Welt bereisen Das Reiseblog des Ökumenischen Heiligenlexikons

Parma und Ferrara

   J. Schäfer          

Dienstag, 28. März bis Sonntag, 2. April

Das erste Ziel ist heute die Kirche Santa Maria in Bressanoro, einsam auf dem Feld in Castelleone bei Cremona gelegen, die Amadeus von Portugal erbauen ließ, als er das Kooster leitete. Auf dem Weg dorthin werde ich angehalten: ein ziviles Auto, zwei zivil gekleidete Männer - Guardia di Finanza, die in Italien überall sichtbar vorhandene Finanzaufsicht -: sie wollen wissen, was ich transportiere und geben sich erst nach Blicken in die Kiste zufrieden mit der Antwort Camping.


In Castelleone gibt es zudem ein riesiges Sanktuarium, erbaut auf Grund einer Marienerscheinungen im Jahr 1511.

Im Adelspalast in Verolanuova wurde Paula Gambara Costa geboren. In Leno bei Brescia stand das Kloster, dessen Abt Richerius war; an seiner Stellesteht heute diese Villa Badia.

In Cremona beeindruckt die Kathedrale

… und daneben das riesige Baptisterium mit 34 Metern Höhe …

… und alles zusammen ist kaum aufs Foto zu bekommen.

Unweit ist die Piazza Stradivari mit dem für den in der Stadt geborenen Geigenbauer errichteten Denkmal.

Cremona hat mit 112 Metern Höhe nicht nur den höchsten Kirchturm - den an der Kathedrale -, sondern auch noch einen erhaltenen Wohnturm. Andere Ziele in der Stadt waren die Kirchen San Facio, San Lorenzo, Santi Marcellino e Pietro, Santa Maria Maddalena, Sant'Omobono und San Sigismondo, das Geburtshaus von Antonius Maria Zaccaria, das Haus der Figlie di San Camillo, des von Josefina Vannini gegründeten Ordens, und das ehemalige Priesterseminar.

Am Abend komme ich noch nach Bussetto, wo in dem an die Stiftskirche angebauten Oratorium Roland von Medici bestattet ist. Dabei erfüllt sich um ein Haar eine meiner Urängste: dass eine Kirche, die ich am späten Abend besuche, geschlossen wird und ich für eine Nacht dort gefangen bin. Als ich gehen will, ist die Tür tatsächlich zu - aber dann taucht doch noch der mit der Schließung beauftragte Mann auf und gibt mir die Freiheit wieder.
In dieser kleinen Stadt wurde Giuseppe Verdi geboren, weshalb auf dem Platz vor der Kirche dieses Denkmal steht.
Überraschen ruhig wird die Nacht an der großen Raststätte San Martino.

Am Donnerstag steht dann die Stadt Parma auf dem Programm. Gleich zu Anfang entdecke ich in der riesigen Kirche San Francesco del Prato und darin neu Anna Maria Adorni.

Auch in Parma steht neben der Kathedrale ein großes Baptisterium.

Neben anderem besuche ich diese Kirche des Klosters San Giovanni Evangelista, die Kirche Santa Maria Maddalena, die Kirche San Quintino

… und dann das Rathaus.

Nach der Kirche San Rocco und der Kirche des ehemaligen Klosters Sant'Alessandro sehe ich auf dem Rückweg zu meiner Kiste dieses Opernhaus, bekannt v. a. durch seine Aufführungen von Verdi-Opern …

… und daneben diesen Palazzo della Pilotta, erbaut um 1580 als Teil des herzoglichen Anwesens.

Über Galeazza, wo Ferdinand Maria Baccilieri segensreich als Pfarrer wirkte, Finale Emilia, wo er am Priesterseminar studierte und dann arbeitete, sowie Reno Finalese, wo er geboren wurde, komme ich am Nachmittag nach Ferrara und kann dort noch einen Teil der Ziele aufsuchen; einen Parkplatz finde ich doch tatsächlich gleich am ersten Ziel, dieser Kirche San Francesco.

