Zum Abschied vom Campingplatz in Magné am
Montagabend: ein Heißluftballom - Montgolfière, wie mein französischer Nachbar stolz und richtig sagt -, der auf
dem Feld daneben zur Landung ansetzt.
Gelesen: Mit kühnen Worten hat sich der Präsident von Burkina Faso, Captain Ibrahim Traoré, in einer Videobotschaft an
denen Papst Leo XIV. gewandt:
Ich führe eine Nation, die von der Welt so lange beiseite geschoben wurde, bis sie sich weigerte, länger zu
schweigen. Man sagte uns, wir seien zu arm, um unabhängig zu sein, zu schwach, um souverän zu sein, zu instabil, um
Widerstand zu leisten. Aber ich sage Ihnen dies im Namen meiner Vorfahren: Wir werden nicht länger um die Erlaubnis
bitten, existieren zu dürfen.
Wir haben es satt, bei Mächten, die unsere Bodenschätze ausbeuten und gleichzeitig Moral predigen, um Anerkennung zu
betteln. Und wir haben es satt, absolut satt, zuzusehen, wie die geistigen Führer der Welt ihre Ohren vor Afrikas Schreien
verschließen, weil Hinzuhören eine unbequem Politik wäre.
… Wir brauchen keine weiteren Plattitüden. Wir brauchen keine weiteren Gedanken und Gebete, während westliche
Firmen unter bewaffneter Bewachung Uran im Niger und Gold im Kongo fördern. (die ganze Botschaft:
https://gela-news.de/botschaft-von-ibrahim-traore-an-papst-leo-xiv)
Noch eine Lesefrucht, aus dem Newsletter des Vatikan
vom 7. März 2025:
Die Aufstockung der wirtschaftlichen Mittel für die Rüstung ist wieder einmal zu einem Instrument der Beziehungen
zwischen den Staaten geworden, das den Eindruck erweckt, Frieden sei nur möglich und erreichbar, wenn er auf einem
Gleichgewicht des Besitzes von Waffen beruht. All dies erzeugt Angst und Schrecken und birgt Gefahren für die Sicherheit,
denn es wird vergessen, wie ein unvorhersehbares und unkontrollierbares Ereignis den Funken auslösen kann, der den
Kriegsapparat in Gang setzt. Das erklärte Papst Franziskus vor knapp zwei Jahren zum 60. Jahrestag von [der Enzyklika des
Papstes Johannes’ XXIII.] Pacem in Terris, und seine Worte passen auch gut zu dem, was Europa derzeit erlebt. Die
Präsidentschaft der EU-Kommission kündigt einen Plan an, der es ermöglichen soll, rund 800 Milliarden Euro für die
Verteidigung der EU zu mobilisieren. Rearm Europe, Europa wieder aufrüsten, ist der Titel des Projekts; er erinnert
an die tragischen Momente von Angst und Schrecken in der jüngeren Vergangenheit.
Am Dienstag geht es dann weiter ins nahe Sainte-Pezenne, einen Ortsteil von Niort, wo diese - leider verschlossene -
Pfarrkirche der der Überlieferung zufolge hier
gestorbenen Pecinna geweiht ist.
Wiedereinmal zu groß für das Foto: die Kathedrale
in Luçon bei Nantes. Hilarius von Poitiers
ist hier Patron, Philibert von Jumièges
war an der Gründung des einstigen Klosters beteiligt. Im ehemaligen
Priesterseminar in Luçon studierte Petrus Heinrich
Dorie, ein Gefährte von Simeon Franziskus
Berneux. Sein Geburtshaus sehe ich im direkt am
Atlantik gelegenen Weiler Port de la Guittière, einem Ortsteil von Talmont-Saint-Hilaire bei La Roche-sur-Yon.
