Sagen wie die von den „7 Schwestern sammelte der Pfarrer Peter Dass, der in der ganzen Gegend noch heute verehrt wird. An dieser Kirche aus dem Jahr 1150 wirkte er von 1689 bis zu seinem Tod 1707.
Als er starb, flaggten alle Schiffe in Helgeland Trauerflor. Dieses weithin sichtbare Denkmal grüßt vom Hügel neben der Kirche – ein hoher, früherer Grabhügel.
Von diesem Hügel genieße ich die Aussicht aufs Meer und ein paar vorgelagerte kleine Inseln.
Das Pfarrhaus von Peter Dass ist heute Museum, aber als ich da war leider schon geschlossen – die Saison war vorbei, in Norwegen hat die Schule wieder begonnen.
Die südlichste der 7 Schwestern
In Tjøtta, ganz im Süden der Insel Alsten: dieser Friedhof mit dem Gedenkstein an russische Kriegsgefangene, die hier bei der größten Schiffskatastrophe der Geschichte nach der der Titanic umkamen: beim Rücktransport in den letzten Kriegstagen versenkte ein britisches U-Boot das deutsche Schiff, „Rigel 7551 Menschen starben.
Daneben der Gedenkstein für weitere Kriegsopfer und der Friedhof, von einer Frau sorgfältigst gepflegt.
Auf dem Parkplatz davor die Erinnerung, auch heute die leidende Kreatur nicht zu vergessen: ein Tiertransport mit Schweinen, die grässlich schrieen.
Die Kirche von Tjøtta.
Dann geht's mit der Fähre weiter, die gerade ankommt und ihr Maul für mich öffnet – auch der Schweinetransport fährt mit – stinkend, die Tiere ängstlich und gequält schreiend.
Mit der Fähre geht's, vorbei an kleinen und kleinsten Inseln – Bewunderung für den Kapitän! - nach Forvik.
Von der Fähre aus ein letzter Blick zurück auf die 7 Schwestern.
Die Kirche in Forvik mit dem schönen Eingang zum Kirchhof.
Blick auf den Vegafjord und die Insel Vega.
Ein typisches Bild: an der Straße die Ansammlung der Briefkästen für alle Häuser in den Feldern dahinter – so hat's der Briefträger einfacher.
Von der nächsten Fähre aus ein Blick zurück auf die Berge. Dank diesem Fährkapitän: er hatte schon abgelegt und seinen „Schlund geschlossen, als ich ankam – dann ist er extra noch mal an den Anleger zurückgefahren – sonst hätte ich gut 2 Stunden warten müssen.
Auf der Insel Sømna angekommen: ein alter Grabhügel ...
... und daneben – natürlich! – die kaum mehr erkennbaren, vom hohen Gras überwucherten Reste einer Kirche, die kurz nach 1100 errichtet wurde und dem heiligen Kanut von Dänemark gewidmet war. Auch Reste eines „Marktplatzes aus vorgeschichtlicher Zeit gibt es hier – wieder ein deutliches Zeichen für die „Taufe alter heidnischer Stätten.
Ich fahre wieder nach Westen mit Blick auf den Velfjord und dessen Seitenarm, den Storfjord.
der Velfjord
... und weiter im Landesinnern ein Bergsee
... und noch mal der Velfjord
Auch in dieser sehr abgelegenen Gegend: ein Heimatmuseum mit alter Scheune ...
... alten Stadeln – auch, wie oft in dieser Gegend, einer mit Glöckchen! ...
... und altem Bauernhaus.
Auf der Weiterfahrt: eine Hängebrück über die westlichste Spitze des Bindalfjords
... und gleich darauf: der Tosenfjord
Nach der Durchfahrt durch einen 9 km langen Tunnel der Gebirgsbach und –see des Børkåsen
... und dann im Landesinnern der große Maja-See.
Im oberen Namtal passiere ich diese gewaltige Kennzeichnung über die Straße: ich verlasse jetzt Nord-Norwegen und fahre weiter Richtung Süden ...
... den breiten Fluss des Namsen entlang; das Tal behauptet von sich, die sauberste Luft Europas zu haben.
Der Namsen, der auch am Abend noch Fischer anzieht - hier in Namskogan - ...
... und hier auch über mächtige Stromschnellen braust.
An einem großen Wasserfall des Flusses, groß angekündigt: das „Laksakvarium mit Unterwasser-Panoramafenstern, der längsten Lachstreppe Europas, ja sogar mit Angelplätzen speziell für Behinderte: eine große Touristenattraktion.
Als ich hinkomme war es wegen des Ferienendes schon geschlossen. Und, wenn man genauer über die Mauer schaute: auch der Wasserfall nicht mehr da. Das Wasser wird auch zur Stromerzeugung genutzt – oder besser: die ganze Inszenierung ist für die Touristen in der Ferienzeit gemacht, wird sonst aber ganz der Stromerzeugung geopfert. Jeder Norweger verbraucht 4x soviel Strom wie ein Deutscher, und der wird vor allem aus Wasserkraft gewonnen ...
... da kann man wenig Rücksicht auf die Natur nehmen.
An einem Seitenfluss des Namsen finde ich doch noch einen echten Wasserfall: den Tronofossen
Am kleinen Bahnhof des gleichnamigen Ortes: Holz, einer der anderen Schätze Norwegens.
In Grong wirft die Abendsonne ihren Schein auf den Wald
... und auf die Wolken
21. Tag: Von Heggland nach Levanger
geschrieben am 9. Januar 2013