Welt bereisen Das Reiseblog des Ökumenischen Heiligenlexikons

Limburg und Münsterland

   J. Schäfer          

Freitag, 19. September bis Sonntag, 28. September

Wegen der Einschulungsfeier meines Enkels geht es erst spät im September wieder los, zuerst nach Köln, um dort die Familie meines Sohnes zu besuchen. Nach der Nacht auf der Raststätte Frechen komme ich nach Aachen, zuerst zur Kirche St. Josef - heute ein würdevoll gestaltetes Kolumbarium -, in der es Reliquien von Heinrich van der Blomm gab und dann zu dieser ehemaligen Franziskanerkirche St. Nikolaus - heute ein Ort der City-Seelsorge, in der sich die evangelische und die katholischer Kirche gemeinsam engagieren. Heinrich van der Blomm starb hier, Lambert Conradi wurde in Aachen geboren. Viele andere Stellen in Aachen hatte ich schon 2021 besucht.

Dann geht es über die Grenze zum Hauptziel dieser Reise: in die Niederlande, zunächst nach Vaals, wo Maria Theresia von Wüllenweber in den damals im Schloss Blumenthal / Bloemendal untergebrachten Orden eintrat. Nächstes Ziel ist dieses große Kloster der Redemptoristen in Wittem bei Maastricht. Dort wird Gerhard Majella besonders verehrt.

Im Ort Valkenburg war das Ignatiuskolleg der Jesuiten, das Augustin Benninghaus, und Eduard Profittlich besuchten. Und in dieser dem Ort den Namen gebenden Burg wurde Gerlach von Houthem geboren.

An der Stelle dieser ihm geweihten Kirche Sint Gerlach in Houthem lebte und starb Gerlach von Houthem. Unweit davon gibt es auch eine nach ihm benannte Quelle und im Ort eine weitere Kapelle.
Die Nacht verbringe ich an der Raststätte Langveld; die liegt direkt an der Grenze auf niederländischer Seite, der Weg dorthin führt aber über die Grenze hinweg; bei der Einreise nach Deutschland sind aufwändigst Zollkontrollen aufgebaut - einschließlich Scanner-Radar für LKWs -, aber die Bundespolizei winkt alle durch. Bis Ende Juni 2025 kosteten diese Kontrollen an den deutschen Landesgrenzen, die nach einem Urteil des Berliner Verwaltungsgerichts gegen EU-Redcht verstoßen, rund 80,5 Millionen Euro. Zurückgewiesen werden pro Monat etwa 150 Menschen, obwohl sie einen Asylantrag stellen - also pro Fall enstanden Kosten von rund 45.000 €; damit könnte man diese Leute rund vier Jahre lang unterbringen und ausbilden, dann in Arbeit bringen und zu Steuerzahlern machen.

Den Sonntag beginne ich in Maastricht an dieser Basilika Onze-Lieve-Vrouw, die ab dem 4. Jahrhundert die Kathedrale des Bistums Tongern - Maastricht war und in der nun demnächst der - wie man sieht: höchst repräsentativ beschützte - Gottesdienst beginnt. Bischöfe waren hier Amandus von Maastricht, Domitian von Maastricht, Gondulf von Maastricht, Hubertus von Lüttich, Lambert von Maastricht, Monulf von Maastricht, Perpetuus von Maastricht, Remaclus von Stablo, Servatius von Tongern, Theodard von Tongern-Maastricht, vielleicht auch Adolf von Utrecht, Designatus von Maastricht, Ebregisus von Utrecht und Eucherius I. von Tongern-Mastricht; Patrone sind auch Bartholomaeus und Papst Urban I.

Unweit steht diese Basilika Sint Servaas mit dem Grab von Servatius von Tongern, Eucherius I. von Tongern-Mastricht und Monulf von Maastricht. Amor von Maastricht und Candidus von Tongern besuchten Servatius' Grab, auch Evermar wollte es besuchen. Domitian von Maastricht und Wando von Fontenelle bauten die Kirche, Egbert von Trier stellte das angeschlossene Kloster wieder her, Einhard leitete es, von Marcellinus und Petrus gibt es Reliquien. Leider sind Kirche und Schatzkammer geschlossen.

Im Kloster an der ehemaligen Dominikanerkirche - sie beherbergt heute eine Buchhandlung - war Winand Prior. Und im ehemaligen Kloster an dieser Minderbroederskirche waren Jakobus von Diest und Johannes Cuyper von Maastricht Ordensleute.

Im Schloss in Wijnandsrade, in dem im Kulturkampf die Jesuiten Zuflucht gefunden hatten, wirkte Wilhelm Eberschweiler als Rektor des Priesterseminars. Daneben steht diese Kirche mit einer Gedenktafel an den als Märtyrer durch die Nationalsozialisten 1943 ermordeten Katholischen Laien Franz Virnich. Anschließend geht's zum ehemaligen Kloster der von Clara Fey gegründeten Schwestern vom Armen Kinde Jesus in Simpelveld.

