Nachdem sich das Wetter deutlich gebessert hat - auch das Wasser auf dem
Campingplatz in Cahors durfte man nun wieder
trinken, zuvor war es verunreinigt und der Platzwart hat Flaschenwasser kostenlos verteilt - und nachdem ich den Samstag
verbracht habe mit E-Mails bearbeiten, Wäsche waschen, Kiste putzen und ähnlich beglückenden Beschäftigungen - aber
schließlich war der Tag der Bestattung von Papst Franziskus ja auch kein Freudentag, auch der Himmel hat wieder geweint - ging
es am Sonntag weiter zu einer Tour durchs Massif Central. In Saint-Grat, einem Ortsteil von Vailhourles bei Rodez, ist die
KircheGratus und Ansutus geweiht, aber leider
geschlossen, deshalb sehe ich nicht den Helm des heiligen Gratus.
Im abgelegenen Saint-Hilaire-Foissac bei Tulle war
Jakob Lombardie - den ich ja eben erst in der
Kathedrale in Tulle entdeckte - Pfarrer an der
Kirche, bis er in der Französischen Revolution
als Märtyrer starb. Im ebenso ländlichen und kleinen Chaumeil bei Limoges lebte
Baomir als Einsiedler; in dieser Kirche des Ortes
findet sich aber - auch in der informativen Info-Broschüre - kein Hinweis auf ihn.
Am Sonntag geht es zunächst wieder ein Stück nach Süden, zuerst zu dieser
Pfarrkirche in Salagnac - heute Le Grand-Bourg -
bei Limoges, wo Leobonus lebte und starb. Dort
proben Musiker gerade für die Messe.
In dieser Kirche des ehemaligen Klosters in
Benevent-l'Abbaye bei Limoges gibt es eine Reliquie von
Bartholomäus;
Joseph Marchandon wurde hier geboren. An der
Kirche im nahen Marsac war er Pfarrer.
Dies ist offenbar noch der alte, von den Römern anglegte Weg, der zu ihrem
Theater - heute im Wald nahe Saint-Goussaud bei
Limoges - führte, wo der Einsiedler Gonsald lebte.
Leobonus lebte zunächst als Einsiedler an einer heute
mit einem Feldkreuz markierten Stelle in der Nähe
des Dörfchens Fursac bei Limoges. Als ich dieses fotografiere, kommen die Kühe in der daneben liegenden Weide und schauen, was
der Fremde da wohl macht. Denn sonst ist hier in der Gegend wirklich nichts geboten.
Diese große Kirche des wehrhaften ehemaligen
Klosters in Nouaillé-Maupertuis - und nun endgültig im Poitou -, in der es
Reliquien von
Genulf von Cahors und
Junian vom Poitou gibt, ist leider schon
geschlossen - der Abend ist angebrochen. Immer geschlossen (wegen Baumängeln ?) ist aber die
Kirche des ehemaligen Klosters Saint-Benoît de
Quinçay in Saint-BenoîtSaint-Benoît bei Poitiers;
Aichardus von Jumièges war hier Prior,
Benedikt von Sebaste lebte zuvor an
dieser Stelle als Einsiedler, Philibert
von Jumièges gründete das Kloster.
Letzte Station an diesem Sonntag wird Ligugé bei Poitiers mit der - auch schon geschlossenen
Kirche - des ehemaligen Kloster Saint-Martin.
Dort lebte Martin von Tours zunächst als
Einsiedler und gründete dann dieses erste abendländische Kloster.
Sabinus Levitanus wurde hier Mönch,
Savianus und Cyprianus waren vielleicht auch
dort.
Nicht ganz perfekt ruhig wird die Nacht an der
Raststätte Rouille-Pamproux.
Auf der Place de la Liberté steht diese
Freiheitsstatue, 1903 gestiftet als Replik der ab
1871 durch den Franzosen Auguste Bartholdi geschaffenen Freiheitsstatue in
New York - gut in diesen Zeiten daran zu erinnern,
dass die Idee der Freiheit aus Europa kommt und nicht von Trump und seinen Kettensägen-Kumpels.
