Welt bereisen Das Reiseblog des Ökumenischen Heiligenlexikons

Reiseberichte

Bis ans Ende der Erde

   J. Schäfer         

Freitag, 20. Juni bis Montag, 30. Juni

Während die Gegend rund um Nantes früher zur Brteagne gehörte und Nantes deren Hauptstadt war, wurde sie 1956/1957 als Pays de Loire zum von der Bretagne abgetrennten Département und Rennes die Hauptstadt der heutigen Bretagne, in die ich nun komme. Zuerst nach Théhillac bei Vannes zu dieser Kirche, wo Albinus von Angers vielleicht Abt war.

Dann komme ich in die geschäftige Kleinstadt Redon bei Rennes zum ehemaligen Kloster Saint-Sauveur, wo dieser mächtige freistehende Turm der Kirche beeindruckt; die Kirche ist aber wegen Bauarbeiten verschlossen. Dort gibt es Reliquien von Apothemius von Angers, Conwoïon „der Große” war der Gründer des Klosters, unterstützt von König Salomon von der Bretagne; Condeloc von Redon, Fidweten, Jarnetin der Blinde und Tethwiu der Fröhliche waren hier Mönche.

Dann komme ich zu dieser Kirche in Massérac, in der Benedikt von Patras verehrt wird. Er lebte als Einsiedler mit Gefährten an der Stelle des Oratorium im Ortsteil Paimbu

Diese Kapelle nahe Noyal-Muzillac bei Vannes wurde nach einer Marienerscheinung erbaut.

Nächste Station ist die Kirche des ehemaligen Klosters in Saint-Gildas-de-Rhuys bei Vannes. Dort starb Bieuzy, Ehoarnus wurde dort ermordet, Felix von Rhuys restaurierte das Kloster und leitete es als Abt, Gildas „der Weise” hatte es gegründet, Gibrianus von Vannes, Gingourian und Tremorius waren Mönche und Gulstan Abt, von Paternus von Vannes gab es - vielleicht - Reliquien. In der Kirche sehe ich auch diese Statue von Isidor von Madrid, dem Patron der Bauern, dargestellt in bretonischer Tracht.

Dann komme ich nach Vannes, zuerst am Eingang zur Innenstadt zum ehemaligen Kloster der Ursulinen mit dieser Kapelle, in der Armagila Nicolas bestattet wurde. Dort ist heute ein Gymnasium; Sekunden, nachdem ich dessen Hof betreten habe, um zu fotografiern, eilt ein Bediensteter herbei und fragt in scharfem Ton, was ich hier wolle, das sei Privatgelände. Die Angst vor Terrorismus ist in Frankreich überall virulent, an (fast) jedem öffentlichen Gebäude und (fast) jederKirche hängen die Warnplakate Vigipirate Urgence Attentat, um eine Kultur der Wachsamkeit in der gesamten Gesellschaft zu entwickeln. Dass ich nur ein Bild schießen will, beruhigt ihn dann und er willigt ein.

Der Gang in die Innenstadt führt mich zuerst zu dieser Kathedrale - auch in ihr wird gebaut und es ist nur der Chorraum zu betreten. Blinlivet von Vannes, Dominius von Vannes, Gibrianus von Vannes, Iniorok von Vannes, Paternus der Ältere von Vannes und Ruaudus von Vannes waren hier Bischöfe, Conwoïon „der Große” Erzdiakon, Guenguanton, vielleicht Abt oder Bischof, Conoganus von Quimper, Perpetuus von Tours und Victorius von Le Mans nahmen an Synoden teil, von Guenaelus von Landévennec und Salomon von der Bretagne gibt es Reliquien, Vinzenz Ferrer ist Patron.

Dann sehe ich Vinzenz Ferrers Sterbehaus und den großen, sehr nüchternen Place des Lices, wo er der Menschenmenge predigte. Nach dem Denkmal für Ämilianus komme ich zu dieser Porte Prison, in der Petrus Renatus Rogue gefangen gehalten wurde.

Im abgegangenen Château de la Motte war Ämilianus Verwalter, Melanius von Rennes heilte die Herzogstochter. Die Kapelle Saint-Yves war Sitz der Jesuiten, der geistlichen Leiter von Armagila Nicolas. Sie steht - natürlich - neben diesem Rathaus. Albinus von Angers wurde in Vannes geboren Avia wird in der Gegend verehrt, Denek war in der Gegend Einsiedler, Igner und Mevennus waren in der Gegend Glaubensboten und Laudoveva Frau des Königs.

Es ist ein heißer Tag - beim Wetterbericht und per SMS gab es Hitzewarnung. Vor dem Rathaus nutzen Kinder deshalb das Wasser am Denkmal des Herzogs Richemont, um sich spielend zu erfrischen. Richemont - eigentlich Arthur III. kämpfte zusammen mit Johanna von Orléans erfolgreich gegen die Engländer.

Ich komme zurück zum Parkplatz vor der Stadtmauer mit diesem Blick auf die erhaltenen Stadtbefestigungen und fahre nun mit der Kiste in Außenbezirke, zuerst zum Kloster der Karmelitinnen, in dem Franziska von Amboise Priorin war, dann zum ersten Haus und daneben zum Mutterhaus der von Luise von Lamoignon gegründeten Sœurs de la Charité de Saint-Louis.

Unnötigerweise, wie ich jetzt weiß, fahre ich dann noch zu diesem ehemaligen Priesterseminar.

Diese Pfarrkirche in Plescop bei Vannes ist (schon?) verschlossen; hier gab es angeblich eine Marienerscheinung. Die Kapelle Notre-Dame de Burgo im Wald nahe Grand-Champ bei Vannes, an deren Stelle wohl Kemeren als Einsiedler lebte, erreiche ich nicht, weil ich mich durch die Schilder Militärgelände abschrecken lasse.

