Während die Gegend rund um Nantes früher zur
Brteagne gehörte und Nantes deren Hauptstadt war, wurde sie 1956/1957 als Pays de Loire zum von der Bretagne
abgetrennten Département und Rennes die Hauptstadt
der heutigen Bretagne, in die ich nun komme. Zuerst nach Théhillac
bei Vannes zu dieser Kirche, wo
Albinus von Angers vielleicht Abt war.
Dann komme ich zu dieser Kirche in Massérac, in
der Benedikt von Patras verehrt wird. Er
lebte als Einsiedler mit Gefährten an der Stelle des
Oratorium im Ortsteil Paimbu
Dann komme ich nach Vannes, zuerst am Eingang zur Innenstadt zum ehemaligen Kloster der
Ursulinen mit dieser
Kapelle, in der
Armagila Nicolas bestattet wurde. Dort ist
heute ein Gymnasium; Sekunden, nachdem ich dessen Hof betreten habe, um zu fotografiern, eilt ein Bediensteter herbei und
fragt in scharfem Ton, was ich hier wolle, das sei Privatgelände. Die Angst vor Terrorismus ist in Frankreich überall
virulent, an (fast) jedem öffentlichen Gebäude und (fast) jederKirche hängen die Warnplakate Vigipirate Urgence
Attentat, um eine Kultur der Wachsamkeit in der gesamten Gesellschaft zu entwickeln. Dass ich nur ein Bild
schießen will, beruhigt ihn dann und er willigt ein.
Es ist ein heißer Tag - beim Wetterbericht und per SMS gab es Hitzewarnung. Vor dem Rathaus nutzen Kinder deshalb das
Wasser am Denkmal des Herzogs Richemont, um sich spielend zu erfrischen. Richemont - eigentlich Arthur III. kämpfte zusammen
mit Johanna von Orléans
erfolgreich gegen die Engländer.
Ich komme zurück zum Parkplatz vor der Stadtmauer mit diesem Blick auf die erhaltenen Stadtbefestigungen und fahre nun mit
der Kiste in Außenbezirke, zuerst zum Kloster
der Karmelitinnen, in dem
Franziska von Amboise Priorin war, dann
zum ersten Haus und daneben zum
Mutterhaus der von
Luise von Lamoignon gegründeten
Sœurs de la Charité de Saint-Louis.
Unnötigerweise, wie ich jetzt weiß, fahre ich dann noch zu diesem ehemaligen
Priesterseminar.
Diese Pfarrkirche in Plescop bei Vannes ist
(schon?) verschlossen; hier gab es angeblich eine
Marienerscheinung. Die
Kapelle Notre-Dame de Burgo im Wald nahe
Grand-Champ bei Vannes, an deren Stelle wohl Kemeren
als Einsiedler lebte, erreiche ich nicht, weil ich mich durch die Schilder Militärgelände abschrecken lasse.
Spät am Abend komme ich noch zur Pfarrkirche in
Carnac bei Vannes, die Papst Cornelius geweiht ist
und die dieses königliche Eingangstor an der Nordseite ziert. Cornelius wird in der landwirtschaftlich geprägten
Bretagne sehr verehrt, weil er Patron der Rinder ist.
Auf einem Parkplatz mit WC im Ortsteil
Saint-Columban von Carnac verbringe ich die Nacht; nach dem heißen Tag habe ich bewusst einen Platz an der Küste gewählt,
weil er frische Meeresluft verspricht - und dann auch diesen Sonnenuntergang zu bieten hat. Es ist schon nach 22 Uhr - morgen
ist Sommer-Sonnwende und ich bin weit im Westen, die Tage sind hier lang.
Am Samstag geht es dann zur Kolumban „dem
Jüngeren” geweihten Pfarrkirche im Weiler
Saint-Columban; er sei hier an der Küste gelandet, als er aus Irland kam. In der Kirche steht diese naive Statue.
Geschlossen ist leider diese Kirche in Plouharnel
bei Vannes, so dass ich die Statue von
Armagillus von Boschaux nicht
fotografieren kann. Aber auch sehenswert: der Holunderbusch im Vordergrund; die gibt es hier zuhauf und sie stehen in voller
Blütenpracht. In meiner früheren Gemeinde hat man daraus Saft oder - vergoren - Sekt gemacht.
Nahe Brech bei Vannes steht eine dem Glaubensboten Guérin
geweihte Kapelle und nahebei ist der
Brunnen, an dem seine Heilkraft gewirkt haben soll
und an dem heute diese Statue steht.
