Welt bereisen Das Reiseblog des Ökumenischen Heiligenlexikons
Warnung: MISSING_FUNCTION

So viele Kirchen - und alle toll!

   J. Schä­fer          

Sonn­tag, 7. Mai, bis Mitt­woch, 10. Mai

Den ver­kehrs­ar­men Sonn­tag be­nut­ze ich zum Er­rei­chen von Zie­len an der Pe­ri­phe­rie mit dem Auto. Nach 1 km stehe ich im Stau: es ist Volks­lauf, Stra­ße ge­sperrt, Ver­kehrs­cha­os. Toll! Den­noch er­rei­che ich schlie­ß­lich den Neu­bau des Päpst­li­chen Spa­ni­schen Kol­legs San José, das einst Em­ma­nu­el Do­m­in­go y Sol ge­grün­det hatte.


Ge­gen­über liegt das Päpst­li­che Koleg für geist­li­che Musik - auch nicht von schlech­ten El­tern!

Dann suche ich dieKa­ta­kom­ben des Cal­e­po­di­us; der Pries­ter As­te­ri­us be­stat­te­te dort Cal­lis­tus I.; aus ihnen stammt ein Ka­ta­kom­ben­hei­li­gerKa­ta­kom­ben­hei­li­ge sind als hei­lig ver­ehrt Ge­bei­ne vor allem in den deutsch­spra­chi­gen Ge­bie­ten nörd­lich der Alpen, die aus Ka­ta­kom­ben in Rom stam­men, von denen man oft nicht den Namen des Ver­stor­be­nen kennt und kei­nes­falls seine Le­bens­ge­schich­te. Be­son­ders nach der Re­for­ma­ti­on, in der ka­tho­li­sche Kir­chen oft ihrer Re­li­qui­en be­raubt wor­den waren, wur­den als Er­satz in Rom die Ge­bei­ne Tau­sen­der er­ho­ben; ihnen wurde ein Name zu­ge­ord­net und oft auch eine Ge­schich­te, (nicht nur) bei be­kann­tem Namen oft die Ge­schich­te eines tat­säch­li­chen Hei­li­gen., der in der Mi­cha­els­kir­che in Krum­bach in Schwa­ben mit Va­len­tin von Terni iden­ti­fi­ziert wurde sowie der Ka­ta­kom­ben­hei­li­geKa­ta­kom­ben­hei­li­ge sind als hei­lig ver­ehrt Ge­bei­ne vor allem in den deutsch­spra­chi­gen Ge­bie­ten nörd­lich der Alpen, die aus Ka­ta­kom­ben in Rom stam­men, von denen man oft nicht den Namen des Ver­stor­be­nen kennt und kei­nes­falls seine Le­bens­ge­schich­te. Be­son­ders nach der Re­for­ma­ti­on, in der ka­tho­li­sche Kir­chen oft ihrer Re­li­qui­en be­raubt wor­den waren, wur­den als Er­satz in Rom die Ge­bei­ne Tau­sen­der er­ho­ben; ihnen wurde ein Name zu­ge­ord­net und oft auch eine Ge­schich­te, (nicht nur) bei be­kann­tem Namen oft die Ge­schich­te eines tat­säch­li­chen Hei­li­gen. Ven­an­ti­us.
Die Suche führt mich in den schö­nen Park der Villa Doria Pam­phi­lij, ist hier aber er­folg­los, tat­säch­lich sind sie ziem­lich genau dort wo ich parke. Aber ein er­hol­sa­mer Sonn­tags­spa­zier­gang war es.

Nach der Kir­che des Ge­ne­ralats der Fran­zis­ka­ner, in der die Ge­bei­ne von Maria Ka­tha­ri­na von der hei­li­gen Rosa von Vi­ter­bo Troia­ni lie­gen, komme ich vor­bei am Denk­mal für Anita Ga­ri­bal­di, der Frau des Frei­heits­hel­den, die mit ge­kämpft hat …

… und dann zu dem - deut­lich spek­ta­ku­lä­re­ren - Denk­mal ihres Man­nes, hoch auf dem Gia­ni­co­lo und heute Aus­flugs­ziel für viele.

