Rund um Nantes
Dienstag, 10. Juni bis Freitag, 20. Juni
Nach den Pfingstfeiertagen geht es am Dienstag weiter,
zuerst zur Pfarrkirche in Briollay bei Angers,
wo der bei Wilhelm Répin und Gefährten
genannte Vikar André Fardeau sowie sein Pfarrer
Johannes Michael Langevin wirkten,
dann zu dieser Pfarrkirche nach Soucelles bei
Angers, wo André Fardeau, ein weiterer Gefährte von Wilhelm Répin, geboren wurde.
Nach der Pfarrkirche in Marigné - aus dem Ort
stammten François-Louis Chartier und Pierre Delépine, beide Gefährten von
Wilhelm Repin - und nach
Saint-Fort bei Laval, wo Andreas Duliou, ein
Gefährte von Johannes Baptist
Turpin du Cormier Pfarrer war, komme ich nach Château-Gontier bei Laval, woher Louise Rallier de la Tertinière Dean de
Luigné - auch eine Gefährtin von Wilhelm Répin - stammte und dort zum ehemaligen
Kloster der
Augustinerinnen, an dem Peter Thomas,
auch ein Gefährte von Johannes Baptist Turpin, Kaplan war. Ludwig-Johann-Matthias Lanier, ein Gefährte von
Andreas Abel Alricy, wurde in
Château-Gontier geboren; die älteste Kirche der Stadt, die
Kirche Saint-Jean-Baptiste, hat diese dunkle
Krypta.
Nahe Château-Gontier sehe ich noch die Reste des ehemaligen
Klosters Buron, in dem
Johannes Baptist Triquerie als
Kaplan wirkte, und komme dann zu dieser Kirche
Notre-Dame in Saulges bei Laval, an der Julian Moulé, ein Gefährte von
Johannes Baptist Turpin du
Cormier, Pfarrer war.
Weil dort der Parkplatz an der Kirche gesperrt ist, da am Nachmittag in ihr eine Trauerfeier stattfinden wird und der Platz
für die Trauergäste reserviert sein soll - das sehe ich hier nicht zum ersten Mal, Service wird groß geschrieben! - muss ich am
Ortsrand parken und entdecke deshalb auch diese uralte, aus dem 8. Jahrhundert stammende
Kirche Saint-Pierre - ein echtes Highlight. Darin:
die Reliquien von
Cenericus, der für mich neu ist und ich entdecke auch
Avertin von Tours und
Merolus von Le Mans neu.
An dieser Kirche in La Bazouge-des-Alleux bei
Laval war August Immanuel Philippot, ein Gefährte von
JohannesBaptist Turpin du Cormier,
Pfarrer.
Dann komme ich nach Laval, wo auf der Place au Blé -
der heutigen Place de la Trémoille - in der Französischen Revolution
Johannes Baptist Triquerie den
Märtyrertod starb. Weiterer Märtyrer von Laval,
Johannes Baptist Turpin du Cormier
und Gefährten, wird in dieser Kathedrale
gedacht.
Es macht 'was her: das neue Schloss in Laval.
Im alten war Bertewin als strenger Erzieher tätig.
Im nahen Saint-Berthevin wird der Ortspatron Bertewin
in dieser Pfarrkirche verehrt.
Nach dem Weiler L'Ermitage im Wald Concise bei
Ahuillé, wo Wilhelm Firmat dereinst als Einsiedler
lebte, komme ich zu dieser Kirche in Ahuillé bei
Laval, in der es ein Bild von
Johannes Baptist Turpin du Cormier
und Gefährten gibt. Dann geht es - über eine sehr lange Umleitung - zum
Kloster Clermont nahe Olivet bei Laval, in dem
Herbert von Rennes Abt war. Da ich
10 Minuten nach Ende der Öffnungszeit ankomme, geht der Aufseher auf mich zu, verbietet mir, auch nur von außen ein Foto
zu machen, hindert mich körperlich am Aussteigen aus der Kiste - die Besuchszeit sei zu Ende, er mache keine Ausnahmen, und
wenn ich nicht sofert verschwinde, schließe er die Schranke und ich komme nicht mehr weg. Eine solch aggressive Haltung
habe ich bei den sonst eigentlich immer freundlichen Franzosen noch nie erlebt - und eine Schranke gibt es auch nicht, wie
ich mich bei der Weiterfahrt vergewissere. Aber also: keinerlei Foto.
