Welt bereisen Das Reiseblog des Ökumenischen Heiligenlexikons

Reiseberichte

Clermont-Ferrand

   J. Schäfer         

Dienstag, 4. Juni bis Freitag, 7. Juni

Ich bleibe auf dem in jeglicher Hinsicht perfekten Campingplatz in Aydat. Nach einem weiteren Tag Arbeit und mit nun endlich sich wieder zeigender Sonne geht es am Mittwoch bei angenehmer Wärme - dass es das noch gibt! - hinab ins Tal ins nicht weit entfernte Clermont-Ferrand; in oder bei der Stadt wurden Evodius von Puy, Gregor von Tours und Privatus von Mende geboren, Eutropia von der Auvergne und Sirenus lebten hier, Amandinus von Clermont wurde hier bestattet. Auf dem Platz de la Victoire, dem ehemaligen römischen Forum, grüßt das große Denkmal für Papst Urban II.. Das ehemalige Forum steht für die Märtyrer Amantius sowie Antolianus und Cassius und Gefährten und Liminius.

Am Platz de la Victoire steht auch die große Kathedrale. Abrunculus von Langres Avitus I. von Clermont, Avitus II. von Clermont, Bonitus von Clermont, Caesarius von Clermont, Cautinus von Clermont, Euphrasius und Euphrasius von Clermont, Felix von Clermont, Gallus von Clermont, Gallus II. von Clermont, Justus von Clermont, Namatius von Clermont, Prikt von Clermont, Quintianus von Rodez, Sidonius Apollinaris und Stabilis von Clermont waren dort Bischöfe, Amabilis von Clermont Zeremonienmeister, Buchardus von Bourges und Gerald von Bourges Dekane, Leuogisilus wurde hier zum Priester geweiht, Gonsald war Tischgenosse des Bischofs und Viventius besuchte den Bischof; Bruno von Asti, Dalmatius von Rodez, Domitian von Maastricht, Hilarius von Mende, Humbald von Auxerre, Ruricius II. von Limoges, Sperus von Metz, Sulpicius I. von Bourges, Urban II., Ursicinus von Cahors und Venantius von Viviers nahmen hier an Synoden teil, bei einer wurde zum Kreuzzug aufgerufen; von Vitalis und Agricola gibt es Reliquien, von Brictius von Tours gab es solche, Lupianus wird hier wohl verehrt.

An der Stelle der ehemaligen Burg, wo Brachio von Menat Höfling war, steht heute dieses Rathaus.

Die Kirche Notre-Dame-du-Port wurde unter Bischof Avitus I. von Clermont gebaut und nach ihrer Zerstörung durch Bischof Sigo von Clermont, den ich hier neu entdecke, wieder aufgebaut. In ihr werden diese Marienstatue als wundertätig verehrt …

… und diese Köpfe von Maria und Jesus aus einer Statue des 10./11. Jahrhunderts gezeigt.

Nach der - leider unzugänglöichen - Kirche Saint-Laurent, in der zeitweise die Reliquien von Antolianus lagen, komme ich zur - leider auch geschlossenen - Kirche Saint-Eutrope mit den Gräbern von Felix von Clermont und Quintianus von Rodez. Unzugänglich, da im verschlossenen Schulgelände, ist auch die Kirche Saint-Alyre, die erste Kirche / Kathedrale der Stadt; Austremonius gilt als deren erster Bischof, Arthemius von Clermont, Illidius von Clermont, Nepotian von Clermont, Rusticus von Clermont und Venerandus von Clermont waren hier Bischöfe, Justus Erzdiakon, Firminus der Ältere Glaubensbote, Justus von Clermont und Liminius wurden hier begraben, von Antolianus gab es Reliquien. Auch wenig ergiebig: diese Wohnbauten an der Stelle des von Abraham von St-Cirgues gegründeten ehemaligen Klosters St-Cirgues.