Wie­der mal un­fo­to­gra­fier­bar ist die Kir­che des Ge­ne­ralats der Mis­sio­na­re Un­se­rer Lie­ben Frau von La Sa­let­te mit einem rie­sen­ho­hen Turm. Des­sen An­blick be­ant­wor­tet mir üb­ri­gens (fast) eine jah­re­lang un­ge­klär­te Frage: ob es außer dem Turm der Gna­den­kir­che in mei­ner alten Ge­mein­de noch an­de­re drei­ecki­ge Kirch­tür­me gibt? Re­cher­chen hat­ten kein Er­geb­nis ge­bracht, es gibt über­haupt nur ganz we­ni­ge Türme mit drei­ecki­gem Grund­riss - aber dann doch im Prin­zip die­sen Kirch­turm: al­ler­dings nur im Prin­zip, denn die Auf­brü­che an den Flan­ken füh­ren genau ge­nom­men zu ins­ge­samt 18 Ecken.

In den Ka­ta­ko­men unter der Kir­che S. Pan­cra­zio wurde Pan­kra­ti­us be­stat­tet, eben­so Ar­te­mi­us und Pau­li­na, an­geb­lich auch So­phia von Mai­land und ihre Töch­ter Fides, Spes und Ca­ri­tas. Aga­tha von Ca­ta­nia war ab um 500 in der Nähe eine Kir­che ge­weiht.

Ap­sis­fres­ko
Drei Tage brauch ich nun, um das in den ver­gan­ge­nen Tagen Ge­sam­mel­te zu ver­ar­bei­ten; al­lein am Don­ners­tag waren das fast 500 Bil­der.

Don­ners­tag, 11. Mai bis Frei­tag, 12. Mai

Dann geht es wie­der in die Stadt, in­wi­schen kenne ich mich ja etwas aus und hatte ge­ni­al ge­plant: erst Bus, dann U-Bahn - und schon bin ich am Ziel. Im Bus fällt auf: heute ist der Ver­kehr be­son­ders stark, der Bus steht mehr im Stau als dass er fährt. An der U-Bahn traue ich mei­nen Augen kaum: der Zu­gang ist ver­git­tert; dann finde ich zu Lesen: Wegen Streik! Nach Su­chen finde ich doch noch einen Bus, der mich näher an die Stadt bringt, der steht jetzt fast nur noch, weil alles ver­stopft ist. Ich lande an der Kir­che der Wal­den­ser

… Und dann nach län­ge­rem Fu­ß­marsch doch am ers­ten Ziel, dem Pa­laz­zo Ma­ri­ni, wo Maria Raggi als Ter­tia­rin der Do­mi­ni­ka­ner lebte; aber wie­der sind zwei Stun­den dahin.
Und: nein, ich är­ge­re mich nicht. Ich darf mich nicht är­gern!! Schon Goe­the ver­stand: Wie mo­ra­lisch heil­sam ist mir es dann auch, unter einem ganz sinn­li­chen Volk zu leben, über das so viel Re­dens und Schrei­bens ist, das jeder Frem­de nach dem Maß­sta­be be­ur­teilt, den er mit­bringt. Ich ver­zei­he jedem, der sie ta­delt und schilt; sie ste­hen zu weit von uns ab, und als Frem­der mit ihnen zu ver­keh­ren, ist be­schwer­lich und kost­spie­lig. 1
Ent­schä­digt werde ich dort mit einer Kir­che, die ich nicht ge­sucht, aber er­trag­reich ge­fun­den habe: SS Clau­dio e An­drea dei Borgo­gno­ni, wo Pe­trus Ju­li­an Ey­mard ver­ehrt wird.

