Welt bereisen Das Reiseblog des Ökumenischen Heiligenlexikons

In und um Madrid

   J. Schäfer          

Sonntag, 29. Mai, bis Montag, 6. Juni

In Numancia de la Sagra, wo Johanna vom Kreuz geboren wurde, ist die Straße um die Kirche noch vorbereitet für die Fronleichnamsprozession, die hier offenbar am heutigen Sonntag stattfindet, weil der Tag selbst in Spanien ja kein Feiertag ist.


An der Kirche erinnert eine Gedenktafel an noch nicht seliggesprochene Märtyrer des Spanischen Bürgerkrieges.

Aufgebaut ist auch schon ein Altar auf der Straße mit dem Bild von Johanna.

Johanna wurde Tertiarin der Franziskaner in Cubas de la Sagra, wo nach einer auf diesem Azulejo aus dem Jahr 1995 dargestellten Marienerscheinung von 1449 ein Kloster entstanden war.

Aus dem Kloster starben im Spanischen Bürgerkrieg acht Schwestern als Märtyrerinnen.

die in Cubas de la Sagra verehrte Marienstatue

Punktgenau an der Stelle, an der dieses Kreuz in der Kirche steht, war die Erscheinung …

In Getafe, wo Faustinus von der Menschwerdung Míguez am Piaristenkolleg lehrte, ist 'mal wieder ein Fest.

In der Kirche des Karmelitinnenklosters am Wallfahrtsort Cerro de los Ángeles nahe Getafe, in dem Maria von den Wundern Jesu lebte, feiert die taiwanesische Auslandsgemeinde ihre Messe; es geht sehr lebendig zu!

… und wenn sie sich schon so schön zum Gruppenbild aufstellen, halte ich auch drauf.

Der Wallfahrtsort liegt - was schon der Name sagt - auf einem Hügel: perfekt geeignet für die weithin sichtbare Jesusstatue, errichtet 1919 aus 882 Tonnen Stein und Beton, 37 Meter hoch, eingeweiht von König Alfons XIII.

Die Statue in der alten Wallfahrtskirche, Maria de los Ángeles; sie ist Patronin des erst 1991 errichteten Bistums Getafe. Nein, es ist nicht dieselbe wie in Cubas de la Sagra.

Die neue Wallfahrtskirche unterhalb der Statue, 16 m tieg ins Erdreich versenkt, ist riesig, aber die Messe spärlich besucht.

In den Feldern nahe Getafe liegt das ehemalige Kloster La Aldehuela, wo Maria von den Wundern Jesu starb.

Über Las Rozas de Madrid, wo Maria Dolores Segarra wirkte und starb, komme ich nach Chamberí, heute ein Stadtteil von Madrid. Maria Josepha vom Herzen Jesu Sancho de Guerra war hier Novizin in dem von Maria Soledad Torres Acosta hier gegründeten Orden. Schließlich komme ich nach Torrejón de Ardoz, wo angeblich Maria Torribia geboren wurde, was sich nicht bestätigt, und wo verschiedene Märtyrer des Spanischen Bürgerkrieges starben.

Auch hier ist, auf dem Rathausplatz: Stadtfest, Mittelaltermarkt - allerdings beeinträchtigt durch einen heftigen Wolkenbruch.

Auch im Park des nahen Sclosses Soto de Aldovea, in dem diese verfallende Kirche auffällt, starb ein Märtyrer des Spanischen Bürgerkrieges.

