Welt bereisen Das Reiseblog des Ökumenischen Heiligenlexikons

Reiseberichte

In den Abruzzen und in Latium

   J. Schäfer         

Montag, 11. März bis Donnerstag, 21. März

Nach der Rückkehr aus Ostdeutschland musste ich im November feststellen, dass die alte Kiste nunmehr solchen Reparaturbedarf erreicht hat, dass sich ein Weiterbetrieb für mich nicht mehr lohnt. Also musste ein neueres Modell her. Die seit 2012 gebauten Ford Transit Custom haben aber einen komplett veränderten Innenraum. So waren die Wintermonate geprägt vom Umzug der alten Einrichtung in die neue Kiste und deren Anpassung, zudem einer Veränderung des Konzeptes, um die Zweier-Beifahrersitzbank zu erhalten. Hinzu kamen Anpassungen, die aus der seitherigen Erfahrung geboren waren. Das war aufwändiger als zunächst gedacht. Aber dann konnte es Anfang März losgehen - wie immer zunächst zur Tante nach Aigle. Deren Gesundheitszustand verbietet inzwischen allzu lange Besuche, so dass ich schon am nächsten Tag aufbrach, um über den Großen St. Bernhard - Pass nach Italien zu kommen. Kurz vor dem Tunnel wollte ich die in der Sonne leuchtenden Schneeberge fotografieren - und musste feststellen, dass ich mein zweitwichtigstes Arbeitsgerät, den Fotoapparat, vergessen hatte - so ziemlich das allerdümmste, was passieren konnte. Es half nichts - ich musste zurück nach Stuttgart.

Erst am Mittwoch ging es also richtig los - nun aber konnte ich den kürzeren Weg durch die Ostschweiz nehmen. Auf der Anfahrt war Gelegenheit zum Besuch dieser Kirche St. Christina in Ravensburg, in der Christina von Bolsena verehrt wird.

Dann in der Schweiz war diese Kirche St. Martin in Zillis in Graubünden mit ihren großartigen mittelalterlichen Tafelbildern an der Holzdecke das Ziel; mehrere dieser Bilder gibt es im Ökumenischen Heiligenlexikon.

Auf der Höhe des Tunnels durch den San Bernardino-Pass liegt dann noch eine Menge Schnee, einige Leute fahren hier noch Ski. Und wie erwartet: nach dem Pass ist der Frühling endgültig angebrochen.

Nahe Lugano komme ich am späten Abend zur kleinen Kirche in Bedano, dem Geburtsort von Nikolaus Rusca, und dann im Zentrum von Lugano zum Kapuzinerkloster, wohin Reliquien von Ämilianus und Gefährten kamen.
Die Nacht verbringe ich - sehr ruhig und mit angenehmer Temperatur - noch in der Schweiz an der großen Raststätte Coldrerio.

Zwei Ziele in Mailand sind am Donnerstag auf dem Plan: Zuerst das - leider noch geschlossene - Sanktuarium Don Gnocchi mit dem Grab von Carlo Gnocchi und dann im Vorort Cesano Boscone diese schon seit frühchristlicher Zeit bestehende Kirche, in der eine Juliana mit Gedenktag am 21. September verehrt wird.
Es folgt der große Sprung auf der Autobahn durch die Po-Ebene und entlang der Adria-Autobahn bis zur Raststätte Tortoreto kurz vor dem nächsten Ziel.

Der Freitag bringt mich bei herrlichem Sonnenschein und angenehmer Wärme in die Region Abruzzen, zurst zu diesem Sanktuarium Santissima Addolorata nach Isola del Gran Sasso, wo Gabriel von der Schmerzhaften Gottesmutter verehrt wird. Zwei Millionen Pilger kommen jedes Jahr hier her und auch heute ist die Zufahrt gesperrt, weil offenbar ein großer Ansturm erwartet wird: fliegende Händler, Polizei, Rotes Kreuz und viele Padres des Passionistenorden stehen bereit. Im Kalender des Wallfahrtsortes finde ich nichts Besonderes verzeichnet, aber als ich weiterfahre kommen mir unzählige Omnibusse entgegen und an der Autobahnabfahrt ist für die eine Wartestelle eingerichtet, damit die Landstraße nicht überlastet wird.