Dann sehe ich diese mittelalterliche Jesuitenkirche San Girolamo, anschließend das Klarissenkloster Corpus Domini und die Kirche Santa Maria della Visitazione sowie den Palazzo Paradiso, in dem das Konzil von Ferrara stattfand. Zum Schluss sehe ich noch die Kirche San Giorgio fuori le mura - die frühere Kathedrale.
Die Nacht an der Raststätte Po sollte ruhig werden: wieder einmal wird die Autobahn nachts für Ausbesserungen gesperrt. Müde bin früh ins Bett gegangen - als ich gerade eingeschlafen bin, weckt mich die Polizei, um mir die Sperrung mitzuteilen. Und um 4.30 wache ich auf, da mich der nun ungewohnte Lärm der schon wieder geöffneten Autobahn weckt. Pech gehabt!

Am nächsten Morgen stehe ich schon auf der Autobahnausfahrt im Stau, um wieder nach Ferrara zu kommen. Pech auch: das erste Ziel, die Kirche San Paolo, ist Baustelle. Dieses heutige Rathaus war einst das erste Kastell der Markgrafen.
Ferrara - dessen Kern noch gänzlich von der Stadtmauer umgeben ist - hat nicht nur eine großflächige Zona Traffico Limitato, also den wie in fast allen italienischen Städten nur für Anwohner befahrbaren Bereich, sondern auch eine der größten ganz für Autos geschlossene Fußgängerzonen Europas.

Baustelle ist auch die Kathedrale - außen wie innen. Auch hier sind die Folgen des Erdbebens von 2012 oft noch aufzuarbeiten.

Unweit der Kirche Santa Maria della Pietà steht das neuere, ab 1385 erbaute Kastell Este - umgeben von einem Wassergraben, weil sich der damalige Markgraf vor dem Volk schützen wollte

Vorbei am ehemaligen Jesuitenkolleg, dem ehemaligen Kloster Santa Caterina Marire und der Kirche San Maurelio komme ich zu einer der besonderern Sehenswürdigkeiten, dem ab 1493 erbauten Diamantenpalast, so genannt, weil seine Fassade im Sonnenlicht wie Diamanten schimmert (sagt man jedenfalls) - was erreicht wurde durch die mit unterschiedlichen Winkeln zugehauenene Marmorsteine der Fassade. Heute beherbergt der Palast die Pinacoteca nazionale.

Eine falsche Angabe bringt mich nach langemMarsch zum angeblichen Geburtshaus von Hieronymus Savonarola - am richtigen war ich gestern nahezu vorbeigegangen, wie ich jetzt weiß. Auf dem langen Rückweg zur Kiste sehe ich noch diese Kirche San Domenico - auch Baustelle - und die Kirche Santa Maria Nuova, dann ist auch der zweite Rundgang durch die sehenswerte und sehr gepflegt wirkende Stadt zuende.

Mit der Kiste geht es noch zum Kloster Sant'Antonio in Polinese, das ich im Reiseführer (Annette Krus-Bonazza: Emilia-Romagna, 3. Aufl. DuMont Reiseverlag Ostfildern 2017 - geht so) entdeckte. Das letzte Ziel ist dann der Ort Voghenza, wo Maurilius von Voghenza Bischof war.
Von dort geht es auf den kleinen, aber sehr gut ausgestatteten, völlig ruhig direkt hinter dem Damm des Po gelegenen und mit guter Internetverbindung versehenen Campingplatz Lucciole nella Nebbia im kleinen Dorf Stellata Bondeno - ideal um zu Arbeiten.

Tracks
San Martino
Po hat das Gerät nicht gewollt - auch Telelfone haben ihren Anstand
Lucciole nella Nebbia hat der Bediener nicht gewollt

geschrieben vom 30. März. bis 2. April 2023



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