Spät am Abend komme ich noch zur Pfarrkirche in Carnac bei Vannes, die Papst Cornelius geweiht ist und die dieses königliche Eingangstor an der Nordseite ziert. Cornelius wird in der landwirtschaftlich geprägten Bretagne sehr verehrt, weil er Patron der Rinder ist.

Auf einem Parkplatz mit WC im Ortsteil Saint-Columban von Carnac verbringe ich die Nacht; nach dem heißen Tag habe ich bewusst einen Platz an der Küste gewählt, weil er frische Meeresluft verspricht - und dann auch diesen Sonnenuntergang zu bieten hat. Es ist schon nach 22 Uhr - morgen ist Sommer-Sonnwende und ich bin weit im Westen, die Tage sind hier lang.

Am Samstag geht es dann zur Kolumban „dem Jüngeren” geweihten Pfarrkirche im Weiler Saint-Columban; er sei hier an der Küste gelandet, als er aus Irland kam. In der Kirche steht diese naive Statue.

Geschlossen ist leider diese Kirche in Plouharnel bei Vannes, so dass ich die Statue von Armagillus von Boschaux nicht fotografieren kann. Aber auch sehenswert: der Holunderbusch im Vordergrund; die gibt es hier zuhauf und sie stehen in voller Blütenpracht. In meiner früheren Gemeinde hat man daraus Saft oder - vergoren - Sekt gemacht.

Nahe Brech bei Vannes steht eine dem Glaubensboten Guérin geweihte Kapelle und nahebei ist der Brunnen, an dem seine Heilkraft gewirkt haben soll und an dem heute diese Statue steht.

Der meistbesuchte Wallfahrtsort in der Bretagne ist Sainte-Anne-d'Auray, wo Anna verehrt wird - wobei diese Verehrung sich eigentlich auf Herzogin Anne von der Bretagen bezieht, die 1491 im Alter von 12 Jahren durch ihre - entgegen ihrer eigentlichen Absicht erfolgte - Heirat des Franzosenkönigs Charles III., diesen von der Eroberung der Bretagne abhielt und die Selbständigkeit der Bretagen rettete. Vor dem Gnadenbild herrscht Andrang.

Dann geht es zum ehemaligen Kloster Notre-Dame de Lanvaux nahe Brandivy bei Vannes, wo Ruaudus von Vannes Abt war. Übrig davon sind dieses Abtshaus und spärliche Reste der Kirche. Der freundliche Besitzer kommt auf mich zu, gibt mir Informationen - und wirbt für sein als private Tagungsstätte genutztes Haus. Die Pfarrkirche in Locoal-Mendon bei Vannes, wo Gudwal ein Kloster gegründet hatte, ist leider verschlossen, so wie auch die Pfarrkirche im nehen Locoal, wo Gudwal ein weiteres Kloster gegründet hatte.

Auf dieser Insel im Fluss Étel, dem Ortsteil Saint-Cado von Belz bei Vannes, lebte Cadocus von Llancarfan als Einsiedler, deshalb ist die Insel nach ihm benannt und die Kirche (ganz rechts) ihm geweiht. Die Brücke - der Legende zufolge ursprünglich vom Teufel gebaut - dürfen nur Einheimische befahren, also geht es zu Fuß zur Kirche.

An der Stelle eines Bauernhofes im nach ihm benannten Saint-Nudec, einem Ortsteil von Lanester bei Vannes, lebte Nudec als Einsiedler. Dann komme ich nach Lanester bei Vannes an die Stelle des von Guenaelus gegründeten einstigen Klosters, an der heute eine ihm geweihte Kapelle steht - direkt am Mündungstrichter des Flusses Ester ins Meer, wo am heutigen warmen Samstag Badende und Wassersportler zugange sind. Dann komme ich zu dieser Kirche in Plouay bei Vannes, die Inifer gegründet hatte. Auf dem Platz davor sorgt das Karussell für Belustigung der Kinder. Im heute nach ihm benannten Weiler Saint-Inifer, einem Ortsteil von Plouay, lebte er als Einsiedler.

Im Weiler Saint-Coal, einem Ortsteil von Guilligomarc'h bei Quimper, bin ich nun im Département Finistère angekommen, also am Ende der Erde - oder, so sagen es die Bretonen: am Anfang der Erde - es kommt ja immer auf den Standunkt an. Hier lebte Coal als Einsiedler, das Priesterhaus weist auf die Einsiedelei hin. Im nach ihm benannten Querrien bei Quimper war diese Kirche ursprünglich Guérin geweiht.

In Quimperlé bei Quimper wurde Nikolaus-Maria Verron, ein Gefährte von Andreas Abel Alricy, geboren. Blinlivet von Vannes war hier angeblich Mönch, tatsächlich wohl Einsiedler. Diese heutige Pfarrkirche Sainte-Croix - gebaut im Stil der Grabeskirche von Jerusalem - war die Kirche eines Klosters, das 1029 durch den Grafen Alanus Canhiart, der zugleich Bischof von Quimper war, und Gurloësius - den ich hier neu entdecke - gegründet wurde und das in der Tradition des Kolumban „dem Jüngeren” geweihten Klosters Saint-Colomban stand, von dem heute nur noch wenige Ruinen erhalten sind; dieses hatte einst Gunthiern gegründet, Corbasius - beide ebenfalls nun neu - als Abt geleitet und in ihm starb Goeznoveus von Saint-Pol-de-Léon.