Dann komme ich nach Les Sables-d'Olonne - ein ob seiner kilometerlangen Sandsträande viel besuchter Toristenort - und finde
es dort schon jetzt in der Vorsaison einfach schrecklich: Verkehrschaos, alkoholisierte, gelangweilte, sich schön findende
Urlauber, Hotelburgen soweit das Auge reicht. Ich gehe in die
Kirche Notre-Dame-de-Bon-Port - wohl nicht die
richtige für die Einsiedelei und den Todesort von
Viventius -; zur wahrscheinlicheren Kirche
Saint Nicolas - heute eine Kunstgalerie - fehlt
mir jegliche Lust. Im wieder ruhigen nahen Olonne-sur-Mer komme ich an die Stelle des einstigen
Klosters, in dem
Johannes Baptist Triquerie lebte
und wo heute ein Altenheim steht.
In Saint-Mars-des-Prés - heute ein Stadtteil von Chantonnay bei Nantes - wurde Louise Bessay de la Voûte, eine Gefährtin von
Petrus Frémond, geboren, und ich sehe die
(schon?) geschlossene Kirche. Glück habe ich aber
im Dorf Breuil-Barret bei Nantes, wo ich dieses Foto von der
Kirche mache, was ein hinzu kommender Mann sieht;
er wolle abschließen, aber ich könne noch hineingehen - sehr nett. Und ohne ihn hätte ich den eher versteckten Eingang wohl
nicht gefunden. Maurontus von Breuil
gründete hier ein Kloster und war dessen erster Abt.
Nahe des LKW-Parkplatzes und bei prasselndem Regen wird die Nacht auf der
Raststätte Trementines nicht so ganz gemütlich.
Aus Cholet stammten Anton Fournier sowie
Marie und Renée Grillard, weitere Gefährtinnen von
Wilhelm Répin. Ich suche nach ihnen in
dieser riesigen Kirche Notre-Dame, finde aber
nichts. Als ich zurückkomme, sehe ich, dass meine parkende Kiste einen Omnibus blockiert - der Fahrer ist am Telefonieren mit
der Ordnungsmacht. Ich meine ja, es hätte ihm vorbeigereicht - jedenfalls fliehe ich schnell vor Ungemach und den hinter dem
Bus hupenden Autos.
A propos schnell: von Zuhause habe ich die Kopie dort eingetroffener Starfzettel bekommen: außerorts 1 km/h zu schnell:
45 €, innerorts 2 km/h zu schnell: 90 € - jeweils verminderte Geldbuße bei schneller Begleichung. Ich meine ja, dass
die Bußgelder in Deutschland zu niedrig sind - aber in Frankreich (und anderen Ländern) sind sie auch nicht angenehm.
Viele weitere Dörfer in der Umgebung von Angers waren Heimat von Märtyrern, die bei
Wilhelm Répin und Gefährten verzeichnet
sind und die ich nicht jeweils besuche. Einen anderen Gedenkort für Opfer der republikanischen Truppen in der Revolutionszeit
besuche ich tief im Wald beim Dorf Yzernay bei Angers, den
Friedhof der Märtyrer, wo sich königstreue
Bauern versteckt hatten, bis sie 1794 von den Revolutionstruppen entdeckt und dann massakriert wurden: 1862 wurde dort diese
Kapelle errichtet.
Nach der Pfarrkirche in Cléré-sur-Layon, woher eine
Gefährtin von Wilhelm Répin stammte,
sehe ich diese Pfarrkirche in Montilliers, der
Heimat einer weiteren Gefährtin.
Direkt ans Schloss angebaut: die Kirche in
Martigné-Briand bei Angers, an der Wilhelm
Repin Pfarrer war. Auch sie ist wegen Baumängeln von den Behörden geschlossen worden.
Im Nachbarort Thouarcé bei Angers wurde
Wilhelm Repin geboren; in dieser
Pfarrkirche erinnert eine Gedenktafel an ihn.
Zudem entdecke ich dort Burginus neu.