Mit der Kiste geht es dann nach Chamalières unweit von Clermont-Ferrand zu dieser - auch auf der Rückseite beeindruckenden - Kirche Notre Dame, an der Prikt von Clermont ein Frauenkloster errichtet hatte. Nahe war auch die ehemalige Kirche Sainte-Thècle - heute die Kapelle eines Schulzentrums -, die Thekla gebaut hatte.

In diese Kirche Saint-Léger im in den Bergen über Clermont-Ferrand liegenden Royat wurden Reliquien von Thekla gebracht.

Dann geht es nach Sarcenat, einem Ortsteil von Orcines bei Clermont-Ferrand, wo Pierre Teilhard de Chardin im Schloss geboren wurde. Aber an der Stelle, an die ich fahre, steht kein Schloss, auch wenn die Straße nach ihm benannt ist. Inzwischen weiß ich nach intensiver Recherche: gesehen habe ich die scheunenartige Rückseite des richtigen Schlosses, das allerding in den meisten zu findenen Artikeln auch falsch abgebildet ist. Ich werde es noch einmal besuchen … Zum Abschluss des Tages erlebe ich den Feierabendverkehr bei der Fahrt durch Clermont-Ferrand, um nach Cournon-d'Auvergne, wo Gallus von Clermont Mönch war im damligen Kloster - an der Stelle dieser heutigen Pfarrkirche.

Um alles zu verarbeiten und notwendige Hausarbeit zu erledigen, brauche ich noch zwei Tage auf dem naturnahen und bewusst ökologisch gestalteten Campingplatz in Aydat - und nach diesem einen schönen Tag ist dann der Himmel wieder bedeckt, allerdings sind die Tmperturen nicht mehr ganz so tief; laut französischer Zeitungen aber im ganzen Land 6° tiefer als sonst um diese Jahreszeit.

Track gibt es nicht

geschrieben am 6. und 7. Juni 2024

An der Côte d’Azur und in Marseille

   J. Schäfer         

Donnerstag, 2. Mai bis Mittwoch, 15. Mai

Und wieder bin ich länger geblieben als geplant, nun also auf dem in die Jahre gekommenen, aber trotz italienischem Charme vergangener Zeiten in allem gut funktionierenden Campingplatz in Ventimiglia: es galt, drei Tage mit Dauerregen zu überstehen. Am Samstag ging es dann zuerst nach Ventimiglia zu einem Elektromarkt: ein neuer Fotoapparat musste her, denn mit viel googlen habe ich gelernt, dass die Reparatur des offenbar durchaus nicht seltenen Problems für mich als Laien unmöglich ist und in einer Fachwerkstatt - die ich hier ohnehin nicht finde - fast daselbe kostet wie ein neues Gerät. In Ventimiglia besuche ich deshalb ein Fotogeschäft - das aber so gut wie keine Apparate vorrätig hat, ebenspwenig wie der andere Laden, auf den man mich verweist. Es muss also einstweilen wieder die Ersatzkamera herhalten.
Dann folgt der Grenzübertritt nach Frankreich - natürlich mit Kontrolle der Kiste. Schließlich lande ich im vornehmen Küstenort Menton an der Côte d’Azur an der Stelle des ehemaligen Hotels, in dem Charles Spurgeon starb. Auf dem Weg zur hoch über dem Ort gelegenen Basilika Saint-Michel, an der Charles Dominique Albini erzogen wurde: dieses Azulejo, das vor der Silhouette von Menton an Papst Pius VII. erinnert: 1796 nahmen französische Truppen seine damalige Diözese Imola ein, 1814 erhielt er als Papst von Napoleon den Kirchenstaat zurück: Römische Legionen haben auf der Via Julia (der römischen Straße entlang der Küste) nun einen langen Weg gemacht.