So gibt es den Tagesabschluss mit dieser - auch verschlossenen -
Kirche in Port-Brillet bei Laval, an der
Ludwig Gastineau, ein Gefährte von
Johannes Baptist Turpin du
Cormier, Kaplan war.
Nicht perfekt wird auch die Nacht am autobahnnahen Parkplatz auf der
Raststätte Mayenne bei Laval.
Am Mittwoch geht es nun schon in die Bretagne, nach Arbrissel bei Rennes zu dieser
Kirche, wo
Robert von Arbrissel geboren wurde und
auch Pfarrer war.
Wieder zurück nach Westen ins
Pays de la Loire
komme ich zu dem ehemaligen
Kloster in La Roë nahe Craon bei Laval, das auf
die Einsiedelei von Robert von Arbrissel
zurückgeht, in der auch Bernhard von Tiron
und Reginald von Mélinais lebten. Wieder
einmal sehr dunkel, die prächtige Kirche in
Châteaubriant; Johannes
Karl Maria Bernard du Cornillet wurde hier geboren, aber Hinweise auf den Märtyrer fehlen.
Leider auch geschlossen: diese Pfarrkirche in
Pouillé-les-Côteaux bei Nantes, wo es eine
Marienerscheinung gab.
An der Stelle der Kirche des von Martin von
Vertou gegründeten einstigen Klosters in Vertou bei Nantes steht heute diese
Kirche, die das Andenken an den Ortspatron
weiterführt. In Les Couëts - heute ein Stadtteil von Nantes - starb
Franziska von Amboise in ihrem damaligen
Kloster. Heute steht dort eine moderne Kapelle
- vor ihr ist der Treffpunkt der Arbeitsplatzlosen.
In der Stadt Nantes wirkte
Audroen und vertrieb die Römer, Avenai, die Schwester
von Benedikt von Patras trat hier in ein
Kloster ein, Carmela García Moyón und
Maria von der Passion wurden hier geboren,
Céciline lebte nahe der Stadt als Einsiedlerin,
Johannes Baptist Triquerie wuchs
hier auf, Kolumban der Jüngere weilte in
der Stadt, Lupianus starb in Gegend und
Maria von der Vorsehung Smet eröffnete
hier ein Ordenshaus. Auch hier ist der anvisierte Parkplatz Baustelle, zu dieser mächtigen
Burg ist es deshalb ein gutes Stück zu Fuß. In ihr
trat Dominikus Collins in die Armee ein und
wurde 1598 das Edikt erlassen, das den Hugenotten -
zunächst - Gewissensfreiheit zusicherte.
Dann marschiere ich zu dieser Kathedrale - aber
die ist wegen Bauarbeiten völlig geschlossen, was mir der sie dennoch - warum? - bewachende Polzist bestätigt.
Ämilianus von Nantes war hier der Legende
zufolge Bischof, Anna wird verehrt,
Clarus von Nantes war der Überlieferung nach
der erste Bischof, Crescens con Galatien
wird fälschlich als Bischof genannt, Felix von
Nantes, Odilhard von Nantes,
Pascharius von Nantes und
Similianus von Nantes waren Bischöfe,
Domnolus von Le Mans war beteiligt an der
Weihe des Gotteshauses, Gohard (Gunthard) wurde
darin ermordet, Martin von Vertou geweiht.