Weil das Wetter wieder besser ist, kehre ich nocheinmal nach Torrejón de Ardozzurück; der Stand imitiert Marokko - schöne Erinnerungen kommen hoch - aber inzwischen waren die Leute vor dem Regen geflüchtet und fast nichts mehr los.
Mein Campingplatz Osuna liegt innerhalb der Stadtgrenzen von Madrid, mit 10 Minuten Fußmarsch zur U-Bahn in die Innenstadt; er liegt in einem Park, ist aber dennoch eingeklemmt zwischen zwei stark befahrenen Straßen, einer Eisenbahnlinie und nahe des Flughafens, zudem alt, aber sauber. Nicht gemütlich, aber praktisch also.
Madrid ist mit 3,2 Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt Europas nach London und Berlin und es ist mit 657 m über dem Meer die höchstgelegene Hauptstadt Europas! - und dennoch im Sommer, wie auch ich erfahren werde, ein Glutofen

Meine Tour durch nördliche Außenbezirke von Madrid führt über das Hospital San Rafael, in dem ein Märtyrer des Spanischen Bürgerkrieges tätig war, und das Hospital Nuestra Señora del Rosario, in dem Emmanuel González García starb, zum Karmelitinnenkloster, in das Maria von den Wundern Jesu eintrat.

Eine Schule der Maristen, 1921 erbaut, auch mit Spenden aus den USA - nicht schlecht!

Nach dem Institut Teresiana, das Pedro Poveda Castroverde gründete, komme ich an das große hässliche moderne Bürohaus, in dem heute das Opus Dei seinen Sitz hat. Hinweisschilder dazu gibt es keine, auch keine Inschrift auf den Klingeln - aber das ist hier so üblich -; man muss es wissen; mit etwas Mühe ist die Adresse im Internet zu finden: Calle de Castello 115, Zutritt nur am Pförtner vorbei.

Im Dominikanerinnenkloster wirkte Mannes de Guzmán, der Bruder von Ordensgründer Dominikus. Ende der Rundfahrt an diesem Tag sind Kurie und Kolleg der Claretinerer, des von Antonius María Claret y Clará gegründeten Ordens.

Der Weg in die Innenstadt mit der U-Bahn ist schnell, bequem und preiswert - 1,22 € pro Fahrt - und besonders für mich, denn eine schwäbische Landsfrau hatte mir am Vorabend ihre 10-er-Karte geschenkt, es seien noch vier Fahrt darauf; so sind wir Schwaben: durchaus großzügig, aber no nix verkomma lasse.
Meine erste Adresse finde ich nicht recht, Schilder gibt es nicht, die Klingeln sind wie üblich unbeschriftet, ich frage deshalb einen Paketzusteller - ja: im 3. Stock sei das gesuchte Institut Dolores Sopeña, das María Dolores Rodríguez Sopeña gründete. Stimmt nicht, wie ich später feststelle, er wollte wohl in den 3. Stock, konnte aber offenbar auch nicht viel mehr Spanisch als ich.
Ein paar Straßen weiter werde ich stattdessen Zeuge eines Feuerwehreinsatzes - offensichtlich ein Wohnungsbrand.

Vincentia Lopez y Vincuna gründete die Töchter von María Inmaculada, deren Ordenshaus mit Kirche unweit des Brandhauses steht.
Neben der Kirche Santos Justo y Pastor, in der heute Justus und Pastor von Madrid verehrt werden, erinnert dieses Denkmal vor dem früher nördlichen Stadttor an Daoiz und Velarde, zwei Helden, die am 2. Mai 1808 den Volksaufstand gegen Napoleon und für die Unabhängigkeit Spaniens anführten; der 2. Mai ist in Spanien bis heute Gedenktag, viele Straßen und Plätze sind nach ihm benannt, er ist Symbol auch für Demokratie, denn die Aufständischen - 1814 zogen sich die Franzosen geschlagen zurück - gaben dem Land eine demokratische Verfassung, die erste nach der Schweiz - die allerdings vom neuen König sofort wieder kassiert wurde.

An der damaligen Universität studierten Josemaría Escrivá de Balaguer und Rafael Arnáiz Barón. Wenige Meter vom Königspalast entfernt gründete Maria Michaela Desmaisieres ein Haus für gefallene Mädchen, aus dem der Orden der dienenden Anbeterinnen des heiligsten SakramentsDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. und der Liebe wuchs. Und ich sehe dann die Kirche San Marcos, an der Faustinus von der Menschwerdung Míguez zum Priester geweiht wurde, …

… und das Denkmal der Contesa Emilia Pardo Bazán, einer Schriftstellerin des Naturalismus im 19. / 20. Jahrhundert, einer der ersten Feministinnen in Spanien.