Ligurien

   J. Schäfer         

Mittwoch, 24. April bis Mittwoch, 1. Mai

Ich blieb dann doch noch einen Tag länger als zunächst gedacht auf dem angenehmen Campingplatz Taimi, denn die nun anstehende Fahrt in die Berge wäre bei dem anhaltenden Sauwetter mit Schnee schon auf 500 Metern Höhe und dunkelsten Wolken Schwachsinn. Laut italienischem Fernsehen sind die Temperaturen in ganz Norditalien 10 bis 15° kälter als üblich, die Bilder zeigen Schneemassen auch in den Bergen der Toskana. Auf Donnerstag war Besserung vorhergesagt, also ging es dann in die Höhe zum Schnee, aber die Straße war geräumt.

Korsika

   J. Schäfer         

Montag, 8. April bis Dienstag, 23. April

Nach einem Sonntag, der seinem Namen alle Ehre machte und an dem ich zum ersten Mal auf dieser Reise den Pullover ausziehen konnte, ging es am Montag wieder hinab ins Tiefland, zuerst nach Prato zum ehemaligen Kloster San Leonardo. Bernhard von Ecche lebte hier, Jakobus von der Mark predigte. Heute ist das Anwesen ein Einkehrhaus, unterstützt von den Evangelischen Kirchen der Region Toskana, der Rumänisch-Orthodoxen Diözese Italien, der Fokolar-Bewegung Toskana, der Italienischen Buddhistischen Union, der Union Italienischer Jüdischer Gemeinden, der Union Islamischer Gemeinden Italiens und der Italienischen Hindu-Union; Ökumene geht auch über Relionsgrenzen hinweg, das könnte der Nahe Osten lernen.
Nächste Station ist Pistoia, zuerst diese ehemalige Kirche San Desiderio, in der Barontius von Montalbano bestattet wurde.

In der Toskana

   J. Schäfer         

Freitag, 22. März bis Ostermontag, 1. April

In der Einsiedelei Malavalle nahe Castiglione della Pescaia ließ sich Wilhelm von Malavalle nieder, Albert schloss sich ihm als Schüler an. Etwas entfernt, an der Romitorio genannten Stelle, erschien Wilhelm Maria - beide Orte waren für mich unerreichbar. Und in dieser Kirche San Giovanni Battista in Castiglione della Pescaia liegen Wilhelms Gebeine; ihr Turm ist Teil der Stadtmauer, die Kirche selbst leider als Baustelle geschlossen.

In den Abruzzen und in Latium

   J. Schäfer         

Montag, 11. März bis Donnerstag, 21. März

Nach der Rückkehr aus Ostdeutschland musste ich im November feststellen, dass die alte Kiste nunmehr solchen Reparaturbedarf erreicht hat, dass sich ein Weiterbetrieb für mich nicht mehr lohnt. Also musste ein neueres Modell her. Die seit 2012 gebauten Ford Transit Custom haben aber einen komplett veränderten Innenraum. So waren die Wintermonate geprägt vom Umzug der alten Einrichtung in die neue Kiste und deren Anpassung, zudem einer Veränderung des Konzeptes, um die Zweier-Beifahrersitzbank zu erhalten. Hinzu kamen Anpassungen, die aus der seitherigen Erfahrung geboren waren. Das war aufwändiger als zunächst gedacht. Aber dann konnte es Anfang März losgehen - wie immer zunächst zur Tante nach Aigle. Deren Gesundheitszustand verbietet inzwischen allzu lange Besuche, so dass ich schon am nächsten Tag aufbrach, um über den Großen St. Bernhard - Pass nach Italien zu kommen. Kurz vor dem Tunnel wollte ich die in der Sonne leuchtenden Schneeberge fotografieren - und musste feststellen, dass ich mein zweitwichtigstes Arbeitsgerät, den Fotoapparat, vergessen hatte - so ziemlich das allerdümmste, was passieren konnte. Es half nichts - ich musste zurück nach Stuttgart.