Dann geht es in die Berge zur Ruine des Kastells Pagliara, in dem Bernhard da Pagliara von Teramo und Columba geboren wurden. Erstmals darf die neue Kiste nun beweisen, ob ihre Getriebeautomatik auch eine steile und schmale Bergstraße - hier an den Hängen des in Gebirgsmassivs des Gran Sasso - und dann eine Schotterpiste bewältigt; sie schafft es nur bedingt, manuelle Schaltung ist angesagt.

Nach der Kirche in Paganica bei L'Aquila, wo heute die Gebeine von Antonia von Florenz liegen, komme ich zur Nekropole nach Fossa an der Stelle der einstigen Stadt Avia / Havia in Vestinis, wo Maximus Diakon war. Noch hat die Tourismus-Saison nicht begonnen, sie ist leider geschlossen. Im Ort Fossa sind die engen Gassen nicht befahrbar, also ist Fußmarsch angesgt; eindrücklich sind die massiven Schäden des Erbebens von 2009, hier auf dem Weg zur und an der Kirche; Bernhardin von Fossa wurde hier geboren. Und weil die Schäden noch immer gewaltig sind, ist auch diese Kirche wie die meisten anderen im Erdbebengebiet geschlossen.

Oberhalb des Ortes sehe ich das Kastell Ocre, von dessen Felsen angeblich Maximus gestürzt wurde. Und darunter verbringe ich meinen Mittagsschlaf - und habe dazu einen Schattenplatz gesucht, das Wetter ist prächtig! Unweit steht hoch am Felsen das Kloster Sant'Angelo in Ocre, in dem heute die Gebeine von Bernhardin von Fossa bewahrt werden - auch dieses ist schwer beschädigt und deshalb geschlosen. Herrlich ist dieser Blick von obenauf den Ort Fossa.

In Forconium - heute das archäologische Gebiet in Forcona bei L'Aquila - wurden Florentius und Felix gemartert. In Ruinen liegt die Kathedrale des ehemaligen dortigen Bistums, an der Justinus möglicherweise Priester und Rainer von Forcona Bischof war. Daneben ist diese Gedenkstätte für die 309 Todesopfer des Erbebens, das am 6. April 2009 nachts um 3 Uhr 32 die Gegend erschütterte, über 1.600 Verletzte forderte und einen geschätzten Schaden von über 10 Milliarden Euro - viele davon bis heute sichtbar - hinterließ. 48,1 % der Gebäude in der Region - 35.379 Bauten - galten als unbrauchbar.
An der Raststätte Valle Aterno verbringe ich eine recht ruhige Nacht.

Am Samstag bin ich schon frühmorgens im Zentrum von L'Aquila an der Basilika San Bernardino und finde deshalb dort noch einen Parkplatz. In der Kirche ist das Grab von Bernhardin von Siena und ich sehe diese nette Installation des ersten Krippenspiels im Das Kloster Greccio, zudem entdecke ich neu Vinzenz von L'Aquila sowie Caesidius Giacomantonio von Fossa.

Dann marschiehe ich zur Stelle des ehemaligen Klosters Sant'Elisabetta, das Antonia von Florenz leitete, und sehe anschließend diese vrekonstruierte Fassade der ehemaligen Kirche des Klosters San Francesco, in dem Bernhardin von Siena starb, Jakobus von der Mark predigte und Johannes von Capestrano zeitweise lebte.

Nach dem Kloster Sant'Amico, in dem die Reliquien von Christina Ciccarelli von Aquila liegen, dem ehemaligen Krankenhaus San Salvatore, in dem Nunzio Sulprizio behandelt wurde, und dem ehemaligen Kloster Santa Lucia, das Christina Ciccarelli von Aquila leitete, sehe ich dieses durch das Erdbeben schwerst beschädigte ehemalige Kloster Corpus Domini, das Antonia von Florenz gegründet hatte.

Noch immer Baustelle und geschlossen ist auch die Maximus geweihte Kathedrale, wie er sind auch Coelestin V. und Bernhardin von Siena Patrone der Stadt. Unweit steht diese ebenfalls geschlossene Kirche San Marco mit den Reliquien von Tutius.

Etwas entfernt vom Stadtkern liegt diese Basilika Santa Maria di Collemaggio, die der spätere Papst Coelestin V. errichten ließ, in deren Kloster Johannes Bassandus starb und in der heute die Gebeine von Bonannus von Roio liegen.