Die Kir­che von San Sil­ves­tro in Ca­pi­te am sel­ben Platz - hier der Haupt­al­tar - ist eine klei­ne Schatz­tru­he. Sie wurde der Über­lie­fe­rung zu­fol­ge von Papst Paul I. in sei­nem El­tern­haus ein­ge­rich­tet, im 8. Jahr­hun­dert wur­den die Ge­bei­ne von Sil­ves­ter I. hier­her über­führt. An­geb­lich wird der Kopf von Jo­han­nes dem Täu­fer hier be­wahrt, der Leich­nam von Mar­ghe­ri­ta Co­lon­na lag auf jeden Fall hier. Auch die Mär­ty­rer Gor­go­ni­us sowie Pro­teus und Se­ver­us ruhen hier der Über­lie­fe­rung zu­fol­ge.

Am Vor­platz wer­den alte Re­li­efs ge­zeigt, hier Jesus beim Abend­mahl.

Nicht nur per­spek­ti­fisch be­ein­dru­ckend sind die oft er­hal­te­nen ro­ma­ni­schen Kirch­tüm­re, wäh­rend das Kir­chen­in­ne­re ja fast durch­ge­hend ba­ro­cki­siert wurde, um in der Ge­gen­re­for­ma­ti­on mit Glanz zu be­ein­dru­cken.

Das an San Sil­ves­tro in Ca­pi­te an­ge­bau­te Ge­bäu­de war einst das Klos­ter der armen Kla­ris­sen vom Hei­li­gen Sil­ves­ter, nach der Grün­dung Ita­li­ens wurde es 1876 Roms Haupt­post­amt.

So schwer es ist, in die Stadt zu kom­men, so schnell kommt man dort von einem Hö­he­punkt zum an­dern, alle 50 m steht eine an­de­re Kir­che. Dies ist S. Lo­ren­zo in Lu­ci­na. Sie wurde von der wohl­tä­ti­gen Lu­ci­na von Rom er­baut, die Re­li­qui­en von Eu­se­bi­us und Ge­fähr­ten wur­den bei der Weihe der Kir­che hier­her über­führt.

Die Wohl­tä­te­rin Lu­ci­na ließ die Armen dem Prä­fek­ten der Stadt vor­füh­ren.

Als Re­li­quie wird in die­ser Truhe ein Stück des Ros­tes ver­wahrt, auf dem der Kir­chen­pa­tron Lau­ren­ti­us ge­mar­tert wurde.

Die Kir­che S. Maria in Via woll­te ich auch nicht be­su­chen, aber sie steht am Weg; ich lerne, dass es dort 1256 eine Ma­ri­en­er­schei­nun­gen gab.

Ge­gen­über: das Ge­bäu­de des Mi­nis­ter­ra­tes

Auch wenn die Kir­che noch so klein ist - hier Santa Maria in Tri­vio, wo die Ge­bei­ne von Jo­han­nes Mer­li­ni und Kas­par del Bufa­lo lie­gen - …

… die ba­ro­cke Pracht im In­ne­ren ist immer be­ein­dru­ckend.

Gleich um die Ecke: Men­schen­mas­sen, mit­ten unter der Woche und au­ßer­halb von Fe­ri­en. Gibt es etwas ge­schenkt? Ein Volks­auf­stand?

Die An­sprach eines Wich­ti­gen aus sei­nem Pa­last?

Nein, nur die Fon­ta­na di Trevi, ab 1640 im Auf­trag von Papst Uran VIII. durch Bern­i­ni ge­baut, aber erst 11762 unter Papst Cle­mens XIII. ein­ge­weiht. In der Mitte der Gott der Meere, Ozea­nos, auf einer von Pfer­den ge­zo­ge­nen Mu­schel, links die Sta­tue Über­fluss (weib­lich), rechts die Heil­kraft (männ­lich).