Das ehemalige Kloster Rolduc / Kloosterrade in Kerkrade gründete Albert von Antoing, Isfried von Ratzeburg weihte diese seine Kirche, Norbert von Xanten lebte zeitweise hier, Oda von Brabant hatte angeblich schon zuvor hier ein Kloster gegründet, im Augustinerorden spielte es eine Rolle ob seiner strengen Reformen.

Dann geht es kurz über die Grenze wieder nach Deutschland - diesmal über eine Landstraße, da gibt es keine Einreisekontrollen; deutlich wird, dass es der Bundesregierung gar nicht um Grenzkontrolle geht, denn die bösen Schleuser werden das schnell wissen - sondern um reine Symbolpolitik an den viel befahrenen Grenzen. Ziel ist das - unscheinbare - Kloster des Passionistenordens in Übach-Palenberg - und willkommener Nebeneffekt die Möglichkeit zum Tanken - Diesel ist in Deutschland deutlich billiger als in den Niederlanden. Zurück in den Niederlanden komme ich zu diesem Geburtshaus von Karel vom heiligen Andreas Houben in Munstergeleen, in dem ein Museum und daneben eine Kapelle eingerichtet ist.

In Geleen stand das Kloster der von Maria Katharina Kasper gegründeten Armen Dienstmägde Jesu Christi an der Stelle eines heutigen Wohnblocks. Auch hier erinnert dieses Denkmal an ein 1942 ermordetes NS-Opfer.

Nach diesem Kloster der von Maria Tauscher gegründeten Karmelitinnen vom Göttlichen Herzen Jesu in Sittard sehe ich dort auch das große Haus Watersley, in dem die Franziskaner ein Kolleg unterhielten, in dem Heinrich Thyssen ausgebildet wurde.

Nächste Station ist die Kirche Sint Amalberga des ehemaligen Klosters in Susteren. Dessen Vorgängerkloster stiftete Plektrudis von Köln, Zwentibold baute es nach seiner Zerstörung wieder auf und wurde dann dort bestattet, auch Alberich von Utrecht fand dort sein Grab. Amalberga von Susteren und Benedikta von Susteren waren Äbtissinnen, von Gregor von Utrecht gibt es Reliquien. Davor steht diese 2022 wieder gestaltete Uhr mit Figuren aus der Geschichte des Ortes.

Im Karmelitinnenkloster in Echt lebte Edith Stein bis zu ihrer Verhaftung durch die deutschen Nationalsozialisten. Diese Sint-Michaëlskerk in Thorn - dem heutigen Ortsteil von Maasgouw bei Roermond - war die Kirche des von Ansfrid von Utrecht gestifteten Klosters.

Letzte Station an diesem Sonntag ist dieses Landgut Exaten bei Baexem, das den Jesuiten gehörte und wo Wilhelm Eberschweiler Rektor und Novizenmeister war; heute ist es eine Unterkunft für Asylbewerber.
Zum Schlafen geht es an die nahe Raststätte Meiberg, wo ich mich verlocken lasse zum Abendessen bei Burger King. Meine Dummheit wird zurecht bestraft.

Am Montag komme ich nach Roermond, zuerst zur Minderbroederskerk, Markus von Aviano predigte hier. In dieser Munsterkerk wird Maria verehrt, von Plechelm von Odilienberg gibt es Reliquien. Durch den Reiseführer (Dirk Sievers: Niederlande, 12.Aufl. Michael Müller-Verlag Erlangen 2024 - umfassend und sehr informativ) wurde ich aufmerksam auf die Caroluskapel als Gedenkstätte für die Märtyrer von Roermond, die nun neu sind.

Letzter Anlaufpunkt in Roermond: diese Kathedrale, leider auch geschlossen wie die mesiten Kirchen. Auch die katholischen Kirchen sind in den Niederlanden gar nicht oder nur wenige Stunden am Tag geöffnet - ob aufgrund schlechten Einflusses der Protesanten (?). Auch an der Kathedrale atarben Märtyrer von Roermond.

Die Kirche in Sint Odilienberg mit diesem Tympanon geht zurück auf das Kloster, das Otger, Plechelm und Wiro hier gegründet hatten.

In Steyl komme ich zur großen Niederlassung der von Arnold Janssen gegründeten Steyler Missionare; die weiblichen Zweige gründeten Helena Maria Stollenwerk und Hendrina Josepha Stenmanns.

Über Californie, einen Ortsteil von Horst aan de Maas mit einer Votivkapelle für Gerlach von Houthem, komme ich zu dieser Ruine des Wasserschlosses Blijenbeek in Afferden, einem Ortsteil von Bergen bei Nijmegen, in dem Augustin Benninghaus in den Jesuitenorden eintrat. Letztes Ziel in den Niederlanden wird die ehemalige Burg Gennep, in der wohl Norbert von Xanten geboren wurde.