Nach der Pfarrkirche in Chaudefonds-sur-Layon - aus
dem Ort stammten die Märtyrer Petrus Frémond und
drei Gefährtinnen von Wilhelm Répin -
komme ich nach Chalonnes-sur-Loire, wo Wilhelm Repin im Gefängnis war und woher acht seiner Gefährtinnen stammten. An der
Kirche Notre-Dame war Laurant Bâtard, ein weiterer
Gefährte von Wilhelm Repin, Pfarrer. Und an dieser idyllisch an der Loire
gelegenen Kirche Saint-Maurille war
Magnobod von Angers Mönch und
Maurilius von Angers wohl Abt. 1890
stürzte der Turm dieser Kirche ein - kam offenbar des Öfteren vor -, fatalerweise, als gerade die Menschen einen
Abendgottesdienst verließen.
Auch in dieser Pfarrkirche in
Saint-Laurent-de-la-Plaine erinnert eine Gedenktafel an vier aus dem Ort stammende Gefährten von
Wilhelm Répin.
Leider verschlossen war die Kirche in La
Poitevinière, woher der Märtyrer Anton
Fournier stammte. Auch unzugänglich und streng abgeschirmt: das
Schloss nahe Chemillé-en-Anjou bei Angers, in dem
die Märtyrerinnen Maria de la Dive und ihre
Gefährtinnen lebten. Und ebenfalls verschlossen, weil schon um 17.30 Uhr der Schlüssel in Gebrauch kommt: die
Pfarrkirche in Saint-Macaire-en-Mauges, an deren
einstigem Kloster Makarius von Mauges Abt
war. Den Abschluss des Tages gibt es in Saint-Florent-le-Vieil bei Angers, wo
Florentius von Mont-Glonne als
Einsiedler lebte und Maurontus später das ehemalige
Kloster gründete, dessen prächtige Kirche auf dem
Hügel steht, der diesen Blick auf die Loire ermöglicht. Aus dem Ort stammte auch eine Gefährtin von
Wilhelm Répin.
Die Nacht gibt es auf der Raststätte Varades
mit wiederum eingeschränkter Ruhe.
Der Donnerstag beginnt in Ingrandes-sur-Loire bei Angers zu dieser - nach Kriegszerstörung 1944 nun modernen -
Pfarrkirche; sie ist leider geschlossen, aber es
gibt außen eine Gedenktafel für Johannes
Michael Langevin. An der Kirche in Le
Mesnil-en-Vallée bei Angers war Langevin Pfarrer.
So sehe ich an der letzten Station auf diesem Tripp das Champ des Martyrs im Nachbarort Avrillé, wo diese
Kapelle errichtet wurde. Dort starben in der
Französischen Revolution nach dem Aufstand in der VendéeAnton Fournier,
Johannes Baptist Lego und Renatus Lego,
Maria de la Dive,
Maria-Anna Vaillot,
Odilia Baumgarten,
Petrus Frémond und Gefährten sowie
Wilhelm Repin und Gefährten.
Im Nachbarort Juigné ist dann der zum Arbeiten ausgewählte
Campingplatz, direkt am Ufer des Flusses Mayenne,
kommunal, sehr groß, sauber, in allem angenehm und über die Feiertage auch von einigen besucht - darunter, auffallend:
Rentner von den britischen Inseln, die aber anders als die im Süden erlebbaren Landsleute nicht ständig besoffen und grölend
sind.
Am Sonntag geht es zunächst wieder ein Stück nach Süden, zuerst zu dieser
Pfarrkirche in Salagnac - heute Le Grand-Bourg -
bei Limoges, wo Leobonus lebte und starb. Dort
proben Musiker gerade für die Messe.
In dieser Kirche des ehemaligen Klosters in
Benevent-l'Abbaye bei Limoges gibt es eine Reliquie von
Bartholomäus;
Joseph Marchandon wurde hier geboren. An der
Kirche im nahen Marsac war er Pfarrer.
Dies ist offenbar noch der alte, von den Römern anglegte Weg, der zu ihrem
Theater - heute im Wald nahe Saint-Goussaud bei
Limoges - führte, wo der Einsiedler Gonsald lebte.
Leobonus lebte zunächst als Einsiedler an einer heute
mit einem Feldkreuz markierten Stelle in der Nähe
des Dörfchens Fursac bei Limoges. Als ich dieses fotografiere, kommen die Kühe in der daneben liegenden Weide und schauen, was
der Fremde da wohl macht. Denn sonst ist hier in der Gegend wirklich nichts geboten.