Am Plaza España zeigt dann die Franco-Macht, was sie vermag. Das Gebäude könnte auch in Moskau stehen.

Auf dem Platz: das monumentale Denkmal für den Nationaldichter Cervantes, errichtet 1928/1930, mit seinen beiden berühmtesten Romanfiguren …

… und dem Dichter selbst.

Und vom Westende des Platzes: Denkmal, Hochhaus und Torre de Madrid, der 1957 dem Hochhaus folgte.

Unweit davon steht das erste Haus, in dem das von Josemaría Escrivá de Balaguer gegründete Opus Dei damals angesiedelt war. Gegenüber war die Montaña-Kaserne, aus der heraus 1936 ein dann blutig niedergeschlagener Aufstand gegen die rechtmäßige Regierung der Republikaner erfolgte; auch zwei Märtyrer des Spanischen Bürgerkrieges starben dort. Am Gelände der ehemaligen Kaserne - jetzt ein Park, in dem der vor den Fluten des Assuan-Staudamms in Ägypten gerettete Tempel von Debod neu aufgebaut wurde - steht das 1981 von Mexiko errichtete Denkmal für die Nonne, Philosophin, Astronomin, Medizinerin und Dichterin Juana Inés vom Kreuz de Asbaje y Ramírez, die Beraterin der Vizekönigin von Neuspanien wurde und 1695 bei der Pflege Pestkranker in Mexiko starb …

… und zwischen dem früheren Kasernengelände und dem Königspalast dieses bescheidene Altersheim, erbaut 1916 als Kloster der Unbeschuhten Karmeliter. Theresa von Ávila und Johannes vom Kreuz hätten sich ob des Protzes im Grab umgedreht …

Und was steht auf dem Platz direkt vor der Fassade des Königspalastes? Eine Lidl-Werbekolonne! Isst der neue König im Zuge der von ihm praktizierten Volksnähe jetzt Lidl-Dosen wie ich?

Der Palast ist gut bewacht, auch wenn der Polizist Mühe hat mit seinem Pferd …

Zum Ruhm der Künste und zum Schmuck der Hauptstadt errichtete Königin Isabel II. dieses Denkmal. Damals gehorchten die Pferde noch anstandslos …

Den Vorplatz ziert die Galerie der Könige, auch der Westgotischen (rechts); dazwischen, die muslimische Zeit - war: offenbar nichts!

Wie in Marrakech: Folklore, um von den Fotografen Geld zu bekommen. Von mir so nicht - den Bettlern, die an jeder Kirchentür und vor jedem Supermarkt stehen, gebe ich gern.

Mächtig prächtig: die Kathedrale von Madrid, über 100 m lang und 73 hoch, ab 1879 und bis zur endgültigen Fertigstellung 1993 errichtet direkt neben dem Königspalast, nachdem Madrid erst 1885 Bischofssitz wurde, vorher zu Toledo gehörte. Seit 1964 ist das Bistum Erzbistum, 1993 weihte Papst Johannes Paul II. die Kirche der königlichen Maria von Almudena.

Von oben fällt der Blick auf den Königspalast.

Die Statue der königlichen Maria von Almudena

Um die Mittagszeit macht Madrid Siesta, hier im Park Vistillas, wo zwei Märtyrer des Spanischen Bürgerkrieges starben.

Auch ein riesiges Gebäude ist das Priesterseminar, an dem José Maria Rubio y Peralta lehrte; der Nachwuchs allerdings wird heute wohl eher Fußballer als Priester.