Eine rie­si­ge Kir­che voll ba­ro­cker Pracht ist die Kir­che Sant'Igna­zio di Lo­yo­la, in der Igna­ti­us von Lo­yo­la und Aloi­si­us von Gon­za­ga, Jo­han­nes Berch­manns und Ro­bert Bel­l­ar­min be­stat­tet sind.

Dies ist das Grab des Je­sui­ten Papst Gre­gor XV.

Der ägyp­ti­sche Obe­lisk - oder die rö­mi­sche Nach­bil­dung eines ägyp­ti­schen - wurde 1711 auf den 1578 ge­stal­te­ten Brun­nen auf dem Platz vor dem Pan­the­on ge­stellt.

Innen im Pan­the­on: Pie­tro Paolo Bonzi: Tho­mas be­tas­tet die Sei­ten­wun­de des Auf­er­stan­de­nen, 17. Jahr­hun­dert …

… Vin­cen­zo Fe­li­ci: Agnes von Rom, um 1707 …

… und der Haupt­al­tar mit vie­len Re­li­quia­ren. Als Papst Bo­ni­fa­ti­us IV. 609 das Pan­the­on als Kir­che Santa Maria ad Mar­ty­res weih­te, wur­den 28 Wa­gen­la­dun­gen mit Ge­bei­nen von - an­geb­li­chen - Mär­ty­rern aus den Ka­ta­kom­ben um Rom in die Kir­che ge­bracht; dies wurde der Grund­stein für den Fei­er­tag Alle Hei­li­gen.

Das Pan­the­on ist da­durch das best­er­hal­te­ne Bau­werk aus rö­mi­scher Zeit, 43,3 Meter im Durch­mes­ser und ge­nau­so hoch, die Hälf­te davon ko­nisch, die an­de­re die Kup­pel. Im Kern schon 27 v. Chr. ge­baut, im heu­ti­gen Zu­stand 118 bis 125 n. Chr.

In der Mo­der­ne wurde es auch die Grab­le­ge ita­lie­ni­scher Kö­ni­ge, hier der erste, Vit­to­rio Ema­nue­le II.

Die Kir­che S. Eu­sta­chio, an­geb­lich über dem Wohn­haus von Eu­sta­chi­us ge­baut, war schon immer ein Zen­trum der ca­ri­ta­ti­ven Ar­beit in Rom, auch Phil­ipp Neri war oft dort. Heute wer­den dort Be­dürf­ti­ge mit Mit­tag­es­sen ver­sorgt - das ganze Jahr über, nicht nur eher sym­bol­haft für we­ni­ge Wo­chen wie in den Ves­per­kir­chen bei uns.

Davor: die üb­li­chen Tou­ris­ten­mas­sen

Die Kir­che der alten Uni­ver­si­tät von Rom, S. Ivo, ist Ivo Hé­lo­ry ge­weiht.

Am Pa­laz­zo Santa Chi­a­ra, wo Ka­tha­ri­na von Siena starb, er­in­nert eine Tafel und die­ses Fres­ko daran.

Ge­gen­über: die Kir­che Santa Chi­a­ra

Vor der Kir­che S. Maria sopra Mi­ner­va, deren Fas­sa­de re­no­viert wird - be­zahlt vom Staat -, steht ein im 6. Jahr­hun­dert v. Chr. ent­stan­de­ner ägyp­ti­scher Obe­lisk, 1667 auf den von Bern­i­ni ge­stal­te­ten Ele­fan­ten ge­stellt. Der Ele­fant steht laut dem Auf­trag­ge­ber, Papst Urban VIII., für den gro­ßen Geist, der al­lein die Weis­heit (den Obe­lisk) tra­gen kann.

Die Kir­che S. Maria sopra Mi­ner­va ent­hält das Grab­mal des Paps­tes Paul IV. von 1643, zudem das Grab von Jo­han­nes „An­ge­li­kus” von Fie­so­le und das hier­her über­tra­ge­ne Ster­be­zim­mer von Ka­tha­ri­na von Siena. An­to­ni­nus von Flo­renz war hier Prior im Do­mi­ni­ka­nerklos­ter, in dem häu­fig die In­qui­si­ti­on tagte.