Der meistbesuchte Wallfahrtsort in der
Bretagne ist Sainte-Anne-d'Auray, wo
Anna verehrt wird - wobei diese Verehrung sich eigentlich
auf Herzogin Anne von der Bretagen bezieht, die 1491 im Alter von 12 Jahren durch ihre - entgegen ihrer eigentlichen Absicht
erfolgte - Heirat des Franzosenkönigs Charles III., diesen von der Eroberung der Bretagne abhielt und die Selbständigkeit
der Bretagen rettete. Vor dem Gnadenbild herrscht Andrang.
Dann geht es zum ehemaligen Kloster Notre-Dame de Lanvaux nahe Brandivy bei Vannes, wo
Ruaudus von Vannes Abt war. Übrig davon
sind dieses Abtshaus und spärliche Reste der
Kirche. Der freundliche Besitzer kommt auf mich
zu, gibt mir Informationen - und wirbt für sein als private Tagungsstätte genutztes Haus. Die
Pfarrkirche in Locoal-Mendon bei Vannes, wo
Gudwal ein Kloster gegründet hatte, ist leider
verschlossen, so wie auch die Pfarrkirche im
nehen Locoal, wo Gudwal ein weiteres Kloster gegründet hatte.
Auf dieser Insel im Fluss Étel, dem Ortsteil Saint-Cado von Belz bei Vannes, lebte
Cadocus von Llancarfan als Einsiedler,
deshalb ist die Insel nach ihm benannt und die Kirche
(ganz rechts) ihm geweiht. Die Brücke - der Legende zufolge ursprünglich vom Teufel gebaut - dürfen nur Einheimische befahren,
also geht es zu Fuß zur Kirche.
An der Stelle eines Bauernhofes im nach ihm
benannten Saint-Nudec, einem Ortsteil von Lanester bei Vannes, lebte
Nudec als Einsiedler. Dann komme ich nach Lanester bei
Vannes an die Stelle des von Guenaelus gegründeten
einstigen Klosters, an der heute eine ihm geweihte
Kapelle steht - direkt am Mündungstrichter des
Flusses Ester ins Meer, wo am heutigen warmen Samstag Badende und Wassersportler zugange sind. Dann komme ich zu dieser
Kirche in Plouay bei Vannes, die
Inifer gegründet hatte. Auf dem Platz davor sorgt das
Karussell für Belustigung der Kinder. Im heute nach ihm benannten Weiler
Saint-Inifer, einem Ortsteil von Plouay, lebte
er als Einsiedler.
Im Weiler Saint-Coal, einem Ortsteil von Guilligomarc'h bei Quimper, bin ich nun im Département Finistère angekommen, also
am Ende der Erde - oder, so sagen es die Bretonen: am Anfang der Erde - es kommt ja immer auf den Standunkt an.
Hier lebte Coal als Einsiedler, das
Priesterhaus weist auf die Einsiedelei
hin. Im nach ihm benannten Querrien bei Quimper war diese
Kirche ursprünglich
Guérin geweiht.
In Quimperlé bei Quimper wurde Nikolaus-Maria
Verron, ein Gefährte von Andreas
Abel Alricy, geboren. Blinlivet von
Vannes war hier angeblich Mönch, tatsächlich wohl Einsiedler. Diese heutige
Pfarrkirche Sainte-Croix - gebaut im Stil der
Grabeskirche von Jerusalem - war die Kirche eines
Klosters, das 1029 durch den Grafen Alanus Canhiart, der zugleich Bischof von
Quimper war, und
Gurloësius - den ich hier neu entdecke - gegründet
wurde und das in der Tradition des Kolumban
„dem Jüngeren” geweihten Klosters Saint-Colomban stand, von dem heute nur noch wenige
Ruinen erhalten sind; dieses hatte einst
Gunthiern gegründet,
Corbasius - beide ebenfalls nun neu - als Abt
geleitet und in ihm starb Goeznoveus
von Saint-Pol-de-Léon.
Um die Ecke höre ich Dudelsack- und Trommelmusik und sehe dann diese Kapelle, die musizierend zum Festplatz einer
Sonnwend-Feier marschiert. Die Nähe zu den britischen Inseln und die gemeinsamen keltischen Traditionen sind in der
Bretagne vielfältig zu spüren, nicht zuletzt an der - in meinem
Empfinden - seltsamen bretonischen Sprache, die hier auf allen Ortsschildern und auch sonst vielfach zu finden ist, aber auch
in der verhältnismäßig großen Zahl von Touristen aus dem Vereinigten Königreich.