Nantes ist groß - über 320.000 Einwohner, deshalb sind die Ziele weit auseinander und ich quäle mich nun mit der Kiste durch
den Feierabendverkehr. Un die Straßenplaner sind hier wie in ganz Frankreich offensichtlich Zwangsneurotiker: die Fahrbahnen
sind durch Pfosten und Randstreifen auf minimalst Breite beschränkt, auch wenn genug Platz wäre. Hinzu kommen künstlich
geschaffene Engstellen, unzählige künstliche Bodenwellen -
Rallentisseurs
- der schwedische Name Fahrthinderer
,
wo mir so etwas zum ersten Mal begenete, trifft die Sache besser. In den Dörfern gibt es offenbar unter den Bürgermeistern
einen Wettbewerb, wer die meisten Hindernisse baut. Kreisverkehre - die ich eigentlich vernünftig finde, in Deutschland hat man
ihr Einführung jahrzehntelang verweigert, da galt wohl das Vorurteil vom Erbfeind
noch lange - alle paar Meter dienen
auch nicht der Flüssigkeit des Verkehrs; dafür gibt es in kürzestem Abstand jede Menge Zebrastreifen - mit dem Ergebnis, dass
keiner sie beachtet; wenn ich anhalte, wundern und bedanken sich die Fußgänger. Sehr viele Fahrradfahrer machen die Sache nicht
einfacher - Autofahren in Nantes ist Stress pur. Aber ich erreiche diese über dem Grab von
Similianus von Nantes erbaute, ihm
geweihte Kirche Saint-Similien. Auch in ihr sind
Teile wegen Baumängeln abgesperrt - oh Frankreich, deine Kirchen bei einer Kirche ohne Steuer!
Das ehemalige Kapuzinererkloster, in das
Cassian von Nantes eintrat, ist heute eine
staatliche Tanzschule. Diese Kirche Saint-Félix
ist Bischof Felix von Nantes geweiht, in ihr
entdecke ich Pascharius von Nantes neu.
Diese Kirche St-Donatien-et-St-Rogatien ist
den Märtyrern Donatianus und Rogatianus
geweiht …
… ob diese gewollt moderne Darstellung der beiden im Altarraum aber hilfreich ist, wage ich zu bezweifeln. Ich sehe
noch die Clarus von Nantes geweihte
Kirche St-Clair und will dann ins nahe Indre
fahren, wo Hermeland von Indre und
Lambert von Lyon das damalige
Kloster gegründet hatten. Aber die Straße ist
gesperrt, die Umleitung - ausnahmsweise, sonst ist das eigentlich immer ordentlich gemacht - schlecht beschildert und ich
lande wieder am Stadtrand von Nantes, im Hafen. Ich verliere die Lust und beschließe zudem, nicht den eigentlich ausgesuchten
Parkplatz in Nantes zum Übernachten anzusteuern,
sondern die entfernte Raststätte Bouzils; der Tag
war nicht nur warm, sondern extrem schwül und dort gibt es wie an jeder Raststätte eine Dusche - kostenlos und in der Regel
sauber: so geht das, liebe deutsche Autobahn GmbH! Und wende keiner ein, in Frankreich bezahle das ja die Maut - die LKWs,
deren Fahrer ja die Dusche brauchen, bezahlen in der BRD auch Maut.
Am Donnerstag verpasse ich aus Dummheit die richtige Autobahn-Ausfahrt und bin deshalb lange unterwegs zum ersten Ziel, diesem
ehemaligen Kloster in Saint-Philbert-de-Grand-Lieu,
das aber noch geschlossen ist. In dieses Kloster kamen Reliquien
von Philibert von Jumièges,
Amandus von Maastricht wurde wohl hier
geboren.
Clisson bei Nantes beeindruckt mit dieser alten Burg,
aber über den hier gestorbenen Francarius finde
ich nichts.
In Saint-Crespin-sur-Moine bei Angers wurde Maria
de la Dive geboren, aber ich sehe nur die geschlossene
Pfarrkirche. Auch in Le Longeron bei Angers finde
ich nichts vom Landgut Champ Blanc, auf dem sie lebte, sondern nur dieses große
Kreuz. In diesem Ort wurde auch Louise Poirier,
eine Gefährtin von Petrus Frémond geboren, aber
auch hier ist die Kirche geschlossen …
… und ich sehe dort am Ortsrand dieses verfallende
Schloss de la Gimonière.
In Saint-Georges-de-Montaigu hatte Martin von
Vertou ein Doppelkloster gegründet, aber in der heutigen
Pfarrkirche findet sich kein Hinweis. So komme ich
nach Chavagnes-en-Paillers, wo Maria von
der heiligen Euphrasia Pelletier die damalige Schule in diesem
Kloster der
Ursulinen besuchte.