Im ländlichen Vorort Bazzano starb der Überlieferung zufolge Justa von Bazzano, dort ist ihr eine Kirche geweiht. Letztes Ziel in L'Aquila ist das oberhalb der Stadt gelegene Kloster San Giuliano der Franziskaner, das Johannes von Stroncone gründete und in dem Bernhardin von Fossa, Caesidius Giacomantonio von Fossa, Markus Fantuzzi, Maschius von Aquila, Vinzenz von L'Aquila lebten. In den Bergen liegt der Ortsteil Poggio di Roio von L'Aquila, wo Bonannus von Roio ein Kloster gründete - das heutige Sanktuarium Madonna di Roio. Und im kleinen Ortsteil Roio - noch immer schwer vom Erdbeben gezeichnet und deshalb mit auch vielen Neubauten - steht dieses Kirchlein; hier wurde Frankus von Assergi geboren.

Im Bergdorf Colle di Lucoli bei L'Aquila wurde Christina Ciccarelli geboren, dort ist ihr eine Kirche geweiht. In Lucoli bei L'Aquila trat Frankus von Assergi ins damalige Kloster der Benediktiner ein. Nun geht es zu den Ausgrabungen von Amiternum in San Vittorino, einem Ortsteil von L’Aquila, wo u. a. die Reste dieses Amphitheaters erhalten sind und wo Justinus vielleicht Priester und Victorinus von Amiternum Bischof war.

Das Kloster San Nicola in Arischia bei L'Aquila, in das Marianus von Roccacasale eintrat, verfehle ich leider, sehe dort beim Gang durch den Ort aber diesen alten Pferdewagen.
Nun reicht es noch, von den Bergen hinunter Richtung Westküste zu fahren - dort wird die Nach wärmer, denn trotz des wunderschönen Wetter sind die Nächte noch kalt; mein Schlafplatz wird die Tankstelle bei Paparano, nun schon in der Region Latium.

Am Sonntagmorgen bin ich nach erholsamer Nacht und Einkauf im Supermarkt später dran und komme dann in diese Konkathedrale von Tuscania bei Viterbo, dort ist Secundus Patron des Ortes; ich komme zur 11-Uhr- und gut besuchten Sonntags-Messe.

Im damaligen Kloster in Canino war Nikolaus Ordensmann. In dieser heutigen Pfarrkirche: das alte Steinrelief der Regina Pacis, der Maria, Königin des Friedens; angesichts des sinnlosen Sterbens im für die Ukraine nicht zu gewinnenden Krieg und des - man muss es so nennen, auch der Internationale Strafgerichtshof hat es so benannt - Völkermordes im Gaza-Streifen (auch wenn die Existenz Israels natürlich deutsche Staatsräson ist und seine Verteidigung (!) legitim) - ein wichtiges Symbol.

Nun komme ich ans Meer - mare, immer ein Sehnsuchtsort! -, damit schon in die Toskana und kann die wie immer höchst miserablen Straßen in der Hauptstadtregion Latium hinter mir lassen. Auf der Halbinsel Orbetello, auf dem Monte Argentario, steht das Kloster della Presentazione al Tempio, das Paul vom Kreuz als erste Niederlassung des Passionistenordens gründete und in dem Bernhard Maria von Jesus Silvestrelli, zeitweise lebte. Von dort geht der Blick hinab auf die Lagune und das Tiefland.

In Porto Santo Stefano auf derselben Halbinsel wurde Maria Magdalena von der Inkarnation Sordini geboren. Dort erinnert dieses Denkmal an die Opfer im 2. Weltkrieg: Porto Santo Stefano war ein wichtigen Stützpunkt der Deutschen und wurde deshalb Schauplatz heftiger Bombenangriffe der Alliierten mit vielen toten Zivilisten; sie machten den Ort zur nach Cassino zweithäufigsten durch angloamerikanische Luftangriffe zerstörten Gemeinde Italiens.

Nach Istia d'Ombrone, dem heutigen Stadtteil von Grosseto, wohin Angelus von Porta Sole ausgewichen war, weil an seinem Bischofssitz der Städtekrieg tobte, komme ich zu seiner eigentlichen Kathedrale nach Grosseto, neben der dieser schöne Palast der Sitz der Provinzregierung ist.

Und dann geht es auf diesen Campingplatz Santa Clorinda nach Bivio, einsam auf einer Wiese zwischen Weinbergen gelegen in typisch toskanischer Hügellandschaft und weitab von jeglichem Lärm. Einige Jahre erst alt, ist die Ausstattung ok, außer mit sind nur noch ein ebenfalls alleinreisender Bayer und wenige Gäste für jeweils eine Nacht hier, teilweise bin ich ganz allein. Am zweiten Abend gibt es für ein italienisches Paar, den Bayern und mich eine Weinprobe: das Besitzerpaar betreibt auch die Rebhänge und keltert deren Wein. Ansonsten ist hier völlige Ruhe, ideal zum Arbeiten, und das Wetter ist tagsüber sehr angenehm warm. Es ist eine Lust zu leben!