Es war wieder ein intensiver Tag; weil die Entfernungen gering sind, kann ich viele Orte an einem Tag aufsuchen. In der
Bretagne gibt es angeblich 7777 Heilige - gut 200 Stellen kann ich auf dieser Reise besuchen. Weil es zwar nicht ganz so heiß
war wie gestern, dafür aber sehr schwül war, will ich nach der guten Erfahrung der vergangenen Nacht wieder einen Schlafplatz
an der Küste ansteuern, entdecke aber unterwegs die
Raststätte Guidel - in der Bretagne gibt es
keine Autobahnen, aber vierspurige Nationalstraßen, an ihnen sind die seltenen Raststätten klein. Entsprechend unruhig wird
die Nacht: die Leute sind unterwegs, Wochenende und Sonnwende!
Der Sonntag beginnt an der - wieder einmal geschlossenen -
Pfarrkirche in St-Yvi bei Quimper, wo
Ywi als Glaubensbote wirkte und begraben war. Neben ihr
steht dieses schöne Beinhaus. Im Westen der Bretagne ist das
nun allgemein üblich: zum Komplex einer Kirche gehört neben dem Gotteshaus ein Beinhaus und eine Kalvarienberg
genannte, meist monumentale Kreuzigungsgruppe, an der oft auch lokale Heilige dargestellt sind. Dann geht es in den Weiler
Larragen, einen Ortsteil von Coray bei Quimper, wo
an der Stelle des heutigen Bauernhofes Ratian
von Tourch als Einsiedler lebte.
Nach der - auch verschlossenen - Pfarrkirche in
Edern bei Quimper, wo Edern lebte und als Glaubensbote
wirkte, und der gleichsam abgeschlossenen Pfarrkirche
Ergué-Gabéric bei Quimper, wo Guenaelus geboren wurde,
komme ich nach Quimper. Ich finde schnell einen Parkplatz und beginne den Rundgang durch die Stadt in dieser
Kathedrale, die dem ersten Bischof der Stadt,
Corentin von Quimper, geweiht ist.
Auch an dieser - am heutigen Sonntag von vielen Touristen besuchten -
Kathedrale beeindruckt das Portal.
Nächste Station ist diese große Kapelle im Weiler
Languivoa, einem Ortsteil von Plonéour-Lanvern bei Quimper, wo
Kiwa als Einsiedlerin lebte. Lan bedeutet auf
bretonisch Kloster, also gab es hier ein solches dann auch.
Dann geht es zur
Kapelle in Plozévet bei Quimper, wo
Devet von der Bretagne als Einsiedler
lebte, und in die ihm geweihte Kirche im
Hauptort Plozévet. Auch sie ist geschlossen, wird nur im Juli und August geöffnet für die Touristen; Messen - so lassen die
Spuren am Eingang schließen - finden hier nicht mehr statt, der Priestermangel zeigt sich besonders auf dem Land. An der
Kapelle Sainte-Evette in Esquibien - direkt an
der Küste, wo am heutigen Sonntag viele Wassersportler das schöne Wetter genießen - lebte Devet Schwester Edwette als
Einsiedlerin.
In Primelin bei Quimper habe ich richtig Glück: in dem Moment, in dem ich in dem kleinen Ort an der großen
Kapelle aus der Kiste aussteige, kommt die
Prozession um die Ecke. Solche Prozessionen gibt es hier in fast jedem Ort einmal im Jahr für den Ortsheiligen - hier
ist das Tujan -; sie werden Pardon genannt,
also sind es genau genommen Bittgänge um einen Ablass. Nach der Prozession und der Messe wird dann volksfestartig gefeiert.
In Primelin habe ich einstweilen den westlichsten Punkt erreicht, nun geht es zunächst wieder ostwärts, zuerst nach
Douarnenez bei Quimper, wo Edern aufs Festland kam,
und dort zur Kapelle Sainte-Hélène, an der
Michael Le Nobletz wirkte. Dieses einstige
Fischerdorf erfuhr einen wirtschaftlichen Aufschwung und entwickelte sich zur Stadt, nachdem der Franzose Nicolas Appert
um 1800 die Konservendose erunden hatte und Fische damit zu länger haltbarer Ware wurden.
Locronan bei Quimper ist ein viel besuchter Ort, weil dort in der
KircheRonan von Locronan verehrt wird, besonders aber,
weil der autofreie Ortskern ganz aus mittelalterlichen Häusern besteht, damit oft Kulisse für Filme ist, und weil sich hier
viele Kunsthandwerker mit ihren Läden niedergelasssen haben. Auch am Sonntagabend gibt es deshalb noch viele Ausflügler.
Nicht nur in Locronan beeindruckend: der hier überall in voller Blüte stehende Holunder. Dann geht es zur
Kapelle Quillidoaré nahe Cast bei Quimper, wo
es auch eine Marienerscheinung gab.
