Sonntag, 12. März bis Montag, 20. März
Endlich geht es wieder los - etwas später im Jahr, da zunächst nur nach Oberitalien. Nach dem obligatorischen Besuch bei
meiner Tante in Aigle komme ich am Dienstag nach Novara zur
Kirche Sant'Agabio, die
Agabius von Novara geweiht ist und nach
Turbigo bei Mailand, wo im Kastell
Haimon und Vermundus Corio geboren wurden.
In Magenta sehe ich das Geburtshaus von
Gianna Beretta Molla und in Lainate bei
Mailand, dem Geburtsort von Alfonsa Clerici, diese
Pfarrkirche.
Die Nacht an der neu erbauten Raststätte Villoresi
wird relativ ruhig.
Weniger wichtige Ziele in Mailand lasse ich aus, denn
sie liegen in der großflächigen
Zone B
und die darf ich seit Oktober 2022 mit meiner Euro-5-Kiste nicht mehr befahren.
So komme ich in den vom Zentrum entfernten Stadtteil
Crescenzago, in dem
Anna Eugenia Picco geboren wurde, und dann nach
Cernusco sul Naviglio, wo an der Pfarrkirche
Carlo Gnocchi Pfarrer war und im
Institut der Marcellinen-Schwestern
Maria Sala als Lehrerin arbeitete. Zudem entdecke ich
dort Luigi Biraghi, der diese Schwesternschaft
gründete. Den Weg nach Binasco führt mein Navi mich durch die Stadt Mailand - also verbotenerweise doch durch die Zone B
und zudem verkehrs- und ampelreiche Straßen - anstatt schneller über die Ringautobahn. In Binasco sehe ich die Stelle des
früheren Klosters Santa Maria in Campo, in dem
Balthasar Ravaschieri und
Gandolf von Binasco lebten, an das heute
diese kleine Kapelle erinnert.
Gandolf von Binasco wurde im
Kastell in Binasco geboren, daneben steht die
Pfarrkirche, in der
Veronika Negroni von Binasco verehrt wird.
Über Morimondo, wo
Richard Pampuri Arzt war, komme ich nach Vigevano,
wo dieser Platz vor der Kathedrale mich beeindruckt.
In dieser Kathedrale liegen Reliquien von
Christoph Macassoli und
Teresio Olivelli, neu entdecke ich dort
Franziskus Pianzola. Im Kloster an der
Kirche San Pietro Martire in Vigevano lebte
Matthäus Carreri,
Pius V. trat dort dem
Dominikanerorden bei. Das
Gymnasium Benedetto Cairoli in Vigevano besuchte
Teresio Olivelli. Und im ehemaligen
Kloster S. Maria delle Grazie lebte
Christoph Macassoli.
Zum Schulschluss komme ich ans Gymnasium Travelli in
Mortara, das Teresio Olivelli besuchte; wird in
Deutschland das Verhalten der
Helikopter-Eltern
beim Bringen und Abholen der Schüler beklagt, so ist das harmlos im
Vergleich zur Elternansammlung und dem Verkehrschaos - einschließlich Polizeieinsatz und Straßensperrung - in Italien. Zuvor
hatte ich vor der Stadt die Kirche Sant'Albino mit dem
Grab von Amicus und Amelius besucht. Im abgegangenen
Kloster Santa Croce in Mortara lebten
Albert von Jerusalem und
Guarinus Foscherari von Palestrina.
Über San Giorgio di Lomellina bei Pavia, wo
Mirus von Canzo wundersamer Weise eine Dürre
beendete, komme ich nach Trivolzio bei Pavia, wo Richard
Pampuri geboren und in dieser Pfarrkirche getauft
wurde.
Die Nacht verbringe ich an der Raststätte Dorno -
leider ohne Lärmschutz zur Autobahn, aber dennoch mit erholsamem Schlaf.
In Pavia ist - nach unschwerer Parkplatzsuche - das erste von 30 Zielen die älteste Kirche der Stadt, die Kirche
Santi Gervasio e Protasio, in der
Syrus von Pavia ursprünglich bestattet war, und
die für viele frühe - oft legendäre - Bischöfe von Pavia steht. Sie enthält
Reliquien von
Gervasius und
Protasius birgt. Die Kirche
San Pietro in Ciel d'Oro - das Bild zeigt deren Krypta
- bewahrt die Reliquien von
Augustinus von Hippo und das Grab von
Severinus Boethius.
Die Universität in Pavia ist die zweitälteste in
Italien, gegründet 1361; an ihr studierten u. a.
Karl Borromäus und Papst
Pius V.
Mächtig: die Kirche Santa Maria del Carmine.
Das einstige Kloster an der Kirche San Giovanni Battista
- heute die Kirche San Giovanni Domnarum -, deren Krypta 1914 wieder entdeckt wurde, leitete
Einhard.
Nach der imposanten Kathedrale - ihr 50 Meter hoher
Turm ist 1989 plötzlich eingestürzt, was vier Tote und 19 Verletzte verursachte (wir sind Italien, das kann das schon mal
passieren) - sehe ich diese Krypta der Kirche San Michele
Maggiore - die ist aber standfest; die Kirche war Krönungskirche der Langobardenherrscher,
Adelheid und
Otto der Große heirateten hier.
Meine touristischen Weisheiten habe ich wieder aus dem hilfreichen Reiseführer von Eberhard Fohrer: Oberitalien. 9. Aufl.
Michel Müller Verlag Erlangen 2017.
Erhalten sind in Pavia drei mittelalterliche Geschlechtertürme, dieser gesehen vom
Kolleg Borromeo aus ...
... und unweit dieser, der höchste.
Prächtig wie fast imer in Italien: das Rathaus.
Nochmal prächtig: die Kirche San Francesco.
Den Abschluss des Tages bildet nördlich der Stadt die noch viel prächtigere
Certosa di Pavia des
Kartäuserordens.
Einer der wenigen schon offenen Campingplätze ist der
Camping Village city of Milano, von dem aus ich im
Hernst 2021 Mailand besucht habe und damals wenig
begeistert war; diesmal ist alles recht ordentlich, ruhig und mit funktionierendem WLAN - also ideal für vier Tage Arbeit.
Tracks
Villoresi gibt's nicht
Dorno
Mailand
geschrieben vom 17. bis 20. März 2023