Diese große Kirche des wehrhaften ehemaligen
Klosters in Nouaillé-Maupertuis - und nun endgültig im Poitou -, in der es
Reliquien von
Genulf von Cahors und
Junian vom Poitou gibt, ist leider schon
geschlossen - der Abend ist angebrochen. Immer geschlossen (wegen Baumängeln ?) ist aber die
Kirche des ehemaligen Klosters Saint-Benoît de
Quinçay in Saint-BenoîtSaint-Benoît bei Poitiers;
Aichardus von Jumièges war hier Prior,
Benedikt von Sebaste lebte zuvor an
dieser Stelle als Einsiedler, Philibert
von Jumièges gründete das Kloster.
Letzte Station an diesem Sonntag wird Ligugé bei Poitiers mit der - auch schon geschlossenen
Kirche - des ehemaligen Kloster Saint-Martin.
Dort lebte Martin von Tours zunächst als
Einsiedler und gründete dann dieses erste abendländische Kloster.
Sabinus Levitanus wurde hier Mönch,
Savianus und Cyprianus waren vielleicht auch
dort.
Nicht ganz perfekt ruhig wird die Nacht an der
Raststätte Rouille-Pamproux.
Auf der Place de la Liberté steht diese
Freiheitsstatue, 1903 gestiftet als Replik der ab
1871 durch den Franzosen Auguste Bartholdi geschaffenen Freiheitsstatue in
New York - gut in diesen Zeiten daran zu erinnern,
dass die Idee der Freiheit aus Europa kommt und nicht von Trump und seinen Kettensägen-Kumpels.
In der Kathedrale: dieser Seitenaltar von 1616 mit
der Darstellung von Dominikus (oben), Papst Paul V.
(links) sowie König Ludwig XIII. und seiner Frau Anna von Österreich (rechts).
Dann geht es zu dieser Kirche nach Chaunay bei
Poitiers, dort lebte Junian vom Poitou als
Einsiedler. Und in Mairé - heute Mairé-Levescault - bei Poitiers gründete Junian ein Kloster an der Stelle der heutigen,
bescheidenen Pfarrkirche, das später sein Schüler
Auremundus leitete.
Ein Buchhaltungs- oder Eingabefehler am Navi führt mich dann ins abgelegene Dorf Seigné - jetzt wieder nahe Saintes - zu dieser
Kirche, die für mich keine Bedeutung hat.
In Saint-Jean-d’Angély bei Saintes beeindruckt die Ruine der riesigen
Kirche des einstigen Klosters, in die die
Reliquien von
Reverentius gebracht wurden und die angeblich
eine Kopfreliquie von Johannes
dem Täufer enthielt. Nach der Zerstörung durch die
Hugenotten baute man in deren Reste diese heutige
Pfarrkirche hinein.
Archingeay bei Saintes gilt als Todesort von
Maclovius von Aleth; in der - (schon)
geschlossenen - Kirche finde ich dann keinen Hinweis.
Zum Abschluss des Tages geht es in dieses schön am Fluss Charente gelegene Städtchen Saint-Savinien bei Saintes, wo die
KircheSabinian von Ménat geweiht ist, der dann
auch dem Ort den Namen gab.
Mein Übernachtungsplatz an der Raststätte Fenioux
ist leider wieder eher autobahnnah und also nicht perfekt ruhig.