Um die Ecke höre ich Dudelsack- und Trommelmusik und sehe dann diese Kapelle, die musizierend zum Festplatz einer Sonnwend-Feier marschiert. Die Nähe zu den britischen Inseln und die gemeinsamen keltischen Traditionen sind in der Bretagne vielfältig zu spüren, nicht zuletzt an der - in meinem Empfinden - seltsamen bretonischen Sprache, die hier auf allen Ortsschildern und auch sonst vielfach zu finden ist, aber auch in der verhältnismäßig großen Zahl von Touristen aus dem Vereinigten Königreich.
Es war wieder ein intensiver Tag; weil die Entfernungen gering sind, kann ich viele Orte an einem Tag aufsuchen. In der Bretagne gibt es angeblich 7777 Heilige - gut 200 Stellen kann ich auf dieser Reise besuchen. Weil es zwar nicht ganz so heiß war wie gestern, dafür aber sehr schwül war, will ich nach der guten Erfahrung der vergangenen Nacht wieder einen Schlafplatz an der Küste ansteuern, entdecke aber unterwegs die Raststätte Guidel - in der Bretagne gibt es keine Autobahnen, aber vierspurige Nationalstraßen, an ihnen sind die seltenen Raststätten klein. Entsprechend unruhig wird die Nacht: die Leute sind unterwegs, Wochenende und Sonnwende!

Der Sonntag beginnt an der - wieder einmal geschlossenen - Pfarrkirche in St-Yvi bei Quimper, wo Ywi als Glaubensbote wirkte und begraben war. Neben ihr steht dieses schöne Beinhaus. Im Westen der Bretagne ist das nun allgemein üblich: zum Komplex einer Kirche gehört neben dem Gotteshaus ein Beinhaus und eine Kalvarienberg genannte, meist monumentale Kreuzigungsgruppe, an der oft auch lokale Heilige dargestellt sind. Dann geht es in den Weiler Larragen, einen Ortsteil von Coray bei Quimper, wo an der Stelle des heutigen Bauernhofes Ratian von Tourch als Einsiedler lebte.

Nach der - auch verschlossenen - Pfarrkirche in Edern bei Quimper, wo Edern lebte und als Glaubensbote wirkte, und der gleichsam abgeschlossenen Pfarrkirche Ergué-Gabéric bei Quimper, wo Guenaelus geboren wurde, komme ich nach Quimper. Ich finde schnell einen Parkplatz und beginne den Rundgang durch die Stadt in dieser Kathedrale, die dem ersten Bischof der Stadt, Corentin von Quimper, geweiht ist.

Auch an dieser - am heutigen Sonntag von vielen Touristen besuchten - Kathedrale beeindruckt das Portal.

Direkt gegenüber steht das Rathaus. In Quimper wurde Felix von Rhuys geboren, starben vielleicht Fingar und Gefährten und begenete Guenaelus seinem zukünftigen Abt.

An der Stelle des in der Französischen Revolution aufgehobenen Franziskanerklosters, in dem Johannes Discalceatus starb, steht heute die Markthalle. Dann geht es den Hügel hinauf zur ehemaligen Jesuitenkirche und deren Kolleg; Franziskus Hyazinth le Livec de Trésurin, ein Gefährte von Johannes Baptist Bottex, wurde in Quimer geboren, Jakob Julius Bonnaud lehrte am Kolleg, Julianus Maunoir gründete ein Einkehrhaus für Priester der Jesuiten. Dieser Blick hinab zeigt die Kathedrale und die schönen Häuser der Altstadt. Jenseits des Flusses Odert steht die Kirche Notre-Dame de Locmaria, etwa an der Stelle der ersten Kathedrale, wo also die frühen Bischöfe Alanus von Quimper Alorius von Quimper, Conoganus von Quimper und Corentin von Quimper amtierten.

Nächste Station ist diese große Kapelle im Weiler Languivoa, einem Ortsteil von Plonéour-Lanvern bei Quimper, wo Kiwa als Einsiedlerin lebte. Lan bedeutet auf bretonisch Kloster, also gab es hier ein solches dann auch. Dann geht es zur Kapelle in Plozévet bei Quimper, wo Devet von der Bretagne als Einsiedler lebte, und in die ihm geweihte Kirche im Hauptort Plozévet. Auch sie ist geschlossen, wird nur im Juli und August geöffnet für die Touristen; Messen - so lassen die Spuren am Eingang schließen - finden hier nicht mehr statt, der Priestermangel zeigt sich besonders auf dem Land. An der Kapelle Sainte-Evette in Esquibien - direkt an der Küste, wo am heutigen Sonntag viele Wassersportler das schöne Wetter genießen - lebte Devet Schwester Edwette als Einsiedlerin.

In Primelin bei Quimper habe ich richtig Glück: in dem Moment, in dem ich in dem kleinen Ort an der großen Kapelle aus der Kiste aussteige, kommt die Prozession um die Ecke. Solche Prozessionen gibt es hier in fast jedem Ort einmal im Jahr für den Ortsheiligen - hier ist das Tujan -; sie werden Pardon genannt, also sind es genau genommen Bittgänge um einen Ablass. Nach der Prozession und der Messe wird dann volksfestartig gefeiert.

In Primelin habe ich einstweilen den westlichsten Punkt erreicht, nun geht es zunächst wieder ostwärts, zuerst nach Douarnenez bei Quimper, wo Edern aufs Festland kam, und dort zur Kapelle Sainte-Hélène, an der Michael Le Nobletz wirkte. Dieses einstige Fischerdorf erfuhr einen wirtschaftlichen Aufschwung und entwickelte sich zur Stadt, nachdem der Franzose Nicolas Appert um 1800 die Konservendose erunden hatte und Fische damit zu länger haltbarer Ware wurden.

Locronan bei Quimper ist ein viel besuchter Ort, weil dort in der Kirche Ronan von Locronan verehrt wird, besonders aber, weil der autofreie Ortskern ganz aus mittelalterlichen Häusern besteht, damit oft Kulisse für Filme ist, und weil sich hier viele Kunsthandwerker mit ihren Läden niedergelasssen haben. Auch am Sonntagabend gibt es deshalb noch viele Ausflügler.

Nicht nur in Locronan beeindruckend: der hier überall in voller Blüte stehende Holunder. Dann geht es zur Kapelle Quillidoaré nahe Cast bei Quimper, wo es auch eine Marienerscheinung gab.

