Welt bereisen Das Reiseblog des Ökumenischen Heiligenlexikons

Kategorie: Westafrika / Spanien 2016 - Seite 5

Inselhopping

   J. Schäfer         

Dienstag, 14. Mai bis Donnerstag, 16. Mai

Nach zwei Tagen Arbeit, noch auf dem Campingplatz in Kato Alissos, geht es am Donnerstag nach Kyllini, von dort dampft die Fähre zur Insel Zakynthos. Gleich beim Ankommen in der gleichnamigen Inselhauptstadt fällt die dirkekt am Hafen stehende Dionysioskirche - geweiht dem hier geborenen Dionysios von Zakynthos - ins Auge, an der es auch ein großes Kloster gibt.

Schon das Kloster schindet Eindruck.

Ägina - protzig, aber schön

   J. Schäfer         

Donnerstag, 23. Mai bis Samstag, 25. Mai

Zwei weitere Tage arbeite ich auf dem Campingplatz Verdelis - in der Abendsonne fällt der Blick auf die Halbinsel Methana (Mitte), von deren Hafen ich auf die Insel Ägina (links) fahren werde.
Dieser Campingplatz ist sehr einfach ausgestattet - dafür Heimat vieler Ameisen und Schnaken, die mich gerne haben -, aber auch sehr familiär durch einen äußerst redseligen 79-jährigen (!!) ehemaligen Metzger aus Heinsberg und seine Frau, der seit 14 Jahren hier das Frühjahr verbringt.

Athen

   J. Schäfer         

Mittwoch, 29. Mai

Der Weg in die Stadt geht wie in einer Großstadt üblich mit Omnibus und dann U-Bahn, beide sind ganz ok. Ich lande zuerst an der Athener Trilogie aus Nationalbibliothek, Universität und hier der ab 1856 errichteten Akademie. Die drei von deutschen und österreichischen Architekten zur Zeit der Regentschaft von König Otto - weitgehend aus Spenden finanzierten - Gebäude sollten die antiken Vorbilder nachahmen, nachdem Athen 1834 die Hauptstadt geworden war und aus dem Dorf von 4000 Einwohnern eine Stadt werden sollte.

Im Südosten des Festlandes

   J. Schäfer         

Mittwoch, 5. Juni bis Sonntag, 9. Juni

Weitere vier Tage verbringe ich arbeitend auf dem Campingplatz bei Eretria, vor allem, um zentral- und mittelgriechische Heilige zu recherchieren. Von Jahresende 2018 bis heute habe ich nun 206 Biografien von - meist orthodoxen - Heiligen neu verfasst. Es ist sehr heiß - darunter leidet der Arbeitseifer, viel Schweiß fließt schon beim Nichtstun. An den Wocheneden ist der Platz gut gefüllt mit Griechen; als ich am Samstag im Vorbeigehen wie üblich welche grüße, die beim Mittagessen sitzen , bekomme ich fünf Minuten später auf dem Rückweg einen großen Teller Spaghetti Bolognese in die Hand gedrückt; ich sei doch der, der da allein ist. Das erinnert an das Video Unglaubliche Gastfreundschaft - eigentlich ein Werbefilm für Kreta, dennoch nicht wirklich übertrieben, sondern treffend.
In den Nachrichten wird berichtet über Proteste in Hasankeyf, die Höhlenstadt im Tal des Tigris in der Türkei. Deren Besiedelung ist schon für das 9. Jahrhundert v. Chr. nachgewiesen, eine große Brücke aus dem 12. Jahrhundert teilweise erhalten. Dass Adam und Eva hier lebten, ist nicht überliefert - aber irgendwo in der Nähe war es
Das alles ist nun vorbei, man hat einen Staudamm gebaut, der ist fertig wird nun geflutet, sein Wasser bedeckt dann alles. Ich hab es glücklicherweise 2013 noch gesehen.