Nahe Plomodiern lebte Corentin von Quimper
an einsamer Stelle bei einem Brunnen als Einsiedler; dort steht heute eine große, ihm geweihte
Kapelle. Und am Brunnen zeigt sich die Natur
noch einmal in ihrer ganzen Fülle und Schönheit.
Im Ort Plomodiern ist die Pfarrkirche Saint-MahouarnMordiern geweiht, der hier ebenfalls Einsiedler
gewesen sei. Auffällig an der (schon?) verschlossenen Kirche: dieses Gottvater-Relief über dem Eingang. Das eigentlich zweite
der 10 Gebote gilt ja in der katholischen - und evangelischen - Kirche nicht.
Letzte Station an diesem Tag: diese Kapelle
Sainte-Marie-du-Ménez-Hom im gleichnamigen Ortsteil von Plomodiern, in der es eine Statue von
Herveus gibt. Aber auch sie ist geschlossen, obwohl ein
Plakat ihre Offenheit ankündigt. Die Templer erbauten die
Kapelle im 13. Jahrhundert; eindrucksvoll ist auch der Kalvarienberg vor der Kapelle, errichtet 1544.
Direkt neben der Kapelle ist ein großer Parkplatz
mit Toilette, mein Schlafplatz. Nachdem es sich schon am Abend eingetrübt hatte, kommt in der Nacht der große Regen.
Darin ebenfalls: diese naiven Statuen von Petrus und
Paulus. Und in diesem Zusammenhang: Dank an den sehr
kenntnisreichen und ausführlichen Reiseführer (Wilfried Krusekopf, Eberhard Homann: Bretagne, 14. Aufl. Reise Know-How Verlag,
Bielefeld 2024).
In Châteauneuf-du-Faou bei Quimper besuche ich die - juhu, geöffnete -
Pfarrkirche; hier wurde Vincenz Joseph le Rousseau
de Rosencoat, ein Gefährte von Jakob Julius
Bonnaud, geboren. Dann geht es zur - geschlossenen -
Pfarrkirche nach Saint-Goazec bei Quimper, die
Wazeg geweiht ist - aber der war wohl kein Heiliger.
Wieder im Gebiet von Châteauneuf-du-Faou liegt einsam im Wald die
Kapelle Moustoir; dort lebte, so die Überlieferung,
Ruellin von Tréguier als Einsiedler.
Dann komme ich nach Saint-Hernin bei Quimper zu dieser
Kirche, die
Hernan von der Bretagne geweiht ist.
Langonnet liegt nun schon wieder im Département Morbihan mit der Hauptstadt Vannes; dort ist das
Kloster Notre-Dame, das
Mauritius von Carnoët gegründet und
geleitet hatte, noch immer aktiv, aber die Kirche geschlossen. Auch in
Lescouëts-Gouarec bei Vannes gab es eine
Marienerscheinung; die Kirche ist aber
auch geschlossen; heilig ist aber jedenfalls, wie gegenüber zu lesen, das Boule-Spiel.
Letztes Ziel in diesem Trip ist diese - auch abgeschlossene -
Kirche in Langoëlan bei Vannes, die
Gwelan gegründet habe und in deren einstiges Kloster sich
König Salomon von der Bretagne zurückzog.
Zum Arbeiten hatte ich mir den nahen Campingplatz
in Sainte-Brigitte ausgesucht, der sei einfach, aber angenehm. Er war mir dann aber doch nicht recht geheuer, deshalb hatte
ich vorsichtshalber den nächstgelegenen auch vorgemerkt, den
Campingplatz in Guérledan, wo ich nun arbeiten
kann. Der ist groß, im Prinzip in Ordnung - aber etwas merkwürdig organisiert: im Sanitärgebäude für Herren gibt es vier
Duschen, aber nur zwei Toilettten, zudem ist es Nachts von 23 Uhr bis 7 Uhr geschlossen und man soll das der Fraeun benutzen
- man muss es nicht verstehen. Zum Wochende wird der Platz dann rappelvoll - die Feriensaison hat in Frankreich nun definitiv
begonnen. Dass der See, an dem er leigt, seit langem schon weder für Baden noch für Wassersport benutzt werden darf, weil er
verseucht ist, schreckt offenbar nicht ab - ich brauche ihn eh nicht.
Nach den Pfingstfeiertagen geht es am Dienstag weiter,
zuerst zur Pfarrkirche in Briollay bei Angers,
wo der bei Wilhelm Répin und Gefährten
genannte Vikar André Fardeau sowie sein Pfarrer
Johannes Michael Langevin wirkten,
dann zu dieser Pfarrkirche nach Soucelles bei
Angers, wo André Fardeau, ein weiterer Gefährte von Wilhelm Répin, geboren wurde.