Im Süden von Thüringen

   J. Schäfer         

Sonntag, 22. Oktober bis Sonntag, 29. Oktober

Auch wenn der letzte Abend wirklich schön anzusehen war: am Sonntag verabschiede ich mich vom Campingplatz Pahna und, weil es auf dem Weg liegt, fahre ich nochmals zur Michaelskirche in Zeitz, denn ich hatte die Gedenksäule für Oskar Brüsewitz übersehen. Dann komme ich nach Weißenfels zum Schloss mit der integrierten Schlosskirche, an der Erdmann Neumeister als Hofprediger wirkte, und ich finde auch die ehemalige Schuhfabrik Banner des Friedens in Weißenfels, in der Brüsewitz arbeitete.

Leipzig und Halle

   J. Schäfer         

Samstag, 15. Oktober bis Samstag, 21. Oktober

Am Samstag ist die erste Station das Schloss Lochau im heutigen Annaburg bei Torgau, in dem Friedrich der Weise starb. Dann folgt das Schloss Hartenfels in Torgau mit diesem prächtigen Eingangstor, in dem Friedrich der Weise und Johann Friedrich von Sachsen geboren wurden. Georg Burkhardt (Spalatin) hat dort letzteren erzogen: Johann Friedrich wurde ein Anhänger der Reformation und ließ in seinem Schloss die erste protestantische Kirche erbauen, die Martin Luther 1544 weihte. Johann Walter war hier Hofkapellmeister.

Wittenberg

   J. Schäfer         

Montag, 9. Oktober bis Freitag, 13. Oktober

Schon am Montag breche ich auf aus dem von jeglicher Kommunikation abgeschnittenen Campingplatz Olympiasee und fahre ins nahe Wittenberg, zuerst zum ehemaligen Augustinerkloster, in dem Johann von Staupitz der Vorgesetzte des Mönches Martin Luther war, den Melchior Hofmann dort besuchte und in dem Philipp Melanchthon seine letzte Vorlesung hielt. Viel später war hier das Predigerseminar, das Oskar Brüsewitz besuchte.

Von der Ostsee nach Magdeburg

   J. Schäfer         

Montag, 2. Oktober bis Sonntag, 8. Oktober

Auf dem angenehmen Stellplatz in Peenemünde blieb ich dann noch einen Tag länger als zunächst beabsichtigt. Am Dienstag ging es dann zuerst nach Greifswald, wo an der Universität - damals im vormaligen Kloster der Dominikaner, heute die Poliklinik - Johannes Bugenhagen studierte, und dann auf die Insel Rügen, die mich norddeutsch mit solchen Reetdach-Häusern empfängt. Am heutigen Feiertag sind trotz des nun deutlich herbstlichen Wetters und stürmischen Windes viele Ausflügler unterwegs, aber die lange Anfahrt geht über sehr gut ausgebaute Straßen. Viele Straßen sind hier sehr gut ausgebaut, meist auch von radwegen begleitet, der Aufbau Ost hat sich gelohnt! Und sie sind hier im ebenen Land oft kilometerlang schnurgerade. Was mich aber stört: sehr oft sind sie als Alleen von dicken Bäumen direkt am Straßenrand gesäumt; ein Reifenplatzer, Unfall mit kleiner Ablenkung oder Fahrfehler ist das ziemlich sichere Todesurteil. In Meck-Pomm und Sachsen-Anhalt gibt es deshalb manchmal Leitplanken, Brandenburg verzichtet darauf.

Berlin bis Usedom

   J. Schäfer         

Montag, 25. September bis Sonntag, 1. Oktober

Am Montag geht es nun nach Berlin. Mit der Kiste fahre ich zum Pendlerparkplatz Erkner und von dort mit der S-Bahn direkt zum Alexanderplatz, wo mich der Fernsehturm begrüßt. Unweit ist die Ruine der Kirche des ehemaligen Grauen Klosters in Berlin, 1945 durch allierte Bomben zerstört, heute Ort für Ausstellungen. Dieses war bis zur Reformation ein Franziskanerkloster, dann ein Gymnasium, an dem Michael Schirmer Konrektor war.