In Meteora und auf Paulus' Spuren

   J. Schäfer         

Mittwoch, 19. Juni, bis Freitag, 21. Juni

Nach zwei weiteren Tagen auf dem Campingplatz Hellas - die Recherchen für Thessaloniki sind aufwändig - geht es endlich weiter, zuerst durch eine weite Ebene - der Liebe Gott hatte die Lust am Falten verloren - in die Berge nach Anatoli zu dem Kloster, das Damian der Jüngere gegründet hat und in dem David von Euböa zum Diakon geweiht wurde. Auf den 17 km von der Hauptstraße bis zum Kloster auf fast 1100 m Höhe begegnet mir auf der gut ausgebauten Straße kein einziges Auto - auf der Rückfahrt auch keines.

Griechenlands Norden

   J. Schäfer         

Donnerstag, 27. Juni, bis Freitag, 28. Juni

Noch einen Tag planen auf dem Campingplatz Akti Retzika bei Epanomi, dann geht es endlich weiter, zuerst zum Johannes-Kloster in Souroti, wo Paisios vom Athos gepflegt wurde, starb und begraben ist. Das bleibt aber leider freitags geschlossen; deshalb geht es einen Berg hinauf zum nächsten Kloster bei Vasilika, das Anastasia geweiht ist und von Theophano Martiniake gestiftet wurde. Es präsentiert sich von außen höchst farbenfroh …

Im Nordwesten Griechenlands

   J. Schäfer         

Dienstag, 2. Juli, bis Sonntag, 7. Juli

Fünf Tage arbeite ich auf dem wirklich empfehlenswerten Camping in Kalamitsi - italienische Besitzer, die können es! Johanni ist vorüber, die Tage werden wieder kürzer - Hubert von Goisern kommt mir in den Sinn: Jetzt san dia Dag scho kürzer wor'n und Blatteln falln au von de Baam … singt er mit den Alpinkatzen in Weit weit weg, das manche als das schönste Liebeslied bezeichnen. Tatsächlich fallen hier ob der Hitze auch die Blättern massenhaft von den Bäumen. Meine Cds/DVDs hatte ich leider alle vergessen mitzunehmen, aber abends gibts manchmal Musik von YouTube - die griechische Alltagsmusik im Radio ist nicht so mein Fall - nicht alle Griechen sind Mikis Theodorakis.

Sonne tanken auf Sizilien

   J. Schäfer         

Dienstag, 4. Februar, bis Dienstag, 11. Februar

Unverkennbar: Ich bin auf Sizilien angekommen: im Ort die riesige, das Zentrum überblickende Marienstatue, der Motorroller, die Sonne.
Im Herbst hatte ich gedacht, ich bereise diesmal die Ägäischen Inseln, um damit Griechenland komplett zu machen, und anschließend Süditalien. Im Laufe der Wochen habe ich mich umentschieden: es soll nach Tunesien gehen und dann in den Süden Italiens. Tunesien hatte ich letztes Jahr schon ins Auge gefasst, aber die Lage dort schien mir zu unsicher; inzwischen hat sich das als falsche Befürchtung herausgestellt.
Am Freitag Abend wollte ich von Civitavecchia bei Rom aus das Schiff nach Tunis nehmen. Wie immer ging's aber erst nach Aigle in der Schweiz zum Besuch bei meiner Tante. Es waren wieder zwei entspannte Tage bei fast frühlingshaftem Wetter, aber uns beiden machte eine leichte Erkältung zu schaffen. Bei der Weiterfahrt hielt mich dann mein Mittagsschlaf nach der Überquerung der Alpen ganze vier Stunden im Bett, ich kam an diesem Tag nur bis zur Raststätte Stura, noch vor Genua; damit war das Schiff kaum noch erreichbar und ich merkte zudem: ich brauche noch Erholung. Deshalb die Entscheidung: drei Nächte in Rom auf dem mir bekannten und rundum guten Campingplatz Roma zum ganz gesund werden und dann zuerst nach Sizilien zum Arbeiten. Montags ging's dann weiter nach Süden, abends noch mit der Fähre auf die Insel und am Dienstag vormittag schließlich auf den mir ebenfalls aus dem Jahr 2017 bekannten Campingplatz Alessandra in Torrenova - neben dem Camping Luminoso und seinen Nachbarn im Süden von Sizilien sicher der nach Ausstattung und Sauberkeit beste Platz auf Sizilien.