Nach der Pfarrkirche in Marigné - aus dem Ort
stammten François-Louis Chartier und Pierre Delépine, beide Gefährten von
Wilhelm Repin - und nach
Saint-Fort bei Laval, wo Andreas Duliou, ein
Gefährte von Johannes Baptist
Turpin du Cormier Pfarrer war, komme ich nach Château-Gontier bei Laval, woher Louise Rallier de la Tertinière Dean de
Luigné - auch eine Gefährtin von Wilhelm Répin - stammte und dort zum ehemaligen
Kloster der
Augustinerinnen, an dem Peter Thomas,
auch ein Gefährte von Johannes Baptist Turpin, Kaplan war. Ludwig-Johann-Matthias Lanier, ein Gefährte von
Andreas Abel Alricy, wurde in
Château-Gontier geboren; die älteste Kirche der Stadt, die
Kirche Saint-Jean-Baptiste, hat diese dunkle
Krypta.
Weil dort der Parkplatz an der Kirche gesperrt ist, da am Nachmittag in ihr eine Trauerfeier stattfinden wird und der Platz
für die Trauergäste reserviert sein soll - das sehe ich hier nicht zum ersten Mal, Service wird groß geschrieben! - muss ich am
Ortsrand parken und entdecke deshalb auch diese uralte, aus dem 8. Jahrhundert stammende
Kirche Saint-Pierre - ein echtes Highlight. Darin:
die Reliquien von
Cenericus, der für mich neu ist und ich entdecke auch
Avertin von Tours und
Merolus von Le Mans neu.
Es macht 'was her: das neue Schloss in Laval.
Im alten war Bertewin als strenger Erzieher tätig.
Im nahen Saint-Berthevin wird der Ortspatron Bertewin
in dieser Pfarrkirche verehrt.
Nach dem Weiler L'Ermitage im Wald Concise bei
Ahuillé, wo Wilhelm Firmat dereinst als Einsiedler
lebte, komme ich zu dieser Kirche in Ahuillé bei
Laval, in der es ein Bild von
Johannes Baptist Turpin du Cormier
und Gefährten gibt. Dann geht es - über eine sehr lange Umleitung - zum
Kloster Clermont nahe Olivet bei Laval, in dem
Herbert von Rennes Abt war. Da ich
10 Minuten nach Ende der Öffnungszeit ankomme, geht der Aufseher auf mich zu, verbietet mir, auch nur von außen ein Foto
zu machen, hindert mich körperlich am Aussteigen aus der Kiste - die Besuchszeit sei zu Ende, er mache keine Ausnahmen, und
wenn ich nicht sofert verschwinde, schließe er die Schranke und ich komme nicht mehr weg. Eine solch aggressive Haltung
habe ich bei den sonst eigentlich immer freundlichen Franzosen noch nie erlebt - und eine Schranke gibt es auch nicht, wie
ich mich bei der Weiterfahrt vergewissere. Aber also: keinerlei Foto.
So gibt es den Tagesabschluss mit dieser - auch verschlossenen -
Kirche in Port-Brillet bei Laval, an der
Ludwig Gastineau, ein Gefährte von
Johannes Baptist Turpin du
Cormier, Kaplan war.
Nicht perfekt wird auch die Nacht am autobahnnahen Parkplatz auf der
Raststätte Mayenne bei Laval.
Am Mittwoch geht es nun schon in die Bretagne, nach Arbrissel bei Rennes zu dieser
Kirche, wo
Robert von Arbrissel geboren wurde und
auch Pfarrer war.
An der Stelle der Kirche des von Martin von
Vertou gegründeten einstigen Klosters in Vertou bei Nantes steht heute diese
Kirche, die das Andenken an den Ortspatron
weiterführt. In Les Couëts - heute ein Stadtteil von Nantes - starb
Franziska von Amboise in ihrem damaligen
Kloster. Heute steht dort eine moderne Kapelle
- vor ihr ist der Treffpunkt der Arbeitsplatzlosen.