Unspektakulär und verschlossen: diese Pfarrkirche
in Touvois bei Nantes, dem Geburtsort von Célestin Ringeard, einem Gefährten von
Peter Lucian Claverie.
Ein weiterer Sprung nach Westen führt nun auf die Atlantikinsel Noirmoutier und in den gleichnamigen Insel-Hauptort, wo diess
Geburtshaus von
Maria von der heiligen Euphrasia
Pelletier steht. Ein weiteres Ziel ist dort die
Kirche Saint-Philibert des ehemaligen Kloster,
in das Adalhard verbannt war, das
Philibert von Jumièges gegründet hatte
und in dem Vitalis Mönch war. Zuvor lebte
Patrick von Irland zeitweise als Einsiedler
auf der Insel.
Ich will zurück aufs Festland, jetzt Richtung Norden und da gibt es wieder eine bei Ebbe befahrbare Furt, diese
hier beginnende, 4,2 km lange
Passage du
Gois
, die den Weg verkürzt - die hat wohl auch Patrick benutzt, er hatte Zeit. Aber ich komme diesmal genau zum höchsten
Wasserstand und sechs Stunden will ich nicht warten. Also geht es wieder über die Brücke und ins Dorf Bovin, dort gibt es einen
Parkplatz mit Toilette - und ich verbringe mitten
im Dorf eine sehr ruhige Nacht.
Am Freitag ist das abgelegene Dorf Saint-Viaud bei Nantes das erste Ziel, aber die
Pfarrkirche ist verschlossen.
Vitalis lebte hier als Einsiedler. Wichtiger als
der Ortsheilige ist den Leuten offenbar
Maria Bernhardine Soubirous
und diese unterhalb der Kirche nachgebaute
Lourdes-Grotte.
Nahe Campbon lebte Victor als Einsiedler an einer
durch ein Feldkreuz gekennzeichneten Stelle.
Im Ort ist ihm diese Pfarrkirche geweiht und
nahebei eine Kapelle.
Nach der - auch geschlossenen - Pfarrkirche in
Saint-Anne-sur-Brivet, wo Michel Fleury, ein Gefährte von
Peter Lucian Claverie geboren wurde,
komme ich zum Haus von Marie-Julie Jahenny in
La Fraudais, einem Ortsteil von Blain bei Nantes, wo es
Marienerscheinungen gab und auch dieses
Kreuz im Garten erinnert.
Die schöne alte Stadt Guérande ist auch Tourismus-Hochburg, viele genießen das schöne Wetter.
Audroen vertrieb die Römer aus der Stadt,
Albinus von Angers ist das ehemalige Kloster
und dessen Kirche<8A> geweiht,
Salomon III. unterstützte das Kloster.
Nördlich der Kirche Saint-Aubin in Guérande lag
der Friedhof der Priester; heute stehen dort diese Stahlskulpturen des Künstlers Nicolas Fedorenko, die auf die Stelzen
gestellt traditionelle Handwerker zeigen. Die touristischen Weisheiten jetzt aus: Wilfried Krusekopf, Eberhard Homann:
Bretagne, 14. Aufl. Reise Know-How Verlag Bielfeld, 2024.
Letztes Ziel dieses Trips: der Ort Saint-Lyphard, benannt nach
Lyphard, dem auch diese
Kirche geweiht ist, der im nahen
Sumpf Meung den Drachen bekämpfte.
Dann geht es zum Arbeiten auf den Campinmgplatz in
Beaumard, einem Ortsteil von Pontchâteau. Der liegt naturbelassen am Waldrand und bietet deshalb in den nun heißen Tagen
angenehme Kühle. Die Einrichtungen sind trotz des geringen Preises sehr gut, die von der Besitzersfrau gebackene Pizza ist
lecker und die - auch frei über den Platz laufenden - Kleintiere sind sehenswert.
Tracks
Mayenne
Bouzils
Bovin
Beaumard
geschrieben vom 14. bis 17. Juni 2025