Ebenfalls monumental: das - natürlich königliche - Franziskanerkloster, angeblich 1217 durch Franziskus selbst gegründet. Der Anführer der späteren Marokkanischen Märtyrer starb hier.

Im einstigen Gutshaus, heute Museum für den hier arbeitenden Bauernknecht Isidor von Madrid, der zum Stadtpatron wurde, gibt es diesen typisch spanischen Innenhof.

Daneben steht die Kirche San Andrés, in der Isidor von Madrid und Maria Toribia bestattet waren.

Im Unterschied zu allen anderen Städten liegt Madrid glücklicherweise nicht auf einem Berg; nur ein kleines Tal durchschneidet de Altstadt. Blasen und durchscheuerte Socken erlaufe ich mir trotzdem.

Vorbei an der Militärkathedrale, der ehemaligen Sakramentskirche, in der Soteris verehrt wurde, komme ich an das italienische Kulturinstitut - ich wusste es: italienische Kultur, das hat 'was …

Damit gibt es keine Blasen. Prag hat die Dinger jetzt verboten - richtig so!

In der Basilika San Miguel - heute Kirche der Apostolischen Nuntiatur -, wurden früher Justus und Pastor von Madrid verehrt.
Die Jesuitenkirche San Isidro - nach Erhebung von Madrid zum Bistum die erste Kathedrale - ist dem Stadtpatron Isidor von Madrid geweiht; dem Jesuitenorden angemessen sind Kirche und königliches Institut die (einstige) Macht des Ordens demonstrierend.

Den riesigen Palast Santa Cruz - dereinst zeitweilig Residenz des Königs - kann man in den engen Altstadtgassen wieder kaum fotografieren …

… am ehesten noch vom Platz im Norden aus - und darauf wird wieder einmal ein Fest aufgebaut. Der Palast, 1636 erbaut, ist heute Sitz des Außenministeriums.

Gegenüber: das Denkmal für den Beitritt Spaniens zur EU 1986 und davor eine Solidaritätskundgebung mit Venezuela. Dort sollte die linke Regierung durch die Organisation der Amerikanischen Staaten verurteilt werden - im Hintergrund natürlich: die USA mit ihren Interessen. Am Tag nach dem Foto ist dieser Antrag in der OAS krachend gescheitert; auch wenn die anderen wohl keine großen Freunde von Venezuela sind: der mit den USA abgesprochene Sturz der Regierungschefin in Brasilien und die Machtübernahme durch noch korruptere Oligarchen hat den anderen Staaten wohl gezeigt, dass das ganz sicher nicht in ihrem Interesse ist. Und in Spanien wird Solidarität bekundet - wer interessiert sich in Deutschland dafür?

Gleich daneben: ein Stand mit Unterschriftensammlung gegen den Vertrag der EU mit der Türkei über die Flüchtlingsfrage - der ja den völligen moralischen Bankrott der EU und der Initiatorin des Vertrags, unserer Mutti, aufweist. Diese Frau hat wirklich weder Anstand noch Moral noch Gewissen.

Auf dem Hauptplatz der Stadt: das Denkmal für König Philipp III. …

… und das Zentralgebäude, Casa de la Panadería, ab 1590 errichtet.

Dann fällt der Blick wieder auf den Palast und die neue Kirche Santa Cruz, an deren Stelle ehemals das Dominikanerkloster stand, in dem Petrus Vazquez zeitweise lebte.

Ein Stückchen weiter: die Kirche San Sebastian.

Das Denmal für Pedro Calderón de la Barca stellt den Mönch und Verfasser von Dramen und Komödien des Barock dar.

Dahinter: ein Hotel im schönsten Jugendstil …

… und daneben eine gestylte Flamenco-Bar. So mögen es die Touristen …

In diesem Kolleg bildeten die Jesuiten 1665 bis 1787 Priester für die Gegenreformation in England aus.

ein schönes Hausportal …

… und viele schmucke Altstadthäuser

Im Trinitarierkloster lebten Johannes Baptist von der Empfängnis García Jijón, Johannes von Jesus und Maria Otazua y Madariaga, Johannes (Jean) von Matha und Simón de Rojas.