Nantes ist groß - über 320.000 Einwohner, deshalb sind die Ziele weit auseinander und ich quäle mich nun mit der Kiste durch
den Feierabendverkehr. Un die Straßenplaner sind hier wie in ganz Frankreich offensichtlich Zwangsneurotiker: die Fahrbahnen
sind durch Pfosten und Randstreifen auf minimalst Breite beschränkt, auch wenn genug Platz wäre. Hinzu kommen künstlich
geschaffene Engstellen, unzählige künstliche Bodenwellen - Rallentisseurs - der schwedische Name Fahrthinderer,
wo mir so etwas zum ersten Mal begenete, trifft die Sache besser. In den Dörfern gibt es offenbar unter den Bürgermeistern
einen Wettbewerb, wer die meisten Hindernisse baut. Kreisverkehre - die ich eigentlich vernünftig finde, in Deutschland hat man
ihr Einführung jahrzehntelang verweigert, da galt wohl das Vorurteil vom Erbfeind noch lange - alle paar Meter dienen
auch nicht der Flüssigkeit des Verkehrs; dafür gibt es in kürzestem Abstand jede Menge Zebrastreifen - mit dem Ergebnis, dass
keiner sie beachtet; wenn ich anhalte, wundern und bedanken sich die Fußgänger. Sehr viele Fahrradfahrer machen die Sache nicht
einfacher - Autofahren in Nantes ist Stress pur. Aber ich erreiche diese über dem Grab von
Similianus von Nantes erbaute, ihm
geweihte Kirche Saint-Similien. Auch in ihr sind
Teile wegen Baumängeln abgesperrt - oh Frankreich, deine Kirchen bei einer Kirche ohne Steuer!
… ob diese gewollt moderne Darstellung der beiden im Altarraum aber hilfreich ist, wage ich zu bezweifeln. Ich sehe
noch die Clarus von Nantes geweihte
Kirche St-Clair und will dann ins nahe Indre
fahren, wo Hermeland von Indre und
Lambert von Lyon das damalige
Kloster gegründet hatten. Aber die Straße ist
gesperrt, die Umleitung - ausnahmsweise, sonst ist das eigentlich immer ordentlich gemacht - schlecht beschildert und ich
lande wieder am Stadtrand von Nantes, im Hafen. Ich verliere die Lust und beschließe zudem, nicht den eigentlich ausgesuchten
Parkplatz in Nantes zum Übernachten anzusteuern,
sondern die entfernte Raststätte Bouzils; der Tag
war nicht nur warm, sondern extrem schwül und dort gibt es wie an jeder Raststätte eine Dusche - kostenlos und in der Regel
sauber: so geht das, liebe deutsche Autobahn GmbH! Und wende keiner ein, in Frankreich bezahle das ja die Maut - die LKWs,
deren Fahrer ja die Dusche brauchen, bezahlen in der BRD auch Maut.
Am Donnerstag verpasse ich aus Dummheit die richtige Autobahn-Ausfahrt und bin deshalb lange unterwegs zum ersten Ziel, diesem
ehemaligen Kloster in Saint-Philbert-de-Grand-Lieu,
das aber noch geschlossen ist. In dieses Kloster kamen Reliquien
von Philibert von Jumièges,
Amandus von Maastricht wurde wohl hier
geboren.
Clisson bei Nantes beeindruckt mit dieser alten Burg,
aber über den hier gestorbenen Francarius finde
ich nichts.
In Saint-Crespin-sur-Moine bei Angers wurde Maria
de la Dive geboren, aber ich sehe nur die geschlossene
Pfarrkirche. Auch in Le Longeron bei Angers finde
ich nichts vom Landgut Champ Blanc, auf dem sie lebte, sondern nur dieses große
Kreuz. In diesem Ort wurde auch Louise Poirier,
eine Gefährtin von Petrus Frémond geboren, aber
auch hier ist die Kirche geschlossen …
Unspektakulär und verschlossen: diese Pfarrkirche
in Touvois bei Nantes, dem Geburtsort von Célestin Ringeard, einem Gefährten von
Peter Lucian Claverie.
Ich will zurück aufs Festland, jetzt Richtung Norden und da gibt es wieder eine bei Ebbe befahrbare Furt, diese
hier beginnende, 4,2 km lange Passage du
Gois, die den Weg verkürzt - die hat wohl auch Patrick benutzt, er hatte Zeit. Aber ich komme diesmal genau zum höchsten
Wasserstand und sechs Stunden will ich nicht warten. Also geht es wieder über die Brücke und ins Dorf Bovin, dort gibt es einen
Parkplatz mit Toilette - und ich verbringe mitten
im Dorf eine sehr ruhige Nacht.
Am Freitag ist das abgelegene Dorf Saint-Viaud bei Nantes das erste Ziel, aber die
Pfarrkirche ist verschlossen.
Vitalis lebte hier als Einsiedler. Wichtiger als
der Ortsheilige ist den Leuten offenbar
Maria Bernhardine Soubirous
und diese unterhalb der Kirche nachgebaute
Lourdes-Grotte.
Nahe Campbon lebte Victor als Einsiedler an einer
durch ein Feldkreuz gekennzeichneten Stelle.
Im Ort ist ihm diese Pfarrkirche geweiht und
nahebei eine Kapelle.