Vor Rochefort liegt im Atlantik die Insel Madame, mit dem Festland verbunden durch einen Schotterdamm, den man bei Ebbe
befahren kann - rechts im Bild sieht man darauf Fußgänger; ich habe Glück, der Mond meint es gut mit mir. Und man darf -
anders als im Reiseführer erwähnt - tatsächlich fahren, wenn man es sich zutraut. (Der Reiseführer - Muriel Brunswig, Lucia
Vallerius: Westfrankreich. Reise Know-Hoe, Bielefld 2024 - ist aber sonst sehr ausführlich, informativ und zuverlässig), So
sehe ich auf der Insel den Gedenkstein und dann
das große Kreuz aus Natursteinen für die Märtyrer,
erwähnt in den Biografien von Claudius Dumonet,
Claudius Laplace,
Franziskus Mayaudon,
Hubert vom heiligen Claudius Gagnot,
Jakob Retouret,
Georg Edmund René und
Stephan d'Huberte. Auf der Insel Aix, die
viel weiter draußen im Meer liegt, nur mit dem Schiff zu erreichen ist und die ich mir spare, wurde
Roger Faverge begraben, auch dort gibt es heute
eine Gedenkstätte.
Eigentlich hatte ich mir zum Arbeiten einen Campingplatz in La Rochelle ausgesucht, aber die Stadt ist mir zu hektisch und
zu sehr von Touristen besucht, Deshalb fahre ich wieder ins Landesinnere zum nächsten Ziel, dieser
Kirche in Le Cormenier, einem Ortsteil von
Beauvoir-sur-Niort im Poitou, wo vielleicht Gudwal
wirkte. Hier will der ewig rangiernde Laster nicht weichen, aber ich fand in der Nähe den
Campingplatz in Magné bei Niort - das ist kein
Tourismusgebiet - anlässlich des wegen Christi
Himmelfahrt (schon wieder) langen Wochendes ein Argument. Der Platz ist nicht sehr groß, aber in allem perfekt -
ein kommunaler Platz, geht doch, Saintes -, dazu
preiswert, aber nun gut gefüllt.
Im abgelegenen Saint-Hilaire-Foissac bei Tulle war
Jakob Lombardie - den ich ja eben erst in der
Kathedrale in Tulle entdeckte - Pfarrer an der
Kirche, bis er in der Französischen Revolution
als Märtyrer starb. Im ebenso ländlichen und kleinen Chaumeil bei Limoges lebte
Baomir als Einsiedler; in dieser Kirche des Ortes
findet sich aber - auch in der informativen Info-Broschüre - kein Hinweis auf ihn.
Nachdem sich das Wetter deutlich gebessert hat - auch das Wasser auf dem
Campingplatz in Cahors durfte man nun wieder
trinken, zuvor war es verunreinigt und der Platzwart hat Flaschenwasser kostenlos verteilt - und nachdem ich den Samstag
verbracht habe mit E-Mails bearbeiten, Wäsche waschen, Kiste putzen und ähnlich beglückenden Beschäftigungen - aber
schließlich war der Tag der Bestattung von Papst Franziskus ja auch kein Freudentag, auch der Himmel hat wieder geweint - ging
es am Sonntag weiter zu einer Tour durchs Massif Central. In Saint-Grat, einem Ortsteil von Vailhourles bei Rodez, ist die
KircheGratus und Ansutus geweiht, aber leider
geschlossen, deshalb sehe ich nicht den Helm des heiligen Gratus.
Am Ostersamstag geht es zuerst auf der Autobahn - mit viel Verkehr und großem Stau - einen kräftigen Sprung Richtung Norden;
an der Atlantikküste war man offenbar nicht sehr fromm, es gibt für mich auf dieser Strecke keine Ziele. Erster Halt bei
anhaltendem Regenwetter ist die Kirche in Bouliac
bei Bordeaux, deren Inneres fast schon reformatorisch-streng anmutet.
Petrus Berland war hier Pfarrer.
Am Donnerstag geht es nun in die Berge der Pyrenäen, zunächst nach Sarrancolin bei Tarbes zu dieser ehemaligen
Klosterkirche mit den
Gebeine von
Pontius von Roda-Barbastro. Ich habe
Glück: direkt hinter mir wird der Zugang zur Kirche wegen Bauarbeiten geschlossen.