Nahe Plomodiern lebte Corentin von Quimper an einsamer Stelle bei einem Brunnen als Einsiedler; dort steht heute eine große, ihm geweihte Kapelle. Und am Brunnen zeigt sich die Natur noch einmal in ihrer ganzen Fülle und Schönheit.

Im Ort Plomodiern ist die Pfarrkirche Saint-Mahouarn Mordiern geweiht, der hier ebenfalls Einsiedler gewesen sei. Auffällig an der (schon?) verschlossenen Kirche: dieses Gottvater-Relief über dem Eingang. Das eigentlich zweite der 10 Gebote gilt ja in der katholischen - und evangelischen - Kirche nicht.

Letzte Station an diesem Tag: diese Kapelle Sainte-Marie-du-Ménez-Hom im gleichnamigen Ortsteil von Plomodiern, in der es eine Statue von Herveus gibt. Aber auch sie ist geschlossen, obwohl ein Plakat ihre Offenheit ankündigt. Die Templer erbauten die Kapelle im 13. Jahrhundert; eindrucksvoll ist auch der Kalvarienberg vor der Kapelle, errichtet 1544.
Direkt neben der Kapelle ist ein großer Parkplatz mit Toilette, mein Schlafplatz. Nachdem es sich schon am Abend eingetrübt hatte, kommt in der Nacht der große Regen.

Auch diese prächtige Kirche in Pleyben bei Quimper suche ich dann am Montag auf, weil sie Statuen birgt: von Alorius von Quimper Germanus von Auxerre, dem sie geweiht ist.

Darin ebenfalls: diese naiven Statuen von Petrus und Paulus. Und in diesem Zusammenhang: Dank an den sehr kenntnisreichen und ausführlichen Reiseführer (Wilfried Krusekopf, Eberhard Homann: Bretagne, 14. Aufl. Reise Know-How Verlag, Bielefeld 2024).

In Châteauneuf-du-Faou bei Quimper besuche ich die - juhu, geöffnete - Pfarrkirche; hier wurde Vincenz Joseph le Rousseau de Rosencoat, ein Gefährte von Jakob Julius Bonnaud, geboren. Dann geht es zur - geschlossenen - Pfarrkirche nach Saint-Goazec bei Quimper, die Wazeg geweiht ist - aber der war wohl kein Heiliger. Wieder im Gebiet von Châteauneuf-du-Faou liegt einsam im Wald die Kapelle Moustoir; dort lebte, so die Überlieferung, Ruellin von Tréguier als Einsiedler. Dann komme ich nach Saint-Hernin bei Quimper zu dieser Kirche, die Hernan von der Bretagne geweiht ist.

Langonnet liegt nun schon wieder im Département Morbihan mit der Hauptstadt Vannes; dort ist das Kloster Notre-Dame, das Mauritius von Carnoët gegründet und geleitet hatte, noch immer aktiv, aber die Kirche geschlossen. Auch in Lescouëts-Gouarec bei Vannes gab es eine Marienerscheinung; die Kirche ist aber auch geschlossen; heilig ist aber jedenfalls, wie gegenüber zu lesen, das Boule-Spiel.

Letztes Ziel in diesem Trip ist diese - auch abgeschlossene - Kirche in Langoëlan bei Vannes, die Gwelan gegründet habe und in deren einstiges Kloster sich König Salomon von der Bretagne zurückzog.
Zum Arbeiten hatte ich mir den nahen Campingplatz in Sainte-Brigitte ausgesucht, der sei einfach, aber angenehm. Er war mir dann aber doch nicht recht geheuer, deshalb hatte ich vorsichtshalber den nächstgelegenen auch vorgemerkt, den Campingplatz in Guérledan, wo ich nun arbeiten kann. Der ist groß, im Prinzip in Ordnung - aber etwas merkwürdig organisiert: im Sanitärgebäude für Herren gibt es vier Duschen, aber nur zwei Toilettten, zudem ist es Nachts von 23 Uhr bis 7 Uhr geschlossen und man soll das der Fraeun benutzen - man muss es nicht verstehen. Zum Wochende wird der Platz dann rappelvoll - die Feriensaison hat in Frankreich nun definitiv begonnen. Dass der See, an dem er leigt, seit langem schon weder für Baden noch für Wassersport benutzt werden darf, weil er verseucht ist, schreckt offenbar nicht ab - ich brauche ihn eh nicht.

Tracks
Saint-Columban
Guidel
Sainte-du-Ménez-Hom
Guérledan

geschrieben vom 24. bis 28. Juni 2025

Rund um Nantes

   J. Schäfer         

Dienstag, 10. Juni bis Freitag, 20. Juni

Nach den Pfingstfeiertagen geht es am Dienstag weiter, zuerst zur Pfarrkirche in Briollay bei Angers, wo der bei Wilhelm Répin und Gefährten genannte Vikar André Fardeau sowie sein Pfarrer Johannes Michael Langevin wirkten, dann zu dieser Pfarrkirche nach Soucelles bei Angers, wo André Fardeau, ein weiterer Gefährte von Wilhelm Répin, geboren wurde.

Nach der Pfarrkirche in Marigné - aus dem Ort stammten François-Louis Chartier und Pierre Delépine, beide Gefährten von Wilhelm Repin - und nach Saint-Fort bei Laval, wo Andreas Duliou, ein Gefährte von Johannes Baptist Turpin du Cormier Pfarrer war, komme ich nach Château-Gontier bei Laval, woher Louise Rallier de la Tertinière Dean de Luigné - auch eine Gefährtin von Wilhelm Répin - stammte und dort zum ehemaligen Kloster der Augustinerinnen, an dem Peter Thomas, auch ein Gefährte von Johannes Baptist Turpin, Kaplan war. Ludwig-Johann-Matthias Lanier, ein Gefährte von Andreas Abel Alricy, wurde in Château-Gontier geboren; die älteste Kirche der Stadt, die Kirche Saint-Jean-Baptiste, hat diese dunkle Krypta.