Nach der - auch geschlossenen - Pfarrkirche in
Saint-Anne-sur-Brivet, wo Michel Fleury, ein Gefährte von
Peter Lucian Claverie geboren wurde,
komme ich zum Haus von Marie-Julie Jahenny in
La Fraudais, einem Ortsteil von Blain bei Nantes, wo es
Marienerscheinungen gab und auch dieses
Kreuz im Garten erinnert.
Die schöne alte Stadt Guérande ist auch Tourismus-Hochburg, viele genießen das schöne Wetter.
Audroen vertrieb die Römer aus der Stadt,
Albinus von Angers ist das ehemalige Kloster
und dessen Kirche<8A> geweiht,
Salomon III. unterstützte das Kloster.
Nördlich der Kirche Saint-Aubin in Guérande lag
der Friedhof der Priester; heute stehen dort diese Stahlskulpturen des Künstlers Nicolas Fedorenko, die auf die Stelzen
gestellt traditionelle Handwerker zeigen. Die touristischen Weisheiten jetzt aus: Wilfried Krusekopf, Eberhard Homann:
Bretagne, 14. Aufl. Reise Know-How Verlag Bielfeld, 2024.
Letztes Ziel dieses Trips: der Ort Saint-Lyphard, benannt nach
Lyphard, dem auch diese
Kirche geweiht ist, der im nahen
Sumpf Meung den Drachen bekämpfte.
Dann geht es zum Arbeiten auf den Campinmgplatz in
Beaumard, einem Ortsteil von Pontchâteau. Der liegt naturbelassen am Waldrand und bietet deshalb in den nun heißen Tagen
angenehme Kühle. Die Einrichtungen sind trotz des geringen Preises sehr gut, die von der Besitzersfrau gebackene Pizza ist
lecker und die - auch frei über den Platz laufenden - Kleintiere sind sehenswert.
Zum Abschied vom Campingplatz in Magné am
Montagabend: ein Heißluftballom - Montgolfière, wie mein französischer Nachbar stolz und richtig sagt -, der auf
dem Feld daneben zur Landung ansetzt.
Gelesen: Mit kühnen Worten hat sich der Präsident von Burkina Faso, Captain Ibrahim Traoré, in einer Videobotschaft an
denen Papst Leo XIV. gewandt:
Ich führe eine Nation, die von der Welt so lange beiseite geschoben wurde, bis sie sich weigerte, länger zu
schweigen. Man sagte uns, wir seien zu arm, um unabhängig zu sein, zu schwach, um souverän zu sein, zu instabil, um
Widerstand zu leisten. Aber ich sage Ihnen dies im Namen meiner Vorfahren: Wir werden nicht länger um die Erlaubnis
bitten, existieren zu dürfen.
Wir haben es satt, bei Mächten, die unsere Bodenschätze ausbeuten und gleichzeitig Moral predigen, um Anerkennung zu
betteln. Und wir haben es satt, absolut satt, zuzusehen, wie die geistigen Führer der Welt ihre Ohren vor Afrikas Schreien
verschließen, weil Hinzuhören eine unbequem Politik wäre.
… Wir brauchen keine weiteren Plattitüden. Wir brauchen keine weiteren Gedanken und Gebete, während westliche
Firmen unter bewaffneter Bewachung Uran im Niger und Gold im Kongo fördern. (die ganze Botschaft:
https://gela-news.de/botschaft-von-ibrahim-traore-an-papst-leo-xiv)
Am Sonntag geht es zunächst wieder ein Stück nach Süden, zuerst zu dieser
Pfarrkirche in Salagnac - heute Le Grand-Bourg -
bei Limoges, wo Leobonus lebte und starb. Dort
proben Musiker gerade für die Messe.
Im abgelegenen Saint-Hilaire-Foissac bei Tulle war
Jakob Lombardie - den ich ja eben erst in der
Kathedrale in Tulle entdeckte - Pfarrer an der
Kirche, bis er in der Französischen Revolution
als Märtyrer starb. Im ebenso ländlichen und kleinen Chaumeil bei Limoges lebte
Baomir als Einsiedler; in dieser Kirche des Ortes
findet sich aber - auch in der informativen Info-Broschüre - kein Hinweis auf ihn.
Nachdem sich das Wetter deutlich gebessert hat - auch das Wasser auf dem
Campingplatz in Cahors durfte man nun wieder
trinken, zuvor war es verunreinigt und der Platzwart hat Flaschenwasser kostenlos verteilt - und nachdem ich den Samstag
verbracht habe mit E-Mails bearbeiten, Wäsche waschen, Kiste putzen und ähnlich beglückenden Beschäftigungen - aber
schließlich war der Tag der Bestattung von Papst Franziskus ja auch kein Freudentag, auch der Himmel hat wieder geweint - ging
es am Sonntag weiter zu einer Tour durchs Massif Central. In Saint-Grat, einem Ortsteil von Vailhourles bei Rodez, ist die
KircheGratus und Ansutus geweiht, aber leider
geschlossen, deshalb sehe ich nicht den Helm des heiligen Gratus.