Tracks
Aigle, Stuttgart
Tortoreto (erst ab Parma)
Valle Aterno
Paparano
Bivio

geschrieben vom 18. bis 20. März 2024

Im Süden von Thüringen

   J. Schäfer         

Sonntag, 22. Oktober bis Sonntag, 29. Oktober

Auch wenn der letzte Abend wirklich schön anzusehen war: am Sonntag verabschiede ich mich vom Campingplatz Pahna und, weil es auf dem Weg liegt, fahre ich nochmals zur Michaelskirche in Zeitz, denn ich hatte die Gedenksäule für Oskar Brüsewitz übersehen. Dann komme ich nach Weißenfels zum Schloss mit der integrierten Schlosskirche, an der Erdmann Neumeister als Hofprediger wirkte, und ich finde auch die ehemalige Schuhfabrik Banner des Friedens in Weißenfels, in der Brüsewitz arbeitete.

Leipzig und Halle

   J. Schäfer         

Samstag, 15. Oktober bis Samstag, 21. Oktober

Am Samstag ist die erste Station das Schloss Lochau im heutigen Annaburg bei Torgau, in dem Friedrich der Weise starb. Dann folgt das Schloss Hartenfels in Torgau mit diesem prächtigen Eingangstor, in dem Friedrich der Weise und Johann Friedrich von Sachsen geboren wurden. Georg Burkhardt (Spalatin) hat dort letzteren erzogen: Johann Friedrich wurde ein Anhänger der Reformation und ließ in seinem Schloss die erste protestantische Kirche erbauen, die Martin Luther 1544 weihte. Johann Walter war hier Hofkapellmeister.

Wittenberg

   J. Schäfer         

Montag, 9. Oktober bis Freitag, 13. Oktober

Schon am Montag breche ich auf aus dem von jeglicher Kommunikation abgeschnittenen Campingplatz Olympiasee und fahre ins nahe Wittenberg, zuerst zum ehemaligen Augustinerkloster, in dem Johann von Staupitz der Vorgesetzte des Mönches Martin Luther war, den Melchior Hofmann dort besuchte und in dem Philipp Melanchthon seine letzte Vorlesung hielt. Viel später war hier das Predigerseminar, das Oskar Brüsewitz besuchte.

Von der Ostsee nach Magdeburg

   J. Schäfer         

Montag, 2. Oktober bis Sonntag, 8. Oktober

Auf dem angenehmen Stellplatz in Peenemünde blieb ich dann noch einen Tag länger als zunächst beabsichtigt. Am Dienstag ging es dann zuerst nach Greifswald, wo an der Universität - damals im vormaligen Kloster der Dominikaner, heute die Poliklinik - Johannes Bugenhagen studierte, und dann auf die Insel Rügen, die mich norddeutsch mit solchen Reetdach-Häusern empfängt. Am heutigen Feiertag sind trotz des nun deutlich herbstlichen Wetters und stürmischen Windes viele Ausflügler unterwegs, aber die lange Anfahrt geht über sehr gut ausgebaute Straßen. Viele Straßen sind hier sehr gut ausgebaut, meist auch von radwegen begleitet, der Aufbau Ost hat sich gelohnt! Und sie sind hier im ebenen Land oft kilometerlang schnurgerade. Was mich aber stört: sehr oft sind sie als Alleen von dicken Bäumen direkt am Straßenrand gesäumt; ein Reifenplatzer, Unfall mit kleiner Ablenkung oder Fahrfehler ist das ziemlich sichere Todesurteil. In Meck-Pomm und Sachsen-Anhalt gibt es deshalb manchmal Leitplanken, Brandenburg verzichtet darauf.

Berlin bis Usedom

   J. Schäfer         

Montag, 25. September bis Sonntag, 1. Oktober

Am Montag geht es nun nach Berlin. Mit der Kiste fahre ich zum Pendlerparkplatz Erkner und von dort mit der S-Bahn direkt zum Alexanderplatz, wo mich der Fernsehturm begrüßt. Unweit ist die Ruine der Kirche des ehemaligen Grauen Klosters in Berlin, 1945 durch allierte Bomben zerstört, heute Ort für Ausstellungen. Dieses war bis zur Reformation ein Franziskanerkloster, dann ein Gymnasium, an dem Michael Schirmer Konrektor war.