Messina, das Tor zu Sizilien

   J. Schäfer         

Sonntag, 1. März

Am Sonntag heißt es früh aufstehen und dann auf der Autobahn in die Stadt, nach Messina. Sie liegt um 9 Uhr tatsächlich noch fast regungslos da, so finde ich problemlos einen Parkplatz im Zentrum.
Am Hafen steht die Marienstatue mit dem Segensspruch, den diese angeblich Bachylus, dem der Überlieferung zufolge ab 42 ersten Bischof der Stadt, erteilte: Ich segne Dich und Deine Stadt.

Palermo und glückliches Entkommen

   J. Schäfer         

Montag, 2. März bis Freitag, 6. März

Die letzten Tage auf dem Campingplatz Alessandra gehören der Vorbereitung auf Tunesien. Am Freitag fahre ich dann nach Palermo, denn ich muss am Samstag schon um 7 Uhr im Hafen sein. So kann ich dort noch einige Stellen besuchen, an denen ich noch nicht war, zuerst das Wohnhaus, vor dem der Priester Pino Puglisi erschossen wurde, der sich als Gegener der Mafia positioniert und engagiert hatte; er war der erste von der Mafia ermorderte Priester. Vor dem Haus wird auf großen Fototafeln an den Besuch von Papst Franziskus erinnert …

Karthago - und kein Corona!

   J. Schäfer         

Donnerstag, 12. März, bis Sonntag, 15. März

Heute scheint nun endlich die Sonne - und sie hat Kraft, Pullover ade! Mein Ziel ist nun Karthago, der Villenvorort von Tunis mit Häusern, denen man Luxus ansieht. Dazwischen verstreut liegen verschiedene Ausgrabungsorte, als ersten besuche ich das Gelände an den Antoninus-Thermen, in dem auch diese Ruinen alter punischer Gräber …

Corona

   J. Schäfer         

Montag, 16. März

Gestern Abend kam hier plötzlich das sonst im Hotelrestauant und auf der Straße lautstark tobende Leben zum Erliegen. Feiertag? Ist erst kommenden Freitag. Ramadan? Dauert noch. Des abrupt auftauchenden Rätsel Lösung: Die Bezirksregierung hat die Schließung aller Restaurants angeordnet, die tunesische Regierung eine 14-tägige Quarantäne für alle ins Land Einreisenden. Es gibt im ganzen Land aber nur drei bestätigte Krankheitsfälle.
So harre ich nun auf dem Camping Les Jasmins zusammen mit den gestrandeten Wüstenfahrern und blicke auf die reifen Orangen. Morgen werde ich ins Landesinnere fahren - mal sehen, ob die Polizei, die hier sowieso an jedem größeren Kreisverkehr die Papiere kontrolliert, mich lässt

Viele Zeitungen in Deutschland berichten wegen des Corona-Viruses über das Ökumenische Heiligenlexikon und verweisen auf unseren Artikel Corona (Stephana), denn sie ist auch Patronin gegen Seuchen. Google meldet mir für diese Seite: Ihre Seitenklicks haben sich gegenüber dem üblichen Tagesdurchschnitt von 14,3 Klicks um mehr als 1.000 % erhöht. Wie ich ja schon gestern sagte: mancher profitiert eben von der Krise

geschrieben am 16. März 2020

Ins vergessene Landesinnere - und Coronastress

   J. Schäfer         

Dienstag, 17. März bis Mittwoch, 18. März

Zuerst musste ich tanken: für 63 l Diesel zahlte ich 41,50 € - paradiesisch - für unsereins.
Sidi Medien, unter den Römern Volitana und eine Bischofsstadt, ist heute ein weitestgehend verlassenes Bergdorf fernab größerer Städte oder Straßen; dennoch ist die Zufahrtsstraße asphaltiert. Bergdorf ist aber eigentlich das falsche Wort: es ist eigentlich eine sanfte Hügellandschaft, nur hier mit einem schroffen Felsen. Der höchste Berg Tunesiens ist gerade mal 1544 Meter hoch; schroff eingeschnitten sind nur manche Flussläufe, Oued genannt, in denen aber schon jetzt auch hier im Norden des Landes schon meist kein Wasser mehr fließt.
In Volitana, damals Sitz eines Bischofs, starben die Märtyrer von Volitana.