Der Nationaldichter Cervantes ist in der Klosterkirche bestattet, woran diese Tafel erinnert.

Das Haus, in dem der bedeutende Dramatiker Lope de Vega im 16./17. Jahrhundert lebte, ist Museum. Dummerweise - für ihn - ist die Straße dennoch nach Cervantes benannt.

Unweit des Hauses der von Raphaela Maria vom heiligen Herzen gegründeten Esclavas del Sagrado Corazón: ein Denkmal für die Blinden.

das Parlament …

… und dann der Mittelpunkt Spaniens: der Platz Puerta del Sol, von dem aus sternförmig alle Straßen abgehen und der dafür der 0-km-Punkt ist: geschäftig, voll, laut - und bekannt durch die Demonstrationen, die auf ihm stattfinden. An ihm steht die Kirche San Ignacio de Loyola, an der Johannes von Jesus und Maria Otazua y Madariaga als Seelsorger wirkte.

Der Platz wird beherrscht vom Denkmal für König Karl III.

Auf dem Platz macht die Sozialdemokratische Partei Wahlkampf - in drei Wochen sind die Neuwahlen, aber die Chancen der PSOE sind schlecht, die Umfragen sagen 20% voraus: wie in Deutschland und in anderen Ländern macht die PSOE im Wahlkampf linke Versprechungen, um danach hemmungslos neoliberale Politik zu praktizieren; nach der letzten Wahl wurde die Chance zu einer Koalition mit Podemos, die jetzt wohl die PSOE überholen kann, deshalb ausgeschlagen - ganz wie in Deutschland die rot-rot-grüne Mehrheit nach der letzten Bundestagswahl. Deshalb muss jetzt in Spanien neu gewählt werden. Aber die Menschen haben inzwischen durchschaut, dass den Sozialdemokraten nicht mehr zu trauen ist - in Spanien wie anderswo.
Die EU greift aktiv in den Wahlkampf ein und unterstützt die - noch als amtierende Regierung fungierenden, obwohl bei der letzten Wahl krachend angestraften - Konservativen: die fällige 2-Milliarden-Strafe wurde aufgeschoben: bis nach der Wahl.
In Deutschland hat die - als Linke geltende - alleinerziehende Arbeitsministerin jetzt einen Gesetzentwurf vorgelegt, der den Kindern von Alleinerziehenden den Hartz-4-Satz kürzt: 219 € für ein Kind im Monat ist natürlich viel zu viel …

Im Land ist von den anstehenden Wahlen sonst kaum etwas zu merken: keine Plakate, keine Diskussionen. Die Leute leben einfach, das politische Theater haben sie offenbar satt. Zwar ist das Geld sichtlich knapp, aber nicht die Lebensfreude.

Hier auf dem Campingplatz ist inzwischen eine ganze Gruppe von Wohnmobilen aus China - und zwar ganz dem Osten, aus Qingdao - bei uns noch als Tsingtau bekannt - angekommen. Das Wohnmobil neben mir, das ihres Reiseleiters, eines Reisebüro-Inhabers, ist eine Mischung aus European- und American-Style.

Die Reise machen sie in 180 Tagen: durch China, Russland, dann durch fast alle europäischen Länder und wieder zurück. Respekt! Ich habe es in dieser Zeit gerade 'mal nach Mauretanien geschafft. Interessant auch, wie so eine Karte aussieht, wenn Europa am Rande liegt …

An der Puerta de Hierro weit im Norden der Stadt starben Märtyrer des Spanischen Bürgerkrieges, ein weiterer am Palast El Pardo, dessen Kirche von einer Polizistin streng bewacht ist: No fotos!.
Während in Süddeutschland die Unwetter toben und Menschen dabei sterben, ist hier nun endgültig der Sommer angekommen: weit über 30°, ich habe erstmals - seit Agadir, wo es auch einmal sehr warm war - die Klimaanlage benützt.