Auf nach Berlin!

   J. Schäfer         

Montag, 18. September bis Sonntag, 24. September

Nach den drei Tagen Arbeit auf dem schönen Campingplatz in Königstein geht es nun weiter, zuerst nach Leutersdorf in der Oberlausitz, wo der Märtyrer Alois Scholze Pfarrer war und dann zur Kirche nach Großhennersdorf, wo Heinrich Melchior Mühlenberg als Pfarrer diente. Im selben Ort ist die Ruine des Wasserschlosses, in dem Nikolaus Graf von Zinzendorf als Kind lebte. Davor: diese Skulpturen eines örtlichen Künstlers.

Sachsen

   J. Schäfer         

Montag, 11. September bis Sonntag, 17. September

Nach Ende der Sommerferien kann ich wieder losfahren, Ostdeutschland ist mein Ziel.
Unterwegs besuche ich das Grab von Albrecht Dürer in dem unter Denkmalschutz stehenden Johannisfriedhof in Nürnberg und dann diesen Soldatenfriedhof - heute: Ehrenfriedhof - in Erlangen, wo Josef Mayr-Nusser bestattet war.

Nach Norden

   J. Schäfer         

Donnerstag, 6. Juli bis Mittwoch, 12. Juli

Am Donnerstag komme ich dann in die FORD-Werkstatt von Rimini zur Reparatur der Seitenscheibe - und frage nocheinmal nach dem Radlager, weiterfahren sei ja gefährlich. Das bejaht der Meister, er werde eine Probefahrt unternehmen - geht doch. Ja, da sei ein Geräusch, er will es auf der Hebebühne überprüfen; Diagnose dann: nicht Radlager, sondern Antriebswelle - damit kann man fahren, bis sie endgültig defekt ist.
So komme ich am Abend noch nach San Marino - erst mit der Kiste hoch hinauf, dann zu Fuß noch höher; und obwohl das Wetter mies ist, der Berg liegt im Nebel, ist dort der Massentourismus zugange, die Altstadt auch ganz darauf ausgerichtet - Badetouristen mit Tagesausflug, mehr als die Hälfte offenbar Osteuropäer. 2 Millionen Touristen besuchen jährlich das Land, ⅔ der Wirtschaft des Landes erbringt der Dienstleistungssektor, Industrie gibt es nicht, aber weitgehende Steuerfreiheit - Diesel kostet rund 10 Cent weniger als in Italien, was ich natürlich nutzte. Das Bruttoinlandsprodukt lag 2019 bei 61.575 $ pro Einwohner (Deutschland: 50.425 $, EU insgesamt 41.175 $), damit liegt das Land im weltweiten Ranking an 11. Stelle.

Im Norden der Marken

   J. Schäfer         

Samstag, 24. Juni bis Sonntag, 2. Juli

Nun bin ich doch länger auf dem Campingplatz Bellamare in Porto Recanati geblieben als zunächst gedacht; den Dienstag habe ich doch noch zum Planen gebrauchte und dann war von Mittwoch bis Freitag il caldo africano, die afrikanische Hitze, mit Werten bis 38° angekündigt - kein Wetter um in italienischen Städten Berg zu steigen.
Deshalb ging es erst am Samstag weiter, zunächst zu dieser Stiftskirche Santo Stefano in Castelfidardo bei Ancona; in ihr werden Reliquien von Corona und Victor bewahrt. Die Stadt bereitet sich an diesem Vormittag offenbar auf ein Fest vor.

Marken

   J. Schäfer         

Montag, 12. Juni bis Freitag, 23. Juni

Im Reiseführer - Georg Henke und Julia Sander: umbrien und marken, 5. Aufl. Reise Know-How Verlag, Bielefeld 2010 - lese ich, dass es nahe meines Campingplatzes in Montefortino dieses aufgrund einer Marienerscheinungen entstandene Sanktuarium gibt, das nun mein erstes Ziel ist.

Umbrien

   J. Schäfer         

Dienstag, 6. Juni bis Sonntag, 11. Juni

Ich bin dann einen Tag länger als zunächst beabsichtigt auf dem Campingplatz Piediluco geblieben: das Foto zeigt, wie nass es am Montag war, da machten Besichtigungen keinen Sinn.