Nahe Château-Gontier sehe ich noch die Reste des ehemaligen Klosters Buron, in dem Johannes Baptist Triquerie als Kaplan wirkte, und komme dann zu dieser Kirche Notre-Dame in Saulges bei Laval, an der Julian Moulé, ein Gefährte von Johannes Baptist Turpin du Cormier, Pfarrer war.

Weil dort der Parkplatz an der Kirche gesperrt ist, da am Nachmittag in ihr eine Trauerfeier stattfinden wird und der Platz für die Trauergäste reserviert sein soll - das sehe ich hier nicht zum ersten Mal, Service wird groß geschrieben! - muss ich am Ortsrand parken und entdecke deshalb auch diese uralte, aus dem 8. Jahrhundert stammende Kirche Saint-Pierre - ein echtes Highlight. Darin: die Reliquien von Cenericus, der für mich neu ist und ich entdecke auch Avertin von Tours und Merolus von Le Mans neu.

An dieser Kirche in La Bazouge-des-Alleux bei Laval war August Immanuel Philippot, ein Gefährte von JohannesBaptist Turpin du Cormier, Pfarrer.

Dann komme ich nach Laval, wo auf der Place au Blé - der heutigen Place de la Trémoille - in der Französischen Revolution Johannes Baptist Triquerie den Märtyrertod starb. Weiterer Märtyrer von Laval, Johannes Baptist Turpin du Cormier und Gefährten, wird in dieser Kathedrale gedacht.

Es macht 'was her: das neue Schloss in Laval. Im alten war Bertewin als strenger Erzieher tätig.

Im nahen Saint-Berthevin wird der Ortspatron Bertewin in dieser Pfarrkirche verehrt.

Nach dem Weiler L'Ermitage im Wald Concise bei Ahuillé, wo Wilhelm Firmat dereinst als Einsiedler lebte, komme ich zu dieser Kirche in Ahuillé bei Laval, in der es ein Bild von Johannes Baptist Turpin du Cormier und Gefährten gibt. Dann geht es - über eine sehr lange Umleitung - zum Kloster Clermont nahe Olivet bei Laval, in dem Herbert von Rennes Abt war. Da ich 10 Minuten nach Ende der Öffnungszeit ankomme, geht der Aufseher auf mich zu, verbietet mir, auch nur von außen ein Foto zu machen, hindert mich körperlich am Aussteigen aus der Kiste - die Besuchszeit sei zu Ende, er mache keine Ausnahmen, und wenn ich nicht sofert verschwinde, schließe er die Schranke und ich komme nicht mehr weg. Eine solch aggressive Haltung habe ich bei den sonst eigentlich immer freundlichen Franzosen noch nie erlebt - und eine Schranke gibt es auch nicht, wie ich mich bei der Weiterfahrt vergewissere. Aber also: keinerlei Foto.

So gibt es den Tagesabschluss mit dieser - auch verschlossenen - Kirche in Port-Brillet bei Laval, an der Ludwig Gastineau, ein Gefährte von Johannes Baptist Turpin du Cormier, Kaplan war.
Nicht perfekt wird auch die Nacht am autobahnnahen Parkplatz auf der Raststätte Mayenne bei Laval.

Am Mittwoch geht es nun schon in die Bretagne, nach Arbrissel bei Rennes zu dieser Kirche, wo Robert von Arbrissel geboren wurde und auch Pfarrer war.

Wieder zurück nach Westen ins Pays de la Loire komme ich zu dem ehemaligen Kloster in La Roë nahe Craon bei Laval, das auf die Einsiedelei von Robert von Arbrissel zurückgeht, in der auch Bernhard von Tiron und Reginald von Mélinais lebten. Wieder einmal sehr dunkel, die prächtige Kirche in Châteaubriant; Johannes Karl Maria Bernard du Cornillet wurde hier geboren, aber Hinweise auf den Märtyrer fehlen.

Leider auch geschlossen: diese Pfarrkirche in Pouillé-les-Côteaux bei Nantes, wo es eine Marienerscheinung gab.

An der Stelle der Kirche des von Martin von Vertou gegründeten einstigen Klosters in Vertou bei Nantes steht heute diese Kirche, die das Andenken an den Ortspatron weiterführt. In Les Couëts - heute ein Stadtteil von Nantes - starb Franziska von Amboise in ihrem damaligen Kloster. Heute steht dort eine moderne Kapelle - vor ihr ist der Treffpunkt der Arbeitsplatzlosen.

In der Stadt Nantes wirkte Audroen und vertrieb die Römer, Avenai, die Schwester von Benedikt von Patras trat hier in ein Kloster ein, Carmela García Moyón und Maria von der Passion wurden hier geboren, Céciline lebte nahe der Stadt als Einsiedlerin, Johannes Baptist Triquerie wuchs hier auf, Kolumban der Jüngere weilte in der Stadt, Lupianus starb in Gegend und Maria von der Vorsehung Smet eröffnete hier ein Ordenshaus. Auch hier ist der anvisierte Parkplatz Baustelle, zu dieser mächtigen Burg ist es deshalb ein gutes Stück zu Fuß. In ihr trat Dominikus Collins in die Armee ein und wurde 1598 das Edikt erlassen, das den Hugenotten - zunächst - Gewissensfreiheit zusicherte.

Dann marschiere ich zu dieser Kathedrale - aber die ist wegen Bauarbeiten völlig geschlossen, was mir der sie dennoch - warum? - bewachende Polzist bestätigt. Ämilianus von Nantes war hier der Legende zufolge Bischof, Anna wird verehrt, Clarus von Nantes war der Überlieferung nach der erste Bischof, Crescens con Galatien wird fälschlich als Bischof genannt, Felix von Nantes, Odilhard von Nantes, Pascharius von Nantes und Similianus von Nantes waren Bischöfe, Domnolus von Le Mans war beteiligt an der Weihe des Gotteshauses, Gohard (Gunthard) wurde darin ermordet, Martin von Vertou geweiht.

