der Abflugtafel ist der
Flug nicht vereichnet. Der Info-Mann sucht in seinem Handy - findet keinen Flug nach Tunis, aber ich soll am Info-Point
fragen. Tunis - schon lange nicht mehr; kein Flug, definitiv.
Also zurück nach Stuttgart. Dazu brauche ich eine Fahrkarte, aber keiner der drei DB-Automaten nimmt Geld oder Kreditkarte.
(Das ist wohl so, damit die am großen Flughafendrehkreuz Ankommenden gleich erfahren, dass sie in einem Land mit maroder
Infrastruktur gelandet sind.) Glücklicherweise gibt es auch ein geöffnetes Reisebüro. Im Zug lese ich die Erklärung für
den ausgefallenen Flug - der ebensowenig stattfand wie der für gestern geplante Rettungsflug, mit dem Tunesier
heimgeholt werden sollten: offenbar ist tunis-air praktisch pleite, wie der Zeitungsartikel in Tunisie numerique
nahelegt; dass die Fluggesellschaft Probleme hat, ist seit längerem bekannt. Zuhause angekommen, lese ich den Artikel vom
Nachmittag, der Hitergründe erläutert und aus dessen Kommentaren sich die Erklärung ergibt:
Verkehrsminister
scheint die Haut des nationalen Luftfahrtunternehmens zu wollen; offenbar verweigert der Verkehrsminister tunisair
Staatshilfen, weil er das Unternehmen seinen Freunden aus Katar günstig übergeben will.
Fast acht Wochen war ich nun zuhause in Stuttgart,
habe die Lage in Tunesien und die Reisemöglichkeiten beobachtet, immer wieder mit dem deutschen Residenten Matthias
gesprochen über die Situation - von ihm stammt das Bild von meiner Kiste mit dem Kommentar Alles in Ordnung - daran
hatte ich keinen Zweifel. Es gab aber bislang praktisch keine Möglichkeiten, nach Tunesien zu kommen und von dort wieder
weg. Nun aber sind für Juni Reisemöglichkeiten gegeben: Tunisair fliegt, die GNV-Fähren fahren nach Italien. Also habe ich
für Montag, den 1. Juni, den Flug nach Tunis
gebucht, für akzeptable 200 €. Dort muss man dann für - nur noch - eine Woche in Quarantäne in ein Hotel; das kostet 330 €,
dann kann ich mich in Tunesien frei bewegen.
Die Lage vor Ort ist höchst erfreulich: Tunesien hat seit Ausbruch der Pandemie bis zum 26. Mai insgesamt nur 1068
Erkrankte, davon sind 47 gestorben und 903 geheilt, also derzeit 118 akut Infizierte; Baden-Württemberg hat ziemlich genau
dieselbe Bevölkerungszahl, aber 34.431 Fälle, 1738 Gestorbene und noch immer 3095 Infizierte. Der Distrikt
Nabeul hat insgesamt nur 15 Fälle seit Anfang
der Pandemie, abgesehen von dem gleich zu Anfang dort Verstorbenen sind alle geheilt; der etwas weniger Menschen umfassende
Stadtkreis Stuttgart hat 1465 Fälle bei 61 Toten und aktuell 5 neue Fälle an einem Tag. Lange Zeit habe ich den Leuten hier
gesagt, Nabeul sei 130 Mal sicherer als Stuttgart; inwischen ist es also rein mathematisch unendlich sicherer. Und
die Fallzahlen sind in Tunesien nicht deshalb so viel geringer, weil wenig getestet wird - dieser Verdacht stimmt nicht -
sondern weil konsequent gehandelt und erst jetzt geöffnet wurde.