Ka­tha­ri­na von Si­e­n­as Lie­ge­fi­gur.

eine Ka­ta­kom­ben­hei­li­geKa­ta­kom­ben­hei­li­ge sind als hei­lig ver­ehrt Ge­bei­ne vor allem in den deutsch­spra­chi­gen Ge­bie­ten nörd­lich der Alpen, die aus Ka­ta­kom­ben in Rom stam­men, von denen man oft nicht den Namen des Ver­stor­be­nen kennt und kei­nes­falls seine Le­bens­ge­schich­te. Be­son­ders nach der Re­for­ma­ti­on, in der ka­tho­li­sche Kir­chen oft ihrer Re­li­qui­en be­raubt wor­den waren, wur­den als Er­satz in Rom die Ge­bei­ne Tau­sen­der er­ho­ben; ihnen wurde ein Name zu­ge­ord­net und oft auch eine Ge­schich­te, (nicht nur) bei be­kann­tem Namen oft die Ge­schich­te eines tat­säch­li­chen Hei­li­gen.

Die Kir­che ist voll von gro­ßer Kunst - aber lei­der sehr dun­kel.

Auch Il Gesù ist eine Je­sui­tenkir­che, sie wurde als erste die­ses Stils weg­wei­send für alle ba­ro­cken Kir­chen. Igna­ti­us von Lo­yo­la, des­sen Ver­herr­li­chung das De­cken­fres­ko von An­drea Pozzi über sei­nem Grab dar­stellt, liegt hier be­stat­tet, von Franz Xaver gibt es eine Re­li­quie. Auch Josef Pi­gna­tel­li wurde hier be­stat­tet, eben­so wie Rosa Ve­ner­i­ni. Re­li­qui­en von Abun­di­us und Ge­fähr­ten wur­den hier­her über­führt.

Das Ma­ri­enbild aus dem 15. Jahr­hun­dert stammt aus der Ma­ri­en­kir­che, die zuvor an die­ser Stel­le stand.

Das De­cken­fres­ko Tri­umph des Na­mens Jesu.

Wie­der die Schreib­ma­schi­ne: das gi­gan­ti­sche Mo­nu­ment für Vit­to­rio Ema­nue­le II. und die Ei­ni­gung Ita­li­ens.

Die Kir­che S. Marco Evan­ge­lis­ta al Cam­pi­do­glio wurde ur­prüng­lich wohl von Mar­cus I. ge­baut; die Ge­bei­ne von Abdo und Sen­nis, wur­den in die Kir­che über­tra­gen. Es gibt wie­der Ap­sis­mo­sai­ken, um 828,

Do­mi­ni­kus pre­dig­te hier.

Die alte Kir­che liegt weit unter dem heu­ti­gen Stra­ßen­ni­veau.

Vor der Kir­che: eine Isis-Sta­tue aus der Kai­ser­zeit. Volks­tüm­lich wird sie aber als Ma­d­a­ma Lu­cre­zia be­zeich­net und war eine der spre­chen­den Sta­tu­en: im 16. Jahr­hun­dert, als freie Mei­nung le­bens­ge­fähr­lich war, legte man die­sen Sta­tu­en Zet­tel in den Mund, um seine Mei­nung kund zu tun; in den po­li­ti­schen Kri­sen der 1990-er Jahre wurde der Brauch wie­der be­lebt.