Nantes ist groß - über 320.000 Einwohner, deshalb sind die Ziele weit auseinander und ich quäle mich nun mit der Kiste durch den Feierabendverkehr. Un die Straßenplaner sind hier wie in ganz Frankreich offensichtlich Zwangsneurotiker: die Fahrbahnen sind durch Pfosten und Randstreifen auf minimalst Breite beschränkt, auch wenn genug Platz wäre. Hinzu kommen künstlich geschaffene Engstellen, unzählige künstliche Bodenwellen - Rallentisseurs - der schwedische Name Fahrthinderer, wo mir so etwas zum ersten Mal begenete, trifft die Sache besser. In den Dörfern gibt es offenbar unter den Bürgermeistern einen Wettbewerb, wer die meisten Hindernisse baut. Kreisverkehre - die ich eigentlich vernünftig finde, in Deutschland hat man ihr Einführung jahrzehntelang verweigert, da galt wohl das Vorurteil vom Erbfeind noch lange - alle paar Meter dienen auch nicht der Flüssigkeit des Verkehrs; dafür gibt es in kürzestem Abstand jede Menge Zebrastreifen - mit dem Ergebnis, dass keiner sie beachtet; wenn ich anhalte, wundern und bedanken sich die Fußgänger. Sehr viele Fahrradfahrer machen die Sache nicht einfacher - Autofahren in Nantes ist Stress pur. Aber ich erreiche diese über dem Grab von Similianus von Nantes erbaute, ihm geweihte Kirche Saint-Similien. Auch in ihr sind Teile wegen Baumängeln abgesperrt - oh Frankreich, deine Kirchen bei einer Kirche ohne Steuer!

Das ehemalige Kapuzinererkloster, in das Cassian von Nantes eintrat, ist heute eine staatliche Tanzschule. Diese Kirche Saint-Félix ist Bischof Felix von Nantes geweiht, in ihr entdecke ich Pascharius von Nantes neu.

Diese Kirche St-Donatien-et-St-Rogatien ist den Märtyrern Donatianus und Rogatianus geweiht …

… ob diese gewollt moderne Darstellung der beiden im Altarraum aber hilfreich ist, wage ich zu bezweifeln. Ich sehe noch die Clarus von Nantes geweihte Kirche St-Clair und will dann ins nahe Indre fahren, wo Hermeland von Indre und Lambert von Lyon das damalige Kloster gegründet hatten. Aber die Straße ist gesperrt, die Umleitung - ausnahmsweise, sonst ist das eigentlich immer ordentlich gemacht - schlecht beschildert und ich lande wieder am Stadtrand von Nantes, im Hafen. Ich verliere die Lust und beschließe zudem, nicht den eigentlich ausgesuchten Parkplatz in Nantes zum Übernachten anzusteuern, sondern die entfernte Raststätte Bouzils; der Tag war nicht nur warm, sondern extrem schwül und dort gibt es wie an jeder Raststätte eine Dusche - kostenlos und in der Regel sauber: so geht das, liebe deutsche Autobahn GmbH! Und wende keiner ein, in Frankreich bezahle das ja die Maut - die LKWs, deren Fahrer ja die Dusche brauchen, bezahlen in der BRD auch Maut.

Am Donnerstag verpasse ich aus Dummheit die richtige Autobahn-Ausfahrt und bin deshalb lange unterwegs zum ersten Ziel, diesem ehemaligen Kloster in Saint-Philbert-de-Grand-Lieu, das aber noch geschlossen ist. In dieses Kloster kamen Reliquien von Philibert von Jumièges, Amandus von Maastricht wurde wohl hier geboren.

Clisson bei Nantes beeindruckt mit dieser alten Burg, aber über den hier gestorbenen Francarius finde ich nichts.

In Saint-Crespin-sur-Moine bei Angers wurde Maria de la Dive geboren, aber ich sehe nur die geschlossene Pfarrkirche. Auch in Le Longeron bei Angers finde ich nichts vom Landgut Champ Blanc, auf dem sie lebte, sondern nur dieses große Kreuz. In diesem Ort wurde auch Louise Poirier, eine Gefährtin von Petrus Frémond geboren, aber auch hier ist die Kirche geschlossen …

… und ich sehe dort am Ortsrand dieses verfallende Schloss de la Gimonière.

In Saint-Georges-de-Montaigu hatte Martin von Vertou ein Doppelkloster gegründet, aber in der heutigen Pfarrkirche findet sich kein Hinweis. So komme ich nach Chavagnes-en-Paillers, wo Maria von der heiligen Euphrasia Pelletier die damalige Schule in diesem Kloster der Ursulinen besuchte.

Unspektakulär und verschlossen: diese Pfarrkirche in Touvois bei Nantes, dem Geburtsort von Célestin Ringeard, einem Gefährten von Peter Lucian Claverie.

Ein weiterer Sprung nach Westen führt nun auf die Atlantikinsel Noirmoutier und in den gleichnamigen Insel-Hauptort, wo diess Geburtshaus von Maria von der heiligen Euphrasia Pelletier steht. Ein weiteres Ziel ist dort die Kirche Saint-Philibert des ehemaligen Kloster, in das Adalhard verbannt war, das Philibert von Jumièges gegründet hatte und in dem Vitalis Mönch war. Zuvor lebte Patrick von Irland zeitweise als Einsiedler auf der Insel.