Erstes Ziel ist heute das nahe La Jonquera in
Spanien, um dort preiswert einzukaufen. Bei der Rückkehr werde ich nach der Grenze wieder einmal kontrolliert - aber ich habe
nichts Unerlaubtes. Dann geht es nach Westen zu Zielen westlich der Rhône, zuerst nach Sérignan zu dieser
Kirche. Hier wurde Wilhelm Courtet, ein Gefährte von
Laurentius Ruiz, geboren. Zudem gibt es
Informationen und Bilder zu den Märtyrern
von Nagasaki und den Märtyrern um Sebastian
Kimura. Auch vier der Märtyrerinnen
von Orange stammten aus diesem Ort. Nächstes Ziel sind die Ausgrabungen des antiken
Ensérune, dort gab es eine
Da ich für diese Tour nicht so weit in den Süden wollte und zudem noch Verpflichtungen in der Heimatgemeinde hatte, begann
die Reise dieses Jahr relativ spät. Nach problemloser Anreise über Autobahnen erreiche ich am ersten Abend das große
Kloster Sept-Fonts in Diou bei Vichy, in dem
Benedikt Josef Labre in den
Trappistenorden aufgenommen wurde.
Nicht mehr weit ist es dann zur Raststätte
Bourbonnais - dort war ich schon im vergangenen Jahr -, auf der ich eine ruhige Nacht verbringe.
Erste Station des neuen Trips ist Enger bei
Herford, wo wohl Mathilde von Ringelheim geboren wurde.
Dann komme ich zum früheren Pfarrhaus in
Jöllenbeck - heute ein Stadtteil von Bielefeld -, in dem
Johann Heinrich Volkening wirkte.
Immer noch regnerisch ist es auch beim Besuch der
Wiese im Ortsteil Meyer zu Müdehorst im Stadtteil
Babenhausen von Bielefeld, unter der die Grundmauern der einstigen Kirche des Frauenklosters Müdehorst archäologisch
erschlossen wurden; Waltger von Dornberg
hatte das Kloster gestiftet und ist dort gestorben. Schließlich sehe ich diese heute evangelische - und leider geschlossene -
Kirche in Dornberg, dem heutigen Stadtteil von
Bielefeld, wo Waltger geboren wurde.
Erstes Ziel des neuen Trips ist das ehemalige
Frauenkloster in Lamspringe bei Hildesheim mit
dieser schwülstigen Barock-Ausstattung. Es wurde nicht gegründet, aber gefördert durch
Altfrid von Hildesheim und hat, wie ich
hier erfahre, Reliquien von
Oliver Plunket.
Bei herrlichem Sonnenschein - aber immer noch anhaltender Kälte - geht es nach den trüben Tagen auf dem
Campingplatz Nordloh weiter nach Norden, zuerst nach
Emden an diese ehemalige Große Kirche, die nach deren
Zerstörung durch Bomben 1943 als Johannes a Lasco Bibliothek wieder aufgebaut wurde. An ihr wirkten
Johann Laski als Reformator und zeitweise
Melchior Hofmann.
Nun geht es nach Hamburg; in der Speicherstadt zeigte Google-Maps viele Parkplätze, die allermeisten sind aber privat, die
anderen belegt. Dort wohnte an dieser Stelle des
heutigen Speichergebäudes Niels Stensen
1683/1684, nachdem er Paderborn aus Protest verlassen
hatte.
Nun geht es durch Niedersachsen, zuerst nach Wahrenholz, wo gegenüber dieser als Denkmal wieder zum Laufen gebrachten Mühle
eine von Bischof Bernward von Hildesheim
errichtete Burg stand. Nach den lausig kalten Tagen entfaltet nun die Sonne wieder zunehmend Wärme, das Bibbern hat ein Ende.
Nach dem Ende der Sommerferien und der Vertretungsdienst für die urlaubenden Kollegen konnte es am zweiten September-Sonntag
wieder losgehen. Wie im letzten Jahr standen der Osten und nun der Norden Deutschlands auf dem Programm. Erstes Ziel war diese
Kirche in Bad Bibra in Sachsen-Anhalt, an der
Erdmann Neumeister Pfarrer war. Dann geht
es nach Memleben, wo Otto I. der Große in der
Kaiserpflaz starb; diese ist abgegangen, von deren Monumentalkirche steht nur noch ein
Tor.