Nach dem Füh­rer der Kom­mu­nis­ten Par­tei be­nennt nicht jedes Land eine Stra­ße mit­ten im Stadt­zen­trum, am Haupt-Vekehrs­kno­ten­punkt.
Zum Heim­weg stei­ge ich in den Bus. Nach ei­ni­gem War­ten kommt der erste, total über­füllt, kein rein­quet­schen. Di­rekt da­hin­ter der zwei­te, die­sel­be Szene. Eine Mi­nu­te spä­ter der drit­te, déjà vue. Und wie­der di­rekt da­hin­ter der vier­te - dies­mal ge­lingt es! Aber: Sar­di­nen in ihrer Dose haben sehr viel mehr Platz! Und si­cher auch bes­se­re Luft. Im­mer­hin: jetzt am Nach­mit­tag fährt die U-Bahn wie­der.

Sams­tag, 13. Mai bis Mon­tag, 15. Mai

Ich habe ein Pro­blem: mein Dach­trä­ger, auf dem die So­lar­an­la­ge mon­tiert ist, ist am Zu­sam­men­bre­chen. Über 30 Jahre lang hat er ge­hal­ten - die süd­ita­li­ni­schen Schlag­lö­cher haben ihm den Rest ge­ge­ben, bei der Fahrt nach Rom ist auf der Au­to­bahn ein gan­zes Stück her­aus­ge­bro­chen, ich habe es nur not­dürf­tig mit Draht re­pa­riert. Aber woher nach 30 Jah­ren das Er­satz­teil be­kom­men? Die In­ter­net­sei­te der ita­lie­ni­schen Her­stel­ler­fir­ma gibt keine hilf­rei­che Aus­kunft, aber in Tras­te­ve­re hatte ich ja neu­lich eine Stra­ße ge­se­hen, in der min­des­tens 10 Händ­ler in einer Reihe Mo­tor­rad­hel­me und Dach­trä­ger - also alles, was man beim Fah­ren oben braucht - ver­kau­fen. Dort fahre ich hin, der erste schüt­telt den Kopf. Der zwei­te weist mich an den An­fang der Reihe, der könn­te es haben. Der wiegt be­däch­tig den Kopf, er müsse su­chen. Nach lan­gen Su­chen bringt er ein ähn­li­ches, aber un­pas­sen­des Teil, wei­te­res Su­chen hat den­sel­ben Miss­er­folg. Wenn er es nicht habe, habe es kei­ner, meint er. Toll!
Und wenn ich schon hier bin, fo­to­gra­fie­re ich das Bra­man­te-Mo­nu­ment neben S. Pie­tro in Mon­to­rio, wo an­geb­lich Pe­trus ge­kreu­zigt wurde.

Die Porta San Pan­cra­zio nahe des Hin­rich­tungs­or­tes von Pan­kra­ti­us.
Die Ka­ta­kom­ben des Pon­tia­nus sind wie­der ein­mal nicht dort, wo ich suche, son­dern 200m wei­ter - also beim nähs­ten Mal! Un­weit ist aber das Päpst­li­ches In­sti­tut für aus­wär­ti­ge Mis­si­on, wo Al­be­ri­cus Cresci­tel­li stu­dier­te und das Paul Manna lei­te­te.

Dies­mal suche ich dafür er­folg­reich das Ge­ne­ralat der von Ur­su­la Grä­fin Ledóchow­s­ka ge­grün­de­ten Grau­en Ur­su­li­nen.

NRW hat ge­wählt. An­fang Fe­bru­ar, auf dem Hö­he­punkt des Schulz-Hy­pes, habe ich hier pro­gnos­ti­ziert, dass die SPD bei der Bun­des­tags­wahl 18% er­hal­ten werde. Nimmt man das gest­ri­ge Er­geb­nis von - 7,9% und über­trägt es auf den Bund, liegt meine Pro­gno­se um 0,2% zu hoch .

1 Goe­the: Ita­lie­ni­sche Reise. Hg. von Her­bert von Einem, 3. Aufl. der Son­der­aus­ga­be. C. H. Beck, Mün­chen 1985, S. 126

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Log­buch Rei­se­log­buch - 2017-1-7

ge­schrie­ben vom 12. bis 15. Mai 2017


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