Diese Kirche, San Antonio de los Alemanes, ist nicht die Gesuchte, in der Antonius der Große verehrt wird; richtig wäre die Kirche San Antonio. Ins damals neue Mercedarierkloster trat Maria Anna von Jesus Navarro de Guevara y Romero ein. Und ebenfalls im Gassengewirr der Altstadt steht das Geburtshaus von Maria Michaela vom heiligen Sakrament Desmaisieres.

Der Palast de Cibeles wurde ab 1907 gebaut als Hauptverwaltung der Post - zu einer Zeit also, als Post noch ein ordentliches Geschäft war und nicht geprägt von der Ausbeutung der als Sklaven gehaltenen Subunternehmer. Tempi passati, auch in Spanien; heute gehört das Gebäude der Stadtverwaltung, die - wieder einmal - Flüchtlinge willkommen plakatiert.

Unweit ist das fünfte Haus des von Maria Michaela vom heiligen Sakrament Desmaisieres gegründeten Ordens.

An der Stelle ihres Geburtshauses im Süden von Madrid ist heute ein Kolleg des von Nazaria Ignatia von der heiligen Teresia March Mesa gegründeten Ordnes.
Im großen, nach Isidor von Madrid benannten Park am Rand der Innenstadt steht die ihm geweihte Kapelle, ist ein Friedhof und ein großes Naherholungsgebiet mit durchaus repräsentativem Zugang.

Das Denkmal erinnert an den Maler.

Vom Hügel des Parkes zeigt sich die Silhuette der Stadt jenseits des Flusses Manzanares …

… und das Stadion von Atletico Madrid, die kürzlich das Champions-League-Finale gegen Real Madrid verloren haben. Die königlichen haben gegen den Arbeiterverein gewonnen - ganz wie im richtigen Leben. Auf dem Campingplatz in Toledo hatte ich das dramatische Spiel - akustisch - hautnah miterlebt, auch die anschließenden Böller und Feuerwerke.

Die Innenstadt ist jetzt, am - heißen - Sonntag noch voller als sonst.

Auch nicht übel: das Landwirtschaftsministerium.

Auf dem Friedhof Vicálvaro starben zwei Märtyrer des Spanischen Bürgerkrieges, andere wurden hier bestattet.
Eine Kapelle für Opfer des Bürgerkrieges in der Nähe des Friedhofs Almudena ist unzugänglich und nur noch eine leere Ruine.

Auf dem riesigen - mit Straßen durchzogenen und dem Auto befahrbaren - Friedhof Almudena hinter dem repräsentativen Eingang wurde Pedro Poveda Castroverde bestattet.
Ich wurde gefragt, was ich eigentlich so treibe den lieben langen Tag. Falsche Frage: die Tage sind eher zu kurz, zehn oder mehr Stunden Arbeit sind normal. In der Regel brauche ich einen Tag zur Planung der nächsten Etappen: im Internet fahnde ich nach der Lage der gesuchten Ziele - wo war das Trinitarierkloster, wo ist der gesuchte Friedhof? Unverzichtbare Hilfsmittel sind dabei Wikipedia, Google-Suche, Google-Übersetzer und die Google-Karten - ohne diese Hilfsmittel wäre das alles gar nicht möglich. Dann bin ich drei Tage unterwegs zu den Orten, um anschließend drei Tage zu schreiben; aufwändig ist das fürs Heiligenlexikon, der Abfall kommt dann in den Blog. Einen weiteren Tag erfordern dann E-Mails, Kiste putzen und anderes, was Not tut. Und nach acht Tagen geht das ganze wieder von Neuem los …

Die Tracks:
Madrid (aber die App hat mal wieder schon nach kurzem den Geist aufgegeben)

geschrieben am 1., 2., 3., 4. und 6. Juni 2016



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