In der Kathedrale: dieser Seitenaltar von 1616 mit
der Darstellung von Dominikus (oben), Papst Paul V.
(links) sowie König Ludwig XIII. und seiner Frau Anna von Österreich (rechts).
Dann geht es zu dieser Kirche nach Chaunay bei
Poitiers, dort lebte Junian vom Poitou als
Einsiedler. Und in Mairé - heute Mairé-Levescault - bei Poitiers gründete Junian ein Kloster an der Stelle der heutigen,
bescheidenen Pfarrkirche, das später sein Schüler
Auremundus leitete.
Ein Buchhaltungs- oder Eingabefehler am Navi führt mich dann ins abgelegene Dorf Seigné - jetzt wieder nahe Saintes - zu dieser
Kirche, die für mich keine Bedeutung hat.
In Saint-Jean-d’Angély bei Saintes beeindruckt die Ruine der riesigen
Kirche des einstigen Klosters, in die die
Reliquien von
Reverentius gebracht wurden und die angeblich
eine Kopfreliquie von Johannes
dem Täufer enthielt. Nach der Zerstörung durch die
Hugenotten baute man in deren Reste diese heutige
Pfarrkirche hinein.
Archingeay bei Saintes gilt als Todesort von
Maclovius von Aleth; in der - (schon)
geschlossenen - Kirche finde ich dann keinen Hinweis.
Zum Abschluss des Tages geht es in dieses schön am Fluss Charente gelegene Städtchen Saint-Savinien bei Saintes, wo die
KircheSabinian von Ménat geweiht ist, der dann
auch dem Ort den Namen gab.
Mein Übernachtungsplatz an der Raststätte Fenioux
ist leider wieder eher autobahnnah und also nicht perfekt ruhig.
Vor Rochefort liegt im Atlantik die Insel Madame, mit dem Festland verbunden durch einen Schotterdamm, den man bei Ebbe
befahren kann - rechts im Bild sieht man darauf Fußgänger; ich habe Glück, der Mond meint es gut mit mir. Und man darf -
anders als im Reiseführer erwähnt - tatsächlich fahren, wenn man es sich zutraut. (Der Reiseführer - Muriel Brunswig, Lucia
Vallerius: Westfrankreich. Reise Know-Hoe, Bielefld 2024 - ist aber sonst sehr ausführlich, informativ und zuverlässig), So
sehe ich auf der Insel den Gedenkstein und dann
das große Kreuz aus Natursteinen für die Märtyrer,
erwähnt in den Biografien von Claudius Dumonet,
Claudius Laplace,
Franziskus Mayaudon,
Hubert vom heiligen Claudius Gagnot,
Jakob Retouret,
Georg Edmund René und
Stephan d'Huberte. Auf der Insel Aix, die
viel weiter draußen im Meer liegt, nur mit dem Schiff zu erreichen ist und die ich mir spare, wurde
Roger Faverge begraben, auch dort gibt es heute
eine Gedenkstätte.
Eigentlich hatte ich mir zum Arbeiten einen Campingplatz in La Rochelle ausgesucht, aber die Stadt ist mir zu hektisch und
zu sehr von Touristen besucht, Deshalb fahre ich wieder ins Landesinnere zum nächsten Ziel, dieser
Kirche in Le Cormenier, einem Ortsteil von
Beauvoir-sur-Niort im Poitou, wo vielleicht Gudwal
wirkte. Hier will der ewig rangiernde Laster nicht weichen, aber ich fand in der Nähe den
Campingplatz in Magné bei Niort - das ist kein
Tourismusgebiet - anlässlich des wegen Christi
Himmelfahrt (schon wieder) langen Wochendes ein Argument. Der Platz ist nicht sehr groß, aber in allem perfekt -
ein kommunaler Platz, geht doch, Saintes -, dazu
preiswert, aber nun gut gefüllt.