Am Ostersamstag geht es zuerst auf der Autobahn - mit viel Verkehr und großem Stau - einen kräftigen Sprung Richtung Norden;
an der Atlantikküste war man offenbar nicht sehr fromm, es gibt für mich auf dieser Strecke keine Ziele. Erster Halt bei
anhaltendem Regenwetter ist die Kirche in Bouliac
bei Bordeaux, deren Inneres fast schon reformatorisch-streng anmutet.
Petrus Berland war hier Pfarrer.
Am Donnerstag geht es nun in die Berge der Pyrenäen, zunächst nach Sarrancolin bei Tarbes zu dieser ehemaligen
Klosterkirche mit den
Gebeine von
Pontius von Roda-Barbastro. Ich habe
Glück: direkt hinter mir wird der Zugang zur Kirche wegen Bauarbeiten geschlossen.
Erstes Ziel ist heute das nahe La Jonquera in
Spanien, um dort preiswert einzukaufen. Bei der Rückkehr werde ich nach der Grenze wieder einmal kontrolliert - aber ich habe
nichts Unerlaubtes. Dann geht es nach Westen zu Zielen westlich der Rhône, zuerst nach Sérignan zu dieser
Kirche. Hier wurde Wilhelm Courtet, ein Gefährte von
Laurentius Ruiz, geboren. Zudem gibt es
Informationen und Bilder zu den Märtyrern
von Nagasaki und den Märtyrern um Sebastian
Kimura. Auch vier der Märtyrerinnen
von Orange stammten aus diesem Ort. Nächstes Ziel sind die Ausgrabungen des antiken
Ensérune, dort gab es eine
Da ich für diese Tour nicht so weit in den Süden wollte und zudem noch Verpflichtungen in der Heimatgemeinde hatte, begann
die Reise dieses Jahr relativ spät. Nach problemloser Anreise über Autobahnen erreiche ich am ersten Abend das große
Kloster Sept-Fonts in Diou bei Vichy, in dem
Benedikt Josef Labre in den
Trappistenorden aufgenommen wurde.
Nicht mehr weit ist es dann zur Raststätte
Bourbonnais - dort war ich schon im vergangenen Jahr -, auf der ich eine ruhige Nacht verbringe.
Erste Station des neuen Trips ist Enger bei
Herford, wo wohl Mathilde von Ringelheim geboren wurde.
Dann komme ich zum früheren Pfarrhaus in
Jöllenbeck - heute ein Stadtteil von Bielefeld -, in dem
Johann Heinrich Volkening wirkte.
Immer noch regnerisch ist es auch beim Besuch der
Wiese im Ortsteil Meyer zu Müdehorst im Stadtteil
Babenhausen von Bielefeld, unter der die Grundmauern der einstigen Kirche des Frauenklosters Müdehorst archäologisch
erschlossen wurden; Waltger von Dornberg
hatte das Kloster gestiftet und ist dort gestorben. Schließlich sehe ich diese heute evangelische - und leider geschlossene -
Kirche in Dornberg, dem heutigen Stadtteil von
Bielefeld, wo Waltger geboren wurde.
Erstes Ziel des neuen Trips ist das ehemalige
Frauenkloster in Lamspringe bei Hildesheim mit
dieser schwülstigen Barock-Ausstattung. Es wurde nicht gegründet, aber gefördert durch
Altfrid von Hildesheim und hat, wie ich
hier erfahre, Reliquien von
Oliver Plunket.
Bei herrlichem Sonnenschein - aber immer noch anhaltender Kälte - geht es nach den trüben Tagen auf dem
Campingplatz Nordloh weiter nach Norden, zuerst nach
Emden an diese ehemalige Große Kirche, die nach deren
Zerstörung durch Bomben 1943 als Johannes a Lasco Bibliothek wieder aufgebaut wurde. An ihr wirkten
Johann Laski als Reformator und zeitweise
Melchior Hofmann.
Nun geht es nach Hamburg; in der Speicherstadt zeigte Google-Maps viele Parkplätze, die allermeisten sind aber privat, die
anderen belegt. Dort wohnte an dieser Stelle des
heutigen Speichergebäudes Niels Stensen
1683/1684, nachdem er Paderborn aus Protest verlassen
hatte.