Welt bereisen Das Reiseblog des Ökumenischen Heiligenlexikons

Autoausbau

   J. Schäfer          

Für die Reisen gibt es für mich klare Anforderungen:
Das Auto darf nicht zu groß sein: 2 Meter Breite sind das Maximum, damit man auch noch enge Straßen z.B. in südeuropäischen Städten befahren kann, die Länge darf die Parkplatzsuche nicht unmöglich machen und auch die Höhe muss für Durchfahrten begrenzt bleiben. Und außerdem darf das Auto auch nicht großen Wohlstand ausstrahlen, das schafft sonst Distanz zu den Menschen. Und ist übrigens auch unter Sicherheitsaspekten sinnvoll.


Der Ausbau muss 1 bis 2 Personen ermöglichen, auch mehrere Tage unabhängig von Campingplätzen oder Versorgungseinrichtungen zu leben, also:
• es muss bis zu 2 Sitz- und Schlafplätze haben
• genügend Stauraum für Kleidung, Bücher und Ausrüstung
• eine Dusche und eine Toilette
• für mehrere Tage ausreichend Wasser und Strom
• eine Kochgelegenheit.

Die Frage nach dem richtigen Auto war schnell beantwortet: mit einem Ford Transit habe ich schon seit den 80-er Jahren gute Erfahrungen:
• nicht komfortabel, aber robuste Technik,
• weltweit verfügbare Reparaturmöglichkeiten
• preiswert
• den Größenanforderungen entsprechend.

Mit einem Ford Transit Euroline von Westfalia war ich nun schon einige Jahre unterwegs. Dieser sollte nun ausgebaut werden. Am 5. Dezember 2012 sah das ausgebeinte Innere so aus:


 

Ein schon oft bewährter, 20 Jahre alte Dachständer findet wieder Verwendung, die Markise von Fiamma ist auch schon einige Jahre bewährt als Sonnen- und Regenschutz.

Der Innenausbau wird aus Pappelsperrholz, 12 mm, erstellt. Überzeugt hat mich die Internetseite Wildcamper, die auch sonst viele hilfreiche Tipps bereithält. Pappelholz ist ein sehr leichter Werkstoff, aber dadurch, dass (bei 12 mm Stärke) 7 Platten mit je gekreuztem Faserverlauf als Sperrholz verleimt sind, sehr stabil. Es ist leicht verfügbar, nämlich in jedem Baumarkt erhältlich. Pappelsperrholz gibt es nicht beschichtet, also streiche ich mühsam selbst die Einzelteile, weniger der Optik, sondern des Feuchtigkeitsschutzes wegen. Jede Menge guter Tipps für den Ausbau habe ich von Ulrich Dolde und seiner CD Wohnmobil Selbstausbau.

Auf der rechten Seite ist das Bett, darunter ist
• der Kofferraum zuhause wie ein normaler Kofferraum, unterwegs der Stauraum für Campingstühle etc.
• die Toilette - Thetford Porta Potti - hinter einer Tür, sie wird bei Bedarf in den Mittelgang herausgezogen

• der Raum für Wasserkanister, Pumpe und Boiler - elgena Nautic Junior mit 12Volt von alles-maritim
• das Wasch- und Spülbecken zum Herausziehen an der Seitentür
• Platz für Werkzeug, Ersatzteile und Vorräte.

Die linke Seite wird ausgefüllt vom raumhohen Schrank. In ihm ist das Fach mit der Elektroverteilung, den Sicherungen und dem Ladeautomat für die Batterien - ein Schaudt LA1210, das die Bordbatterien und auch die Starterbatterie lädt, wenn 230V-Strom zur Verfügung steht - bezogen von Camping-Kaufhaus.com. Der Schrank hat den Platz für die Kleidung, Bücher und Lebensmittel. Vor dem Schrank ist an der Seite der originale Euroliner-Klapptisch, an ihm sitzt man vom drehbaren Fahrer- und Beifahrersitz aus.

Hinten zum Abschluss des Mittelganges gibt es eine (nicht zugelassene) Sitzfläche, darunter ist die Kühlbox - eine Waeco Mobicool von Elektropoint24, mit 12 oder 230 V zu betreiben.

Darüber sitzt das Mischventil für die Dusche. An dieses wird der Duschschlauch angeschlossen. Die Dusche selbst wird an einer Stange auf der geöffneten Heckklappe angebracht - damit werden fast 2 m Abstand zum Fahrzeug hergestellt, damit ich nach dem Duschen nicht durch die selbstverursachte Nässe gehen muss, wenn ich um das Auto herumgehe.

Ganz hinten im Schrank und deshalb auch von außen zu bedienen sind der Kocher, ein 2-Flammkocher Coleman Unleaded für bleifreies Benzin von Campingshop Wagner

Auf der hintersten Schranktür angebracht ist die 12V-Kaffeemaschine, eine Waeco PerfectCoffee von Amazon.

Entscheidend für die Unabhängigkeit ist die elektrische Versorgung. Auf einem Camping- oder Standplatz ist das mit 230V kein Problem, aber ich will ja mehrere Tage autonom sein. Deshalb muss eine Solarversorgung her - da gibt es viele Angebote in allen Preisklassen, aber auch große Qualitätsunterschiede. Ich habe mich für Qualität entschieden, deshalb eine Anlage von Büttner Mobile Technology: 2 CIS - Solarmodule MT-SM 80 - diese teureren Panele reagieren weitaus unempfindlicher gegen Teilabschattung, dazu der Regler und die Zubehörteile, bezogen bei Campingplus24, dazu der Mobile-Technology-Laderegler MPP-240; diese wieder etwas teurere Technologie ermöglicht gerade bei hoher Zellenspannung in den Panelen, die bei geringer Sonneneinstrahlung entsteht, und bei tiefer Entladung der Batterie eine bessere Stromausbeute; den Regler habe ich bei etriox gekauft. Der von der Solaranlage erzeugt Strom wird in Exide Equipment Gel-Batterien ES900 gespeichert; sie sind unter dem Beifahrersitz untergebracht, für mehr Kapazität reicht dort leider der Platz nicht. Sie wurden schnell geliefert von der BP Fahrzeugteile GmbH. Sollte sich herausstellen, dass die Kapazität wirklich nicht reicht, ist im Schrank Platz für eine dritte Versorgungsbatterie.

An der Schrankwand über dem Tisch ist die Schalttafel für die Elektrik mit Schaltern, 230V- und 12V-Steckdose und dem Kontrollpanel für die Solaranlage.

geschrieben am 7. Januar 2013



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