Ich will zurück aufs Festland, jetzt Richtung Norden und da gibt es wieder eine bei Ebbe befahrbare Furt, diese hier beginnende, 4,2 km lange Passage du Gois, die den Weg verkürzt - die hat wohl auch Patrick benutzt, er hatte Zeit. Aber ich komme diesmal genau zum höchsten Wasserstand und sechs Stunden will ich nicht warten. Also geht es wieder über die Brücke und ins Dorf Bovin, dort gibt es einen Parkplatz mit Toilette - und ich verbringe mitten im Dorf eine sehr ruhige Nacht.

Am Freitag ist das abgelegene Dorf Saint-Viaud bei Nantes das erste Ziel, aber die Pfarrkirche ist verschlossen. Vitalis lebte hier als Einsiedler. Wichtiger als der Ortsheilige ist den Leuten offenbar Maria Bernhardine Soubirous und diese unterhalb der Kirche nachgebaute Lourdes-Grotte.

Nahe Campbon lebte Victor als Einsiedler an einer durch ein Feldkreuz gekennzeichneten Stelle. Im Ort ist ihm diese Pfarrkirche geweiht und nahebei eine Kapelle.

Nach der - auch geschlossenen - Pfarrkirche in Saint-Anne-sur-Brivet, wo Michel Fleury, ein Gefährte von Peter Lucian Claverie geboren wurde, komme ich zum Haus von Marie-Julie Jahenny in La Fraudais, einem Ortsteil von Blain bei Nantes, wo es Marienerscheinungen gab und auch dieses Kreuz im Garten erinnert.

Die schöne alte Stadt Guérande ist auch Tourismus-Hochburg, viele genießen das schöne Wetter. Audroen vertrieb die Römer aus der Stadt, Albinus von Angers ist das ehemalige Kloster und dessen Kirche<8A> geweiht, Salomon III. unterstützte das Kloster.

Nördlich der Kirche Saint-Aubin in Guérande lag der Friedhof der Priester; heute stehen dort diese Stahlskulpturen des Künstlers Nicolas Fedorenko, die auf die Stelzen gestellt traditionelle Handwerker zeigen. Die touristischen Weisheiten jetzt aus: Wilfried Krusekopf, Eberhard Homann: Bretagne, 14. Aufl. Reise Know-How Verlag Bielfeld, 2024.

Letztes Ziel dieses Trips: der Ort Saint-Lyphard, benannt nach Lyphard, dem auch diese Kirche geweiht ist, der im nahen Sumpf Meung den Drachen bekämpfte.

Dann geht es zum Arbeiten auf den Campinmgplatz in Beaumard, einem Ortsteil von Pontchâteau. Der liegt naturbelassen am Waldrand und bietet deshalb in den nun heißen Tagen angenehme Kühle. Die Einrichtungen sind trotz des geringen Preises sehr gut, die von der Besitzersfrau gebackene Pizza ist lecker und die - auch frei über den Platz laufenden - Kleintiere sind sehenswert.

Tracks
Mayenne
Bouzils
Bovin
Beaumard

geschrieben vom 14. bis 17. Juni 2025

In der Vendée und im Anjou

   J. Schäfer         

Dienstag, 3. Juni bis Pfingstmontag, 9. Juni

Zum Abschied vom Campingplatz in Magné am Montagabend: ein Heißluftballom - Montgolfière, wie mein französischer Nachbar stolz und richtig sagt -, der auf dem Feld daneben zur Landung ansetzt.
Gelesen: Mit kühnen Worten hat sich der Präsident von Burkina Faso, Captain Ibrahim Traoré, in einer Videobotschaft an denen Papst Leo XIV. gewandt:
Ich führe eine Nation, die von der Welt so lange beiseite geschoben wurde, bis sie sich weigerte, länger zu schweigen. Man sagte uns, wir seien zu arm, um unabhängig zu sein, zu schwach, um souverän zu sein, zu instabil, um Widerstand zu leisten. Aber ich sage Ihnen dies im Namen meiner Vorfahren: Wir werden nicht länger um die Erlaubnis bitten, existieren zu dürfen.
Wir haben es satt, bei Mächten, die unsere Bodenschätze ausbeuten und gleichzeitig Moral predigen, um Anerkennung zu betteln. Und wir haben es satt, absolut satt, zuzusehen, wie die geistigen Führer der Welt ihre Ohren vor Afrikas Schreien verschließen, weil Hinzuhören eine unbequem Politik wäre.
… Wir brauchen keine weiteren Plattitüden. Wir brauchen keine weiteren Gedanken und Gebete, während westliche Firmen unter bewaffneter Bewachung Uran im Niger und Gold im Kongo fördern.
(die ganze Botschaft: https://gela-news.de/botschaft-von-ibrahim-traore-an-papst-leo-xiv)

Durchs Poitou nach La Rochelle

   J. Schäfer         

Sonntag, 25. Mai bis Montag, 2. Juni

Am Sonntag geht es zunächst wieder ein Stück nach Süden, zuerst zu dieser Pfarrkirche in Salagnac - heute Le Grand-Bourg - bei Limoges, wo Leobonus lebte und starb. Dort proben Musiker gerade für die Messe.

Im Limousin

   J. Schäfer         

Donnerstag, 15. Mai bis Samstag, 24. Mai

Ich blieb dann doch noch drei Tage länger auf dem Campingplatz in Saintes; zum einen erwischte mich eine leichte Sommergrippe, zum anderen bewahrheitete sich wieder einmal die alte Indianerweisheit, dass es nicht gut ist, wenn das Pferd schneller unterwegs ist als die Seele. Am Samstag besuchte ich die Stellen in der Stadt, zuerst die Kathedrale, wieder mit prächtigem Tympanon. Arnual von Saintes, Concordius von Saintes, ein Decentius, Eutropius von Saintes, Leodegar von Saintes, Palladius von Saintes, Trojanus von Saintes und Vivianus von Saintes waren hier Bischöfe, zudem auch Petrus Ludwig de La Rochefoucauld-Bayers, den ich hier neu entdecke. Eutropius von Saintonge war Abt des Klosters an der Kathedrale, das Martin von Lyon gegründet hatte; Ceratus von Grenoble fand hier ein Grab.