Dann geht es einstweilen zurück nach Deutschland, denn am Niederrhein und im Münsterland habe ich noch weitere Ziele. Das erste ist das Geburtshaus von Arnold Janssen in Goch am Niederrhein. Im damaligen Kloster St. Bernardin - heute dieses Wohnheim und Werkstätten für Behinderte - in Kapellen, dem heutigen Stadtteil von Geldern, war Hendrina Josepha Stenmanns Tertiarin dem Franziskanerorden.

Glücklicherweise noch geöffnet ist dieser Dom in Xanten. Clemens August Graf von Galen hielt hier eine wichtige Predigt, erwähnt in seiner Lebensbeschreibung, Karl Leisner hat hier sein Grab, Norbert von Xanten war hier Diakon und Victor von Xanten ist Patron.

In Birten, heute ein Stadtteil von Xanten, baute Bischof Evergisilus eine Basilika über dem Grab von Mallosus, einem Gefährten von Viktor von Xanten. Sie steht neben dem einstigen römischen Amphitheater, wo sich auch dieser römische Grabstein findet. In Büderich, heute ein Stadtteil von Wesel, fand Adolf Clarenbach Zuflucht.

Den Abschluss des Tages macht dieser Dom in Wesel; gegenüber stand die Lateinschule, an der Adolf Clarenbach Konrektor war.
Dann geht es noch einen größeren Sprung nach Osten zur Raststätte Hohe Mark nahe dem nächsten Ziel für eine ruhige Nacht, vom Lärm geschützt durch das Gebäude.

Am Dienstag ist es dann nicht weit nach Haltern am See bei Recklinghausen zur nach Gottfried Könzgen benannten Heimvolkshochschule. Dann geht es nach Selm in Westfalen zu dieser Friedenskirche, die zuvor Fabianus und Sebastian geweiht war.

Das ehemalige Kloster Cappenberg, heute ein Schloss im gleichnamigen Ortsteil von Selm bei Unna, stiftete Gottfried von Cappenberg in seiner Burg, Norbert von Xanten gründete es. Aleydis von Oldenburg und Beatrix von Cappenberg waren dort Nonnen, Hadwigis von Cappenberg Priorin, Eckart (Hechard), Evermod von Ratzeburg, Giselbert von Cappenberg, Hermann Judäus (der Jude) und Isfried von Ratzeburg Mönche, Odo von Cappenberg Propst.

Nach der Kirche in Werne, wo Christophorus Patron ist, komme ich zu der Regina von Burgund geweihten Kirche in Drensteinfurt; vor ihr steht dieses lustige Denkmal: Walbraht, ein Enkel von Widukind übertrug Reliquien von Alexander von Rom nach Wildeshausen und überquerte dabei die Furt nahe Drensteinsfurt.

Vor der Stiftskirche St. Martinus in Nottuln, in der Heriburg von Nottuln verehrt wird: diese Statuen von Maria und (hinten) Antonius „dem Großen”.

In Billerbeck wurde dieser Ludgerus-Dom errichtet an der Stelle, an der Ludger von Münster starb. Er hatte in Billerbeck auch die wohl erste Nikolaus von Myra geweihte Kirche erbaut, die heutige Kirche St. Johannes der Täufer.

In Osterwick, heute ein Ortsteil von Rosendahl bei Coesfeld, wurde Maria von Osterwick geboren. In der damaligen Burg in Varlar, einem Ortsteil von Osterwick bei Coesfeld - heute dieses prächtige Schloss in Privatbesitz eines Fürsten - wurde durch Gottfried von Cappenberg auch ein Kloster eingerichtet, das Odo von Cappenberg als Propst leitete.

Letztes Ziel für diesen Trip ist dieses Geburtshaus von Anna Katharina Emmerick bei Coesfeld.
Nun geht es zu einem Campingplatz zum Arbeiten. Der erste, voll mit Dauercampern, hat keinen Menschen am Empfang und auch keinen Hinweis, wie jemand zu erreichen sei. Der zweite hat neben vielen Dauercampern zwar Stellpätze - aber am heutigen Ruhetag ohne Strom. Schließlich finde ich nahe Velen bei Borken den Camping Waldvelen mit freundlichsten Empfang, ganz modernen stylischen Sanitäranlagen und gutem WLAN-Empfang auf einer großen Wiese - ideal zum Arbeiten, auch wenn das Wetter zu wünschen übrig lässt: es ist recht kühl, abends und morgens nur einstellige Temperaturen - aber immer noch besser als zuhause, wo es Dauerregen und Überschwennungen gibt.

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geschrieben vom 24. bis 27. September 2025


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