Vom Limousin durchs Périgord zum Atlantik

   J. Schäfer         

Montag, 5. Mai bis Mittwoch, 14. Mai

Im abgelegenen Saint-Hilaire-Foissac bei Tulle war Jakob Lombardie - den ich ja eben erst in der Kathedrale in Tulle entdeckte - Pfarrer an der Kirche, bis er in der Französischen Revolution als Märtyrer starb. Im ebenso ländlichen und kleinen Chaumeil bei Limoges lebte Baomir als Einsiedler; in dieser Kirche des Ortes findet sich aber - auch in der informativen Info-Broschüre - kein Hinweis auf ihn.

Im Massif Central

   J. Schäfer         

Sonntag, 27. April bis Sonntag, 4. Mai

Nachdem sich das Wetter deutlich gebessert hat - auch das Wasser auf dem Campingplatz in Cahors durfte man nun wieder trinken, zuvor war es verunreinigt und der Platzwart hat Flaschenwasser kostenlos verteilt - und nachdem ich den Samstag verbracht habe mit E-Mails bearbeiten, Wäsche waschen, Kiste putzen und ähnlich beglückenden Beschäftigungen - aber schließlich war der Tag der Bestattung von Papst Franziskus ja auch kein Freudentag, auch der Himmel hat wieder geweint - ging es am Sonntag weiter zu einer Tour durchs Massif Central. In Saint-Grat, einem Ortsteil von Vailhourles bei Rodez, ist die Kirche Gratus und Ansutus geweiht, aber leider geschlossen, deshalb sehe ich nicht den Helm des heiligen Gratus.

Von Bordeaux bis Cahors

   J. Schäfer         

Samstag, 19. April bis Samstag, 26. April

Am Ostersamstag geht es zuerst auf der Autobahn - mit viel Verkehr und großem Stau - einen kräftigen Sprung Richtung Norden; an der Atlantikküste war man offenbar nicht sehr fromm, es gibt für mich auf dieser Strecke keine Ziele. Erster Halt bei anhaltendem Regenwetter ist die Kirche in Bouliac bei Bordeaux, deren Inneres fast schon reformatorisch-streng anmutet. Petrus Berland war hier Pfarrer.

Rund um Toulouse

   J. Schäfer         

Dienstag, 1. April bis Mittwoch, 9. April

Erstes Ziel ist heute das nahe La Jonquera in Spanien, um dort preiswert einzukaufen. Bei der Rückkehr werde ich nach der Grenze wieder einmal kontrolliert - aber ich habe nichts Unerlaubtes. Dann geht es nach Westen zu Zielen westlich der Rhône, zuerst nach Sérignan zu dieser Kirche. Hier wurde Wilhelm Courtet, ein Gefährte von Laurentius Ruiz, geboren. Zudem gibt es Informationen und Bilder zu den Märtyrern von Nagasaki und den Märtyrern um Sebastian Kimura. Auch vier der Märtyrerinnen von Orange stammten aus diesem Ort. Nächstes Ziel sind die Ausgrabungen des antiken Ensérune, dort gab es eine Eulalia von Mérida geweihte Kirche.

Im Südosten von Frankreich

   J. Schäfer         

Montag, 24. März bis Montag, 1. April

Da ich für diese Tour nicht so weit in den Süden wollte und zudem noch Verpflichtungen in der Heimatgemeinde hatte, begann die Reise dieses Jahr relativ spät. Nach problemloser Anreise über Autobahnen erreiche ich am ersten Abend das große Kloster Sept-Fonts in Diou bei Vichy, in dem Benedikt Josef Labre in den Trappistenorden aufgenommen wurde.
Nicht mehr weit ist es dann zur Raststätte Bourbonnais - dort war ich schon im vergangenen Jahr -, auf der ich eine ruhige Nacht verbringe.

Im Münsterland

   J. Schäfer         

Samstag, 19. Oktober bis Sonntag, 27. Oktober

Erste Station des neuen Trips ist Enger bei Herford, wo wohl Mathilde von Ringelheim geboren wurde. Dann komme ich zum früheren Pfarrhaus in Jöllenbeck - heute ein Stadtteil von Bielefeld -, in dem Johann Heinrich Volkening wirkte. Immer noch regnerisch ist es auch beim Besuch der Wiese im Ortsteil Meyer zu Müdehorst im Stadtteil Babenhausen von Bielefeld, unter der die Grundmauern der einstigen Kirche des Frauenklosters Müdehorst archäologisch erschlossen wurden; Waltger von Dornberg hatte das Kloster gestiftet und ist dort gestorben. Schließlich sehe ich diese heute evangelische - und leider geschlossene - Kirche in Dornberg, dem heutigen Stadtteil von Bielefeld, wo Waltger geboren wurde.

Im Norden, Osten und Süden von Niedersachsen

   J. Schäfer         

Donnerstag, 3. Oktober bis Samstag, Oktober

Bei herrlichem Sonnenschein - aber immer noch anhaltender Kälte - geht es nach den trüben Tagen auf dem Campingplatz Nordloh weiter nach Norden, zuerst nach Emden an diese ehemalige Große Kirche, die nach deren Zerstörung durch Bomben 1943 als Johannes a Lasco Bibliothek wieder aufgebaut wurde. An ihr wirkten Johann Laski als Reformator und zeitweise Melchior Hofmann.

Von Hamburg bis Ostfriesland

   J. Schäfer         

Mittwoch, 25. September, bis Mittwoch, 2. Oktober

Nun geht es nach Hamburg; in der Speicherstadt zeigte Google-Maps viele Parkplätze, die allermeisten sind aber privat, die anderen belegt. Dort wohnte an dieser Stelle des heutigen Speichergebäudes Niels Stensen 1683/1684, nachdem er Paderborn